Woher weiß der Heizkessel, ob "Wärme angefordert" wird?

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Die meisten Heizkreisregelungen arbeiten lediglich mit einem Aussenfühler. Wie hier schon geschrieben wurde arbeiten diese "auf Verdacht".

An der Regelung ist eine Heizkurve und ein Zeitprogramm eingestellt. Und daraus errechnet der Regler dann den Wert auf den der Kessel heizen muss. Wenn die gemessene Kesseltemperatur den errechneten Sollwert unterschreitet liegt eine Wärmeanfoderung vor und der Brenner schaltet ein.

Das ist die einfachste Art einer Heizungsregelung.Komfprtabler (und energiesparender) kann man das machen, wenn man Raumfühler hat und die Anlage "weiß" wann tatsächlich Wärme benötigt wird.

Das kann man natürlich regelungstechnisch beliebig erweitern. Z.B. Messen der Vor- und Rücklauftemperatur sowie der Durchflussmenge (Prinzip eines Wärmemengenzählers). Dann weiß man genau wieviel Leistung im jeweiligen Heizkreis gerade verbraucht wird und kann den Kessel dementsprechend ansteuern.

In einem Großteil der Anlagen wird aber ganz einfach nur über einen Außenfühler geregelt. Ist halt alles eine Kostenfrage.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit 1996 selbständig im Bereich Regelungstechnik
KMX78 
Fragesteller
 27.01.2017, 02:32

Das heißt also, Brenner (und Umwälzpumpe?) werden nur durch die Kombination Außenfühler+Heizkurve eingeschaltet.

Wie warm es innen drin ist, ist für den Einschaltvorgang als solchen völlig egal ... ?

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Windi69  28.01.2017, 12:14
@KMX78

Genau so ist es. Ohne Raumfühler geht es nun mal nicht anders.

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Hallo,

Wärmeanforderung bedeutet, dass irgendwo im System Wärmebedarf besteht.

Organisiert wird das Ganze über die zentrale Regelung, die recht unterschiedlich, mit einem oder mitunter mit mehereren, geschachtelten Regelkreisen, ausgestaltet sein kann (herstellerspezifisch).

Im vorliegenden Fall "weiß" die zentrale Regelung nicht, welche RT in welchem Raum erreicht ist!

Daher müssen Heizungsanlagen (Wärmeerzeuger, Heizflächen, Hydraulik etc.) sorgfältig dimensioniert werden, was meist allerdings nicht der Fall ist, weshalb div. Probleme auftreten (Funktionsstörungen, überhöhte Verbrauchskosten, übermäßiger Verschleiß).

Eine Überheizung einzelner Räume durch Fremdwärme, wird an Heizkörpern durch Thermostatventile(ThV) verhindert (EnEV Anforderung). Hierzu müssen diese allerdings fachgerecht dimensioniert sein.
Bei FB Heizflächen dienen Raumthermostate dieser Funktion (ERR- Einzeraumregelung). In beiden Fällen erfolgt allerdings keine Rückmeldung an die Zentrale!!!
Programmierbare HK ThV sind daher in den meisten Fällen Unsinn, können sogar schädlich sein.

Auch bei elco existieren unterschiedliche Generationen der Regelung (gerätespezifisch).

v.G.

Die Heizung heizt das Heizwasser auf eine voreingestellte Vorlauftemperatur hoch und der Brenner schaltet beim Erreichen der Temperatur ab. Die Pumpe pumpt das heisse Wasser durch die Anlage.

Der Heizkörper nimmt je nach Einstellung des Thermostats Wärme aus dem Wasserkreislauf ab oder nicht.

Sinkt die Heizwassertemperatur und wird das vom Fühler am Heizkessel registriert, schaltet der Brenner wieder zu und erwärmt das Heizwasser.

Hallo @ Simko, Kuno & Windi,

bei der ELCO-Heizung eines Bekannten von mir (2 Heizkreise, ein HK1 auf Soll-T 25° und der HK2 auf Soll-T 20° gestellt) blieb der auf 25° gestellte trotz ELCO-Wartung auch im Februar und November eiskalt. Er wurde erst warm, wenn er die Soll-T des Mischerkreises HK2 von 20° auf 23° erhöht hatte. (Vorher pumpte anscheinend die Umwälzpumpe des HK1 gar nicht, trotz hoher "Kesseltemperatur".)

Lese ich nun aus Euren Beiträgen heraus, man sollte besser einen anderen Hersteller wählen, wegen der "recht unterschiedlichen, zentralen Regelung" wie Simko schreibt? (Vermutlich ist es ja bei anderen Herstellern nicht so, daß voll aufgedrehte Heizkörper eiskalt bleiben, während sich die Rohre am
FbH-Zufluß lauwarm anfühlen?)

Windi69  27.12.2016, 09:39

Woran das liegt man aus der Ferne ganz schwer sagen. Das könnte auch ein hydraulisches Problem sein.

Wie ist die Anlage denn aufgebaut? Ein Anlagenschema oder Fotos wären hier hilfreich (am Besten in einem neuen Beitrag).

Ich habe schon öfters erlebt, dass das Mischerküken des Regelventils falsch eingestellt war. Oder dass Pumpen falsch dimensioniert waren und sich gegenseitig das Wasser weggenommen haben.

Macht denn das Regelventil von HK1 auf?
Schau doch mal an der Regelung nach welche Soll- und Isttemperaturen du in HK1 hast. Wenn der Istwert höher als der Sollwert ist dann bleibt das Regelventil zu.
Das kann auch ein kaputter oder falsch positionierter Fühler sein.

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KMX78 
Fragesteller
 30.12.2016, 00:35
@Windi69

Hallo Windi69 und ClausO,

"Schau doch mal an der Regelung nach welche Soll- und Isttemperaturen du in HK1 hast. Wenn der Istwert höher als der Sollwert ist dann bleibt das Regelventil zu."

schreibt Windi. Ähnlich ClausO.

Bei ELCO kann ein Regler das aber doch gar nicht wissen.

Man kann doch beim ELCO Logon-U nur eine Raum-Soll-Temperatur einstellen. - Die Ist-Temperatur wird doch nirgends angezeigt, auch nicht gemessen, d.h. dasVentil kann doch gar nicht wissen ob "Soll < Ist" ist?

(Wenn der Heizkörper des HK1 kalt blieb, war der Raum übrigens stets deutlich kälter als die eingestellte Soll-Temperatur von 25°. Und warum wurde dann der Heizkörper heiß, wenn der FBH-Sollwert um 2° höher gestellt wurde? - Regelventil???)


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Ich antworte mal so, du bist einer der Menschen die im wirtschaftlich geprägten Rahmen von gewissen Idealisten gewünscht sind.

Denn du gehst pauschal von einigen Vorteilen aus, die du einfach nur mutmaßt, es in Wirklichkeit nicht mal geben muss ;-)
In gewisser Weise gibt es bei dir sogenannte selbsterfüllende positive Gedanken oder Folgerungen.

Wieso muss eine Heizungsanlage denn irgendeine Intelligenz besitzen?
Selbst wenn einige Intelligente Systemteile existieren sollten, woher will dann so eine primivtive Systemintelligenz -die es ja sowieso nicht ist, nur programmiertes Menschenwerk- die ganze Komplexität eines Systemes erfassen können? Solcher menschengemachte Krempel darf ja nicht viel kosten und nicht viel arbeit machen und nicht zu kompliziert sein. ;-)

Im einfachsten Falle wird auf Verdacht geheizt. Das bedeutet, immer wenn die Kesselwassertemperatur unter einen Wert fällt, wir Brenner eingeschaltet und erst abgeschaltet, wenn ein gewisser Hysteresewert erreicht ist.

Dann wird so eine Anlage zum Selbstläufer ohne irgendwelche äußeren Informationen.
Und genau so einen Krempel scheinst du zu haben, sonst könnte nicht irgendwo 25 Grad und sonstwo nur 15 Grad sein.

Anlagen mit Aussenfühlern sind keinen Deut besser, die heizen ähnlich auf Verdacht und was innen passiert wird nie beachtet. Anlagen mit Raumfühlern können nur die Temperatur im Raum etwas beeinflussen, aber nicht, ob überhaupt Wärme gefordert ist.

Alles komische, billige Kompromisse.