Worauf muss ich beim Kauf einer Nutenstoßmaschine Acht geben?
Hey,
Ich würd mir gerne eine Nutenstoßmaschine kaufen, weil ich sie als sinnvoll erachte. Ich habe leider diesbezüglich keine Ausbildung und bin mit einer solchen Maschine eigentlich noch nie zu Gange gewesen. Jetzt meine Frage: Worauf muss ich beim Kauf achten?
3 Antworten
Die erste Grundregel:
Kaufe unter keinsten Umständen eine Maschine, wenn du sie nicht unter Strom testen kannst.
Lass dir noch nicht mal eine schenken.
Ich hab mit Stoßhobeln keine direkten Erfahrungen, stelle mir aber vor, dass möglicher Verschleiß in erster Linie die Bettführungen betrifft (kann man mit etwas Glück neu einschaben, was allerdings eine Wissenschaft für sich darstellt - Leute zahlen hunderte von Euros für Schabe-Kurse). Ansonsten im Fachbetrieb schleifen lassen, ab 1000 Euro aufwärts, oder halt mit den krummen Werkstücken und dem Mangel an Präzision leben.
Und dann natürlich diese ganzen Lager des Kurbeltriebs. Es hat schon seinen Grund, weshalb sich stattdessen die Fräsmaschine durchgesetzt hat.
Man kann bei so alten Dingern aber gern Überraschungen erleben, verursacht durch die Pfuscherei ahnungslose Vorbesitzer. Beispielsweise wimmeln so alte Maschinen vor Schmiernippeln, aber da kommt gern mal Öl rein (per Stoßpresse) und kein Fett. Besonders bei Gleitlagern an Spindeln und Wellen. Sollte da irgend eine Blassbirne Fett reingedrückt haben, darfst du mit etwas Pech erst mal das komplette Lager zerlegen, vor allem wenn die Maschine eine Weile gestanden hat und das Zeug schön eingetrocknet ist.
Es gibt einiges an Youtube-Videos (Englisch "shaper"), in erster Linie Stefan Gotteswinter (zumindest was die Handhabung betrifft, nicht so sehr die Restaurierung) sowie Abom79 und sein öffentliches Selbststudium an diesen Geräten. Das einschlägige Webforum ist ein Kompetenzzentrum namens zerspanungsbude.net.
weil ich sie als sinnvoll erachte.
Eine Nutstoßmaschine ist wirklich ein sehr spezielles Arbeitsmittel, das in den wenigsten Fällen wirklich gebraucht wird.
Was genau willst du denn damit bewerkstelligen? Die Maschine macht ja wenig Sinn, wenn du keine Vorarbeiten leisten kannst, also keine Werkstücke herstellen kannst, in die du letzten Endes die Nuten einbringen kannst.
Eine Nutstoßmaschine rechtfertigt sich eigentlich nur, wenn du wirklich oft Nuten stoßen musst. Wenn es nur gelegentlich stattfindet, kannst du das auch auf einer normalen, konventionellen Drehbank bewerkstelligen, in dem du die Hauptspindel fixierst.
Wir stoßen Nuten grundsätzlich auf unseren Revolverdrehmaschinen, ist ne einfache Sache, natürlich sind die Einsatztiefen begrenzt.
Eine Nutstoßmaschine ist aber nunmal keine Fräsmaschine, letztere kann man halt auch noch für andere Dinge verwenden.
Auf einer Fräsmaschine brauchst du einen Innenwinkelkopf, um eine Innennut zu fräsen, das kostet noch mal einiges Extra und bedaarf vor allem einer Drehmomentstütze am Spindelflansch der Fräsmaschine.
Offenbar hast du ja bereits einiges Equipment, vermutlich auch eine konventionelle Drehbank. Stoße die Nuten einfach darauf. Das gibt dir alle Möglichkeiten der Tolerierung und vor allem die notwendige Geradheit.
Selbst auf einer größeren Ständerbohrmaschine kann man, mit etwas Geschick, genaue Nuten stoßen, bzw. sogar räumen.
Dass mit Drehbank kannte ich (Ich bin jedesmal begeistert wenn ich davor stehe und mir bewusst wird, was dieses Teil eigentlich für ein Allrounder ist). Nein, aber mir geht es jedoch nur zweitrangig um die Nuten sondern eher darum dass ich imense Probleme damit habe, vorr allem kleinere Teile (sagen wir 50x50 bis 150x150 in der Grundfläche) mit maßhaltigen Oberflächen auszustatten und auch kleinere Nuten für kleine Führungen anzufertigen. Deshalb mein, nennen wir es "Wunsch" nach so einer Maschine.
Naja, an den übrigen Maßen wird die Nutstoßmaschine nichts ändern, und für die Genauigkeit musst du auf der Nutstoßmaschine ähnlich präzise arbeiten wie an der Drehbank. Die stößt dann natürlich automatisch, während du bei der Drehbank die Arbeitsbewegung mit Muskelkraft vollbringen und auch die Zustellung manuell vornehmen musst.
Am Ende ist es natürlich deine Entscheidung, ob sich der Kauf für so ein exklusives Einsatzmittel wirklich lohnt, bedenke aber auch die anfallenden Werkzeugkosten (eine Nutstoßmaschine hat meistens eine spezielle Aufnahmedimension, das heißt, mit nem angeschliffenen Schnellarbeitsstahl kommst du unter Umständen nicht weit).
Die Aufnahmeseite ist eigentlich das einzige, worauf ich an deiner Stelle achten würde, bzw., weiter kann ich darüber nichts sagen. Dass die Maschine technisch einwandfrei sein sollte versteht sich ja von selbst.
Also mein Rat, schau dir vorher an, wie du an Stoßwerkzeuge kommst, bzw. ermittle, ob du auch einfache HSS-Vierkant einbringen kannst.
Perfekt. Ich danke dir für deine Ehrlichkeit und werd mir, glaub ich den Kauf nochmal gut überlegen. Der Tipp mit dem Kopf is aber wahrscheinlich Gold wert.
Der Tipp mit dem Kopf is aber wahrscheinlich Gold wert.
Allein so ein Kopf kostet, selbst in ur-alt-Ausführung, gewiss mehrere hundert Euro, dazu noch die Fräsmaschine, die Spannmittel (Spannzangen für den Winkelkopf).
Ist zwar ne tolle Sache, wenn man so ein Ding hat (hab ich nicht mal an meiner 5-Achs Multitask-Maschine) aber verursacht eben bei der Anschaffung auch enorme Kosten und bedarf einer entsprechend ausgeführten Werkzeugaufnahme an der Maschinenspindel. Wird er oft genug eingesetzt, muss er natürlich auch gewartet / repariert werden.
Hi,
was willst du denn damit machen?
Wobei oder wann brauchst du denn eine solche Maschine?
Die kosten locker viele tausend Euronen, daher sind die für dein Hobby viel zu teuer.
Nun, Ich bekomme eine für relativ billig her(400-600Euro). Ich arbeite viel mit Riemenscheiben und Verzahnungen. Konstruiere ersteres auch komplett selbst und kann sie auch, zwar zeitaufwendig auswuchten, dass einzige Problem, dass ich habe sind diese "Drecks"-Nuten die ich in die Welle sowie in die Scheibe stechen muss (Viel Feilarbeit und generve von Leuten mit Fräsmaschinen). Außerdem bin ich mittlerweile soweit das ich mit zwar gekonntem und auch genauen Feilen nicht mehr an die von mir geforderten maximalen Toleranzen herankomme. So zum Beispiel die Orthogonalität bzw. Parallelktät und v.a. die Ebenheit reichen vor allem für Führungen etc. wie ich sie gern hätte nicht mehr aus. Also will ich nur einfach sagen: Ich will einigermaßen genaue und winkeltreue Oberflächen und auch endlich eine Geradheit vorweißen können, ohne mir eine vlt. noch teurere Fräsmaschine kaufen zu müssen. Zudem wird die Maschine warscheinlich nicht nur hobbymäßig genutzt und um Gottes Willen werde ich mir für solche Arbeiten keine, wie du so schön sagtest "einige tausend Euronen" aus dem Geldbeutel entfernen.
Ich habe die Frage bereits beantwortet und würde dich daher gerne auf die Antwort von "herja" verweißen. Ich würde so ein Teil niemals kaufen wenn sie mehr als ca. 500Euro kostet. Mir ist sehr wohl bewusst, dass dies ein Werkzeug mit beschränktem Einsatzgebiet ist. Jedoch ist mir auch bewusst das Leute, die eine Fräsmaschine verkaufen haargenau wissen wie viel Sie dafür verlangen dürfen und dass übersteigt dann meine Barschaften um einiges.