Woher weiß ich, was ich will (nach dem Abi und allgemein im Leben?

8 Antworten

Viele geraten nach dem Abitur in diese Situation.

Man erhält eher eine Ahnung davon, was man will, wenn man 1) Infos sammelt, 2) Dinge ausprobiert..

Und wenn man gehemmt ist, Infos zu sammeln oder sich auszuprobieren, kann man sich fragen, was einen hemmt und wie man damit umgeht (ein Beispiel um das zu illustrieren: Es kann z.B. sein, dass man Angst hat, einen bestimmten Weg auszuprobieren, weil man damit vielleicht die Erwartung von irgendjemandem enttäuschen würde. In diesem Fall kann man mit der Person reden um zu schauen, ob man überhaupt irgendwelche Erwartungen verletzt, vielleicht bildet man sich das nur ein, oder man kann lernen, mehr Wert auf das eigene Empfinden zu legen als auf die Erwartungen Anderer. Das ist nur eins von vielen möglichen Hindernissen).

Eine Idee, was man vom Leben möchte, kommt häufig erst mit der Zeit allmählich - diese Idee ist i.d.R. nicht plötzlich einfach so da. D.h. man braucht auch ein bisschen Geduld.

Es geht und ging auch früher schon vielen jungen Leuten so wie dir, Schule ist Pflicht und fremdbestimmt: 12 bis 13 Jahre haben andere den Tagesablauf oder Stundenplan für einen bestimmt, mit dem Ziel: das Abitur zu machen. Dann hat man es in der Tasche, am Ende mit Prüfungsangst und Prüfungsstress und ist erst einmal froh, es geschafft zu haben.

Wenige wissen wirklich danach, was sie genau wollen und können, und diese wenigen werden dann sofort und zielstrebig auf ihren Berufswunsch hinarbeiten, manchmal mit mehr oder weniger Erfolg, aber immerhin DAS Ziel vor Augen.

Den Meisten geht es aber eher so wie dir mit dem Fragezeichen im Kopf: Und jetzt???
Immerhin bist du bisher nicht in ein soo großes Loch gefallen, dass du die Zeit einfach nur gechillt hast, sondern mit Praktika und Jobs gefüllt hast und füllst. Wenn dann dabei heraus gekommen ist, dass das Alles nicht so Deins ist, so hast du dadurch doch schon allein wertvolle Erfahrung gesammelt. Wer weiß, wozu diese noch einmal nützlich ist, bestimmt nicht nur, um keine Lücke im Lebenslauf zu haben. Manchmal ist auch erstmal der Weg das Ziel. Nach einem Jahr Jobs und Praktika ist auch ein guter Zeitpunkt, nun mal konkreter den Berufswusch und Weg zu finden.

Ich kenne solche Stationen im Leben auch...nach dem Abi wusste ich nur, was ich alles nicht will, habe etwas gejobt, um dann erstmal ausgiebig zu verreisen. Die Menschen die ich unterwegs traf, haben mich inspiriert und ich habe von Berufen erfahren, die ich vorher nicht einmal kannte....damals, ohne Internet.

Dann kam ich mit Ideen und vor allem: positivem Denken zurück, habe studiert und als ich nach dem Vordiplom sehr unzufrieden war, da es in dem Bereich überhaupt keine geeigneten Stellen gab, bin ich wieder verreist.....und wieder voller Energie zurückgekommen, habe - entgegen aller Warnungen und Mahnungen aus meinem privaten Umfeld - nochmal den Studiengang gewechselt, und das war genau richtig! Konnte nach erfolgreichem Abschluss gleich beruflich im In- und Ausland durchstarten....endlich auf der Zielgeraden angekommen. Zwischendurch auf diesem Weg hatte ich ebenfalls so unglaubliche Zweifel, dass ich schon dachte, dass es für mich überhaupt keinen Beruf gibt....solche Phasen sind durchaus normal. Und im Nachhinein kann ich nur sagen: JEDE Phase war privat und beruflich wichtig und hat mich weiter gebracht....und all das Wissen, dass ich durch die vielen Umwege zu meinem späteren Ziel erworben habe, konnte ich immer irgendwann wieder gebrauchen, Nichts war also verschenkte Zeit...

Mit meiner Geschichte will ich dir Mut machen und Wege aufzeigen....und dir klar machen: es geht vielen Menschen so wie dir nach dem Abi.

Es kann sein, dass dein Weg um Energie zu tanken oder Ideen und Ziele zu bekommen, nicht das wirkliche Reisen in fremde Länder ist, sondern vielleicht die Reise durchs Internet, die dich zum Staunen bringen kann. Wenn du nur mal Berufe von A bis Z googelst, so wirst du überrascht sein, wie viele Berufe mit und ohne Hochschulabschluss es gibt, von denen du noch nie gehört hast. Wenn du diese dann mal der Reihe nach durchgehst und dir dann die Beschreibungen zu den Berufen durchliest, die eventuell etwas für dich sein könnten oder interessant klingen, sind Stunden oder Tage vergangen...aber mit Sicherheit kommen dir dann auch Ideen für deine berufliche Zukunft und was zu deiner Person, deinen Wünschen und Fähigkeiten passt.....und dann kannst du dich auf den Weg dahin begeben.

Ich wünsch dir auf jeden Fall viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Immer diese Sache was mache ich danach, was gefällt mir :D Es ist einfach so das du was machen musst um Geld zu verdienen und um Ansehen in der Gesellschaft zu erhalten.

Bei uns sind nur die was Wert die Konsumieren und Herstellen.

Schau dir ein paar Studiengänge an vielleicht gefällt dir ja etwas ich habe mich letztendlich für Chemie entschieden ich wusste auch nie was ich wollte und heute weiß ich es auch nicht zu hundert Prozent obwohl mir das Spaß macht. Praktikas bringen nichts da kann man meist nicht viel machen und in den großen Konzernen je nach Bereich erfährst du eh nicht viel und bekommst keine richtigen einsichten.

Ich habe Freunde die nehmen das Leben so locker denen ist es egal was sie machen sie machen es einfach mal und wenn es nichts ist machen sie das nächste.

Mach dich nicht so verrückt du hast Abitur du hast dir eine Tür zu den hohen Berufen geöffnet was willst du denn mehr jetzt musst du dich nur noch entscheiden das muss nicht in 5 Minuten sein ein Studiengang ist hart und lang ( auch wenn einige meinen Studieren wäre einfach ) umso höher du willst umso schwieriger wird es allerdings.

Was macht Dir denn Spaß?

Wenn Du z.B. gern mit Zahlen arbeitest und Dir Mathe gefallen hat, Du gern tiefer in Sachverhalte einsteigst und Dinge analysierst (das ist sicher ein böses Wort), dann könntest Du Mathe, Wirtschaftsmathematik, Finanzmathematik studieren oder beim Staat arbeiten als Diplom Finanzwirt, bei einem Finanzamt oder beim Zoll.

BWL und VWL könnten auch interessante sein, mit den Nebenfach Mathematik.

Magst Du dagegen Fremdsprachen und Deutsch, dann kommen andere Berufe in frage.

Das Arbeitsamt hat eine Abteilung, die heißt "Projekt Ich", die können Dir durch einen Test zeigen, was Du machen könntest. Bei mir traf alles zu 100% zu.

In deinem ersten Satz steckt für mich schon ein sehr wichtiger Indikator:

Du schreibst: "Ich hab vor einem Jahr mein Abitur erhalten..."

Das liest sich für mich so, als ob du mit deinem SelbstWertGefühl im Clinch bist. Wieso hast du es "erhalten"? Hat man es dir geschenkt, war es nur zufällig bestanden, hast du nichts dafür getan, um es zu erreichen oder es geschafft zu haben?

Das glaube ich wohl kaum! Du hast sicher in deiner Schul-Karriere viel dazu getan, dass du überhaupt bis zum Abi gekommen bist! Und du hast es geschafft!

Halt dir das immer vor Augen. Auch wenn es vielleicht nicht die allerbesten Noten waren: so what! Du hast gezeigt, dass du dazu fähig bist!

Hol dir diese Gedanken immer wieder in dein Bewusstsein!

Was ich natürlich hier nicht beurteilen kann ist, ob es sich bei dir nicht nur um eine leichte Depression handelt, die nicht mit einem Coaching (wie zB. auch beim Prijekt Ich) überwunden werden kann sondern wirklich psychologisch/psychiatrisch behandelt werden müsste. Lass dies doch unbedingt abklären.
Falls es nicht nötig ist, dass du psychotherapeutisch oder medizinisch behandelt werden musst, kannst du weiterlesen...

Als Coach lese ich folgendes heraus:

Du gibst dir womöglich selbst nicht genug Wert und findest daher keinen Zugang zu dir selbst. Und bist in diesem Loch gefangen.

Mach doch doch mal eine schöne Liste (diese Liste habe ich für Menschen mit chronischen Schmerzen erstellt; du kannst sie für dich aber auf dein Leben umarbeiten):

Bild zum Beitrag

Beschäftige dich mit förderlichen Dingen. Gib deine Aufmerksamkeit in das, wofür du dankbar bist. Was du früher gerne gemacht hast. Wo du selbst ganz versunken abtauchen konntest und stolz auf dich warst. Das allein löst schon positive Energie aus und sorgt dafür, dass du leichter aus deinem Loch herauskommst.

Das Leben hat immer Licht- und Schattenseiten.
Ich habe gelernt: wenn ich selbst mal in einem tiefen Loch sass, dann habe ich mich kurz ausgeruht und dann Schwung geholt für die Reise raus aus dem Loch!

Vielleicht hilft dir ja das hier genauso wie es mir immer wiedeer mal hilft bei "Pro-blemen":

AUTOBIOGRAPHIE IN FÜNF KAPITELN
(achte dabei vor allem auf Kapitel 4 und 5 ;-) )

 1.   Ich gehe die Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich falle hinein.

Ich bin verloren ... .

Ich bin ohne Hoffnung.

Es ist nicht meine Schuld.

Es dauert endlos, wieder herauszukommen.

2. Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich tue so, als sähe ich es nicht.

Ich falle wieder hinein.

Ich kann nicht glauben, schon wieder am gleichen Ort zu sein.

Aber es ist nicht meine Schuld.

Immer noch dauert es sehr lange, herauszukommen.

3. Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich sehe es.

Ich falle immer noch hinein... aus Gewohnheit.

Meine Augen sind offen.

Ich weiß, wo ich bin.

Es ist meine eigene Schuld.

Ich komme sofort heraus.

4. Ich gehe dieselbe Straße entlang.

Da ist ein tiefes Loch im Gehsteig.

Ich gehe darum herum.

5. Ich gehe eine andere Straße.

In diesem Sinne wünsche ich dir das Allerbeste.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
 - (Psychologie, Ausbildung und Studium, Leben)