Woher kommt der Gruppenzwang?

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Doch, weil Menschen alleine schwach sind. Sie MÜSSEN sich einer Gruppe zu- und unterordnen um zu überleben

Der Vorläufer von Gruppenzwang ist die Gruppendynamik und die gibt es sogar bei Tieren. Wenn in einer Herde ein Tier anfängt los zu preschen, dann rennen die anderen hinterher, weil sie sich denken, dass es schon einen Grund geben wird, der das eine Tier zum los rennen veranlasst.

Das Tier, das nicht losrennt ist meistens das Tier, das vom Löwen gefressen wird.

Gruppenzwang kommt im Prinzip aus der Gleichen Quelle. Wenn alle in einer Gruppe etwas machen, dann wird es wahrscheinlich von Nachteil sein das nicht auch zu machen.

Der Mensch ist ein Rudeltier.

Gruppenzwang entsteht dadurch, dass man gerne etwas finden möchte, dass eine Gruppe zusammenhält oder die Gruppe will erreichen, dass sich der Einzelne positioniert. Außerdem will man testen, wie gerne jemand zu einer Gruppe dazugehören will.

Auf der anderen Seite muss es immer Menschen geben, die zu einer Gruppe dazugehören wollen. Ohne die läuft es nicht. Die gibt es aber reichlich. Wie gesagt, der Mensch ist ein Rudeltier.

Wem eine Gruppe nicht zusagt, der sucht sich eine andere. Wer keine Gruppe findet, ist alleine und ein "armes Schwein" (soll keine Beleidigung sein).

Menschen sind "Herdentiere", d.h. sie können alleine nicht überleben. Zur Zeit der Neandertaler waren Menschen noch extremer den Gefahren der Natur unterworfen als heute, da die Möglichkeiten, Natur zu ihren Gunsten zu manipulieren, noch nicht weit entwickelt waren. Sie beherrschten nicht mal den Hausbau und standen in Auswahl ihrer Unterkunft mit Bären und anderen wilden Tieren in Konkurrenz. Noch bis in bibliche Zeiten, im alten Ägypten oder den griechischen Städten (Polis) war die Verbannung, der Ausstoß aus der Gemeinschaft nach der direkten Todesstrafe die zweithöchste Strafe.

Im Gegensatz zu den tierischen Spezies ist die menschliche offenbar relativ frei, und es gibt in dieser Spezies viel mehr unterschiedliche Temperamente. So finden sich hier sowohl ausgesprochene Herdennaturen als auch extreme Individualisten, die die menschliche Gesellschaft zu vermeiden versuchen. Ich glaube aber, daß - ganz im Gegensatz zu deiner Annahme - die 'Höhlenmenschen', sofern sie nicht dazu gezwungen waren, nur in kleinen Gruppen zu leben, noch eher einer 'horizontalen' Sozialordnung entsprachen, ähnlich wie bei den noch heute existierenden Naturvölkern, in denen es kaum Individualisten und nur größere Stämme gibt, weil das dort für das Überleben des Einzelnen wichtig ist.

Siehe bitte einmal hier:

http://ouroboros-forum.de/index.php?option=com_content&view=article&id=132:die-horizontale-und-die-vertikale-struktur&catid=60:grundlagen&Itemid=108