Woran erkennt man domestizierbare Wildpflanzen?


08.09.2023, 08:15

Ich meinte Jared Diamond. Seine Kriterien für Nutztiere:

  1. Nicht wählerisch bei Nahrung
  2. Schnell erwachsen
  3. Fortpflanzung in Gefangeschaft
  4. Sanftmut
  5. Keine Fluchtreaktion
  6. Klare Hierarchie

3 Antworten

Es gibt Merkmale die Wildpflanzen als potenziell domestizierbar kennzeichnen, zumindest war das bisher in der Geschichte so.

Schnelles Wachstum
Effiziente Reproduktion
Effiziente Reproduktion
Anpassungsfähigkeit
Weniger giftige Inhaltsstoffe
Widerstand gegen Krankheiten und Schädlinge
Geringere Abhängigkeit von spezifischen Bestäubern
Speicherorgane
Dichte Populationen
Vorhersagbare Phänologie
- Pflanzen, deren Lebenszyklus und Erntezeitpunkt vorhersehbar sind, sind einfacher zu kultivieren.

Treffen mehrere dieser Eckpunkte zusammen, kann man davon ausgehen das die Pflanze brauchbar gemacht werden kann - Züchtung.

Es gibt viele Bücher zum Thema Agrargeschichte und Pflanzendomestizierung. Ein bekanntes Buch ist "Guns, Germs, and Steel" (auf Deutsch "Schütze, Keime und Stahl") von Jared Diamond.

Verband Deutscher Biologen: https://www.vbio.de
Etliche Artikel zum Themenbereich gibt es hier: https://mfe.webhop.me/?s=pflanzen

mfe

Woher ich das weiß:Recherche

Zuerst einmal sammeln die Menschen Nahrung ein. Wenn die Pflanzen so gut tragen dass man davon Vorräte anlegen kann, werden diese Vorräte irgendwann anfangen zu keimen. Das ist natürlich ein deutlicher Hinweis darauf dass diese Samen die Quelle für neue Pflanzen und also für die Ernte des nächsten Jahres sein kann hier reicht also das reine sammeln und beobachten. Vielleicht versuche ich auch selber anzubauen indem ich die gekeimten Samen in die Erde bringe. Da gibt es also keine besonderen großartigen Kriterien oder theoretischen Überlegungen die Menschen werden nach dem evolutionären Prinzip Versuch und Irrtum voranschreiten.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbybotaniker und Naturgärtner
ZitrusLiebe 
Fragesteller
 08.09.2023, 08:43

Die Frage war sowohl auf früher wie auf heute bezogen. Rasche Samenbildung und/oder gute Keimfähigkeit könnten also damals ein Kriterium gewesen sein, oder?

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Rheinflip  08.09.2023, 09:23
@ZitrusLiebe

Logisch.

Man beobachtet die Pflanzen, man sammelt und man pflanzt oder sät aus. Entweder klappt's oder nicht. Diamond hat ja in seinen Werken ausführlich über die Zentren der genetischen Vielfalt für Nutzpflanzen geschrieben. In Europa gibt es kaum Gräser, wo sich das Sammeln lohnen würde Punkt das sieht im Nahen Osten schon ganz anders aus.

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Die ersten Menschen haben sie sich einfach auf die Pflanzen konzentriert die den meisten Nährwert / Ertrag hatten.