Ist die SPD die neue "Links"partei?
Nach Gründung des BSW ist die Linkspartei defacto politisch bedeutungslos geworden. Aktuell zwischen 2 bis 4%.
Das Programm der BSW (kann man zwar erst bedintg so nennen) gesteht der Wirtschaft eine große Wichtigkeit zu. Frau Wagenknecht hat das bei Lanz mal so formuliert (Kontextzitat)
"Vermögen umzuverteilen ist gut und richtig, aber wir müssen darauf achten, dass noch etwas zum umverteilen übrig bleibt."
Heißt, wenn die Wirtschaft den Bach runter geht, haben wir auch nichts mehr zum umverteilen. Das ist eine Kritik, die sie u.a. an die Ampel richtet. Wirtschaftspolitisch wäre demnach die BSW mittig von der SPD einzuordnen.
Wie seht ihr das? Ist die SPD die neue "Partei der kleinen Leute" und hat u.a. im Wirtschaftspolitischen keine Chance mehr?
5 Antworten
Historisch gesehen war (!) die SPD die Partei der Arbeiterklasse - auch mit einer großen Nähe zu den Gewerkschaften. Das hat sich insofern geändert, dass wir jetzt nicht nur die Linken im Parteienspektrum haben sondern auch den linken Flügel der Bundesgrünen. Wenn das BSW nun auch noch ein vernünftiges Parteiprogramm abliefert (die bisherigen Seiten sind es m.E. nicht), dann stellt sich sehr wohl die Frage, wo sich die SPD noch positionieren will. Aus meiner Sicht muss sie wieder aus der Mitte heraus agieren und nicht gem. Deiner Annahme/Frage ganz links außen.
Schaut man sich den Wählerzuspruch der letzten Landtagswahlen z.B. in Bayern an, dann wählten noch nicht einmal die Arbeiterinnen und Arbeiter mehr die SPD (Wer wen wählte und wo die Hochburgen der Parteien liegen | BR24).
Historisch gesehen ist die SPD keine Arbeiterpartei mehr, seit Friedrich Ebert Vorsitzender war.
Wer Bedeutung hat oder nicht wird durch Wahlen entschieden und nicht durch die Etikettierung irgendwelcher Netzler.
Bin schon etwas betagt. Daher habe ich schon mehrere Regierungen miterlebt. Das was ich jetzt schreibe hat nichts mit meiner politischen Einstellung zu tun: Ich stelle nur fest: Nach den Verschliss einer Konservativen Regierung kam oft eine Regierung mit SPD Führung an die Macht. Sie versuchte den Schlamassel der Anderen wieder gut zu machen. Oft ging leider nach anfänglichen Erfolgen es schnell wieder abwärts.Warum das oft so war da kann man nur spekulieren. Ich denke das es an unseren Wirtschaftssystem liegt. Untenehmen, Großunternehmen sind nicht gerade gut eingestellt zu einer SPD geführten Regierung.
Nein da die Programmatischen Unterschiede zu Die Linke bestehen bleiben.
Wer die SPD nach den letzten paar Dekaden noch als wirklich links und als Partei der kleinen Leute bezeichnet, der hat nicht aufgepasst. Die SPD war einmal die Partei der kleinen Leute, aber das ist lange her. Wenn die Linke aus der Parteienlandschaft verschwinden sollte, dann haben wir die letzte wirklich linke Partei verloren.
Wer dieses Loch füllen mag - wer weiß das schon. Die Grünen hätten Potenzial, allerdings das Problem, dass ein nicht kleiner Teil der Partei auch einige konservative Ansichten vertritt. Die SPD hat leider das Rückgrat verloren. Sie sehe ich weder als Partei der kleinen Leute, noch als linker als die Grünen.
Bin auch schon etwas betagt. Dennoch war seit den 70ern die SPD häufiger in der Regierung als jede andere Partei: Liste der deutschen Bundesregierungen – Wikipedia
Deine Argumentation hinkt also ein wenig 😉😊