Womit beschäftigt ihr eure Kinder Tagsüber?

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Mit 12-18 Monaten sind Sprach- und Bildzentren (Broca/Wernicke-Region) im Gehirn gut ansprechbar. Das beste Spielzeug sind deshalb Mama oder Papa - intelligente Reaktionspartner also, die "absichtlos gegenwärtig" sind und auf sprachliche wie nonverbale Weise auf das Kind eingehen.

In vielen Studien wurde nachgewiesen, dass die elterliche Zuwendung in dieser Phase extrem wertvoll für die kognitive Entwicklung ist. Bei BIDDULPH (2001) wurde der Fall eines Jugendlichen geschildert, den die Mutter als kleines Kind stets bei sich im Tragetuch hatte, wenn sie ihre Hausarbeit machte. Gewohnheitsmäßig sprach die Mutter mit dem Kind und plauderte bspw. darüber, dass der Krach im Staubsauger von einer Turbine mit Schaufelrädern erzeugt würde, dass ein elektrischer Motor die Turbine antreibt, was Strom ist, warum ein Stromkabel mind. 2 Leitungen haben muss und so weiter..

Mit 15 Jahren hatte dasselbe KInd mehrere Klassen übersprungen und studierte bereits an der Uni. Als die Studie später veröffentlicht wurde, schrieb das "Kind" seine Doktorarbeit über die Neubildung von Rückenmarkzellen aus Embyonalgewebe. Die Eltern wurden wegen dem "Wunderkind" in viele Talkshows eingeladen - dabei war die Erklärung für das "Wunder" denkbar simpel: KInder von 12-18 Monaten benötigen dringend, DRINGEND! die intensive, aber unangestrengte Zuwendung eines erwachsenen Gesprächspartners. Wird diese Phase ungenutzt verpasst, ist ein späteres Aufholen kaum mehr möglich.

ALSO:

Weg mit dem Spielzeug, her mit dem Kind! Schieb es nicht in die Ecke ab! "Beschäftige" es nicht mit toten Gegenständen oder einem Fernseher. Hol das KInd zu Dir, lass es in Deiner Nähe sein. Sprich gemütlich, langsam und ruhig wie ein Zen-Meister - die Themen sind weitgehend egal. Sei selbst neugierig auf alles, was Dich umgibt - das Kind wird es Dir nachmachen. Lass es Dinge anfassen und probieren, wenn Du kochst - Salz, Zucker, Bohnenkraut, Paprika edelsüß, Zimt. Gib ihm einen Kochlöffel und einen Topf und ein paar Nudeln, wenn Du kochst, damit er dasselbe machen kann wie du. Gib ihm kein Küchenspielzeug, sondern richtiges Küchengeschirr.

Wenn Du Pausen machst, dann mach richtige Pausen! Ab aufs Sofa, Decke dazu, Augen zu. Lass den Kleinen auch hier bei Dir sein. Wenn er vorher viel gesehen hat, ist er genauso dankbar für die Pause wie Du.

Denk über ein Haustier nach, bspw. eine weibliche Katze oder einen kastrierten Kater. Kinder lieben Tiere!, und wenn Söhnchen es zu bunt treibt, wird die Katze ihm Vorsicht und Rücksicht beibringen, ohne dass Du Dir ernste Sorgen machen musst.

Spielzeug? KInder lieben ambivalente Dinge, die sich bewegen, auf ihr Verhalten reagieren und wohlklingende Geräusche machen. Kauf kein Spielzeug, dass nervige Töne plärrt ("tatü tatü..." "fririririri" "bumm") oder nur eine Funktion hat. Am besten sind Baukastensysteme wie Fischertechnik (Ebay), aus denen unendliche viele Möglichkeiten des Zusammenbaus entstehen und die später erweitert werden können. Fischertechnik bspw. gibt es für 2 Jährige ebenso wie als Computing-Bausatz für den Technik-Studiengang an der Universität. Lego-Bausätze sind dagegen i.d.R. immer auf nur eine Bauform abgestimmt und setzen der Phantasie enge Grenzen.

Beim Tischler bekommst Du Leisten von 1,5-2 Metern mit einer Hohlkehle für lange Murmelbahnen. Zusammen mit Bausteinen lassen sich fantastische Anlagen bauen. Eine Holzeisenbahn mit vielen Weichen (!) kann komplexe Fahrweg-Systeme hervorbringen - wieder ein Baukasten also. ;-) Die BRIO-Loks mit Motor sind recht robust, leuchten und klingeln und sind insofern ideale Objelte für Kinder. Reichlich Anhänger und Frachtgut bringen Sinn in das Spiel, wenn die Eisenbahn mind. 2 Bahnhöfe hat. Ein toller handbetriebener Hydraulik-Kran (http://winkler.turbo.at/shop_de/index.php?cPath=1121_1192, ich kann Dir ggfs. fertige Modelle besorgen) erweitert das System erneut erheblich und wird Sohnemann löange Zeit faszinieren!

So far - so good. Ich hoffe, Du konntest hier ein paar Ideen sammeln.

Foto: Winkler Schulbedarf - (Spielzeug, Kleinkind, Beschäftigen) Foto: Winkler Schulbedarf - (Spielzeug, Kleinkind, Beschäftigen)

Moin! Ich hab das mit meinen Enkeln durch (die jüngste ist jetzt 2). Bauklötze fanden sie aber gut. Opa baut auf, und sie reißen es ein. Auch wurde mein Keller samt Werkbank gern in Beschlag genommen. Meistens haben wir dann aber Kekse oder Kuchen gebacken. Oma hat da nicht so die Geduld. Und so manches mal war ich auch froh, wenn meine Tochter sie abends abgeholt hat (hab 'ne Knieprothese gekriegt, und kann nicht mehr so rumtoben). Im Sommer ist ja kein Thema, da sind wir im Garten, und im Winter auch viel draußen. Am besten ist, Du versuchst Dich an Deine Kindheit zu erinnern.

wie wär es denn, wenn du dich in einer Spieggruppe anmeldest ? Wird von der Kirche , Familienbildungsstätte, Rotes Kreuz usw. angeboten...Dort wird gebastelt, gesungen, gespielt und auch du würdest dich gleichzeitig mit anderen Müttern austauschen können. Also ich hab das mit meinen Kindern sehr gerne gemacht und dabei viele neue Freunde gefunden und die Kinder übrigens auch. Haben dann viele im Kindergarten wiedergetroffen und das war echt schön...;)

Ich habe damals zb Metalldeckel (Einweggläsern) gesammelt und in eine Schüssel gelegt......der Tupperschrank war immer in Reichweite....und Bauklötze.....

Kinder in diesem Alter spielen nicht allein - das gibt es nur in der Werbung.

Du mußt mit ihm spielen, ihm Türmchen bauen helfen, ihm Holzpuzzles anbieten, Fingerreime uvam.

Meine Kinder durften immer den "Plastiksachen-Schrank" ausräumen, wenn ich keine Zeit/keine Lust hatte, mit ihnen gemeinsam was zu spielen.

Sie durften auch alleine im (umzäunten!) Küchengarten werkeln.

Ein ausgedehnter Spaziergang fand täglich statt, ich bin zum Einkaufen marschiert, da gingen dann schon mal zwei Stunden vorbei.