Wo werden Männer angeblich benachteiligt?


01.05.2020, 00:52

Natürlich möchte ich auch nicht in einem Matriarchat leben. Aber ich kann momentan keinerlei Anzeichen dafür sehen.

15 Antworten

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Jeder Ausgleichsmechanismus, der angestoßen wird, benachteiligt Männer.
Damit meine ich nicht das Gesetz, sondern Maßnahmen.
Sie werden eingesetzt, um die Gleichbehandlung zu beschleunigen, die sich meiner Meinung nach mit der Zeit sowieso einstellen wird.

Frauenparkplätze, Girlsdays, Rechte von Müttern gegenüber denen von Vätern.
Das wird oft genannt, ist aber teilweise begründbar und kein Gerüst, an dem man nicht rütteln kann.

Der Feminismus hat versäumt, dafür zu kämpfen, dass Männer sich emanzipieren konnten. Denn wenn die Frauen sich keiner Rolle mehr unterwerfen müssen, wird von den Männern weiterhin Druck ausgeübt, dass sie es doch "freiwillig" tun, weil den Männern kein alternatives Modell angeboten wurde.
Nicht nur Frauen sollten das tun können, was Männer früher nur getan haben, sondern Männer sollten auch das tun können, was Frauen früher getan haben.

Beim Hausmann, der sich um die Kinder kümmert, sind wir noch immer meilenweit entfernt, dass dieses allgemeine Akzeptanz findet und nicht belächelt wird. Noch immer ist an Männern etwas "komisch", wenn sie Friseur, Kindergärtner oder Grundschullehrer werden.

Wenn du aber in voller Aufregung erzählst, dass du eine Frau kennst, die einen Beruf ausübt, den ehemals überwiegend Männer ausgeübt hatten, erzeugt das nicht mehr als ein müdes Gähnen, weil es nichts Besonderes mehr ist. Das haut niemanden mehr vom Hocker.

Jetzt kann man sagen, dass der Feminismus nicht zuständig dafür ist, für die Emanzipation der Männer zu kämpfen. Es heißt nunmal "Feminismus" und nicht "Maskulismus" (oder wie das Gegenstück heißen würde).
Klar, der Feminist kann sich zurück lehnen, wenn er den Frauen Möglichkeiten erkämpft hat, aber das halte ich für zu einfach gedacht.
Vollständig am Ziel ist auch der Feminist erst, wenn sich die Männerwelt emanzipiert hat.

MaxKarens  01.03.2021, 01:38

Perfekt gesagt, bin voll deiner/Ihrer Meinung.

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Die Sache mit der Stärke und Schwäche, die ihr schon genannt wurde, ist sehr interessant und eben ein klarer Nachteil für Männer. Wir dürfen keine Schwäche zeigen. Wir müssen immer die starken sein, die sich allem stellen, bei allem vorangehen und alles abfangen, ansonsten sind wir schwach und werden als Weicheier angesehen.

Und auch was das Dating angeht sind wir klar im Nachteil. Männer müssen diejenigen sein, die den ersten Schritt machen, die eine Konversation aufbauen und auch aufrechterhalten, die sich verbiegen müssen, um der Dame zu gefallen, die das Essen zahlen müssen etc.

Männer sind ganz klar in der Vielfalt der Mode benachteiligt.

Wenn eine Frau ein Holfällerhemd oder eine Jeans aus der Herrenabteilung für sich nimmt ist dies ganz normal.

Wenn aber ein Mann eine Bluse, Hose, Shirt oder einen Rock oder Kleid aus der Damenabteilung für sich nimmt ist die bei einigen abnormal und wird als Fetisch abgestempelt.

  • Männer werden als Opfer vo häuslicher Gewalt (auch seitens Behörden) oft nicht ernstgenommen. https://m.youtube.com/watch?v=GccCWo_eZdw
  • Sorgerecht für Kinder wird überwiegend zu Gunsten der Mutter entschieden.
  • Exhibitionismus ist nur bei Männern strafbar (https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__183.html)
  • Männer, die sich allein in der Nähe fremder Kinder aufhalten, geraten schnell in Verdacht, Frauen nicht (gibt ein Video mit solch einem Experiment, finde es auf die Schnelle nicht: Frau fotografiert einen Strand, wo sich Familien mit Kindern aufhalten. Niemand nimmt Notiz von ihr. Selbe Situation mit Mann: innerhalb von Minuten von Frauen umringt, die fragen, was er hier macht und wen er fotografiert.)

Frauen und Männer haben heutzutage natürlich dieselben Rechte, aber es gibt immer noch Probleme wie Pay Gap, sprich Gehaltsunterschiede, bei denen Frauen benachteiligt werden. Dennoch gibt es auch Fälle, wo Frauen eindeutig bevorzugt werden, was meiner Meinung nach völlig falsch ist. Vielleicht sagt dir die sogenannte Frauenquote etwas, die beispielsweise Unternehmen, Institutionen oder sogar Hochschulen vorschreibt, wie viele Frauen in dem jeweiligen Bereich arbeiten müssen. Das hat zur Folge, dass viele Männer, die beispielsweise besser geeignet wären als eine weibliche Konkurrentin, keine Chance auf eine Einstellung haben. Bestes Beispiel dafür ist wahrscheinlich mein Onkel. Er hat Islamwissenschaften studiert und hat sowohl einen Doktor- als auch einen Professorentitel. Momentan arbeitet er an der Uni Heidelberg, jedoch in der falschen Position. Er leistet dort dieselbe Arbeit wie ein Professor, was er wie gesagt auch ist, bekommt aber viel weniger Gehalt, da er nur eine Stelle als Dozent hat. Deswegen hat er sich in Bonn an einer anderen Uni für eine Professorenstelle beworben, wurde zu deinem Vorstellungsgespräch eingeladen und war kurz davor eingestellt zu werden, da sein Notendurchschnitt 1,0 beträgt. Er wurde im Endeffekt trotzdem abgelehnt, da die Frauenquote vorschreibt, wie viele weibliche Professorinnen an dieser Uni beschäftigt sein müssen. Sprich, ein Professor mit einem Schnitt von 1,0 wird abgelehnt und eine weibliche Kandidatin mit einem Schnitt von 1,7 wird angenommen, nur aufgrund ihres Geschlechtes. Meiner Meinung nach eine Unverschämtheit. Die Frauenquote bringt rein gar nichts, weil alle Menschen, egal welches Geschlecht sie haben, die gleichen Chancen auf Aufstieg haben. Bestes Beispiel hierfür ist unsere Bundeskanzlerin, die es auch ohne Frauenquote an die Spitze einer von Männern dominierten Partei geschafft hat.