Wiso verdunstet ein Hektar Kiefernwald pro Jahr durchschnittlich 2,1 Millionen Liter Wasser und Ein Buchenwald gleicher Größe transpiriert 3,6 Millionen Liter?

4 Antworten

bei den ganzen Unsicherheiten in dem Vergleich (unterschiedlicher Standort, also Nährstoffe, Wasserverfügbarkeit usw. - Kiefern im Schnitt auf trockeneren und ärmeren Standorten / Biomasse, Alter, Stärke... - Buchen werden im Schnitt größer, stärker, ggf. älter) sind die"Einrichtungen" unterschiedlich: Kiefern haben Nadeln, die das ganze Jahr dran bleiben und an Frost und Trockenheit angepasst sind = die verdunsten auch im Optimum weniger als Buchenblätter...

Buchen haben nur im Sommerhalbjahr Blätter und in so besonderen Trockenjahren wie heuer stoßen sie die auch früher ab...

= wenn alles "im Grünen" ist arbeiten die Blätter als "Photosynthesefabriken" auf Hochtouren, die Spaltöffnungen sind voll auf - weiter als bei Kiefern, mehr davon als bei Kiefern - und die Verdunstung ist höher

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ich habe die Werte nicht überprüft, halte sie aber für plausibel und denke, da wird es mehrere Gründe geben:

  • Du gibst an, dass das Durchschnittswerte sind. Im Durchschnitt steht die Kiefer, der Hungerkünstler unter unseren einheimischen Baumarten, aber auf wesentlich schlechteren Standorten. Oft dort, wo der Boden sehr trocken (sandig) ist, sodass es schon mal gar nicht soviel zum Verdunsten gibt.
  • Unter denselben Standortsbedingungen wächst die Buche stärker als die Kiefer, das ist der Preis, den der Hungerkünstlerder zu zahlen hat, weil er einfach darauf geeicht ist, mit möglichst wenig auszukommen. Diese größere biologische Aktivität der Buche heißt aber auch, dass sie von unten mehr ranschaffen und oben wieder verdunsten muss.

Nadelblätter haben eine Reihe von Einrichtungen zur Wasserersparnis (dicke Wachsschicht, eingesenkte Spaltöffnungen, mehrschichtige Epidermis). Deshalb verdunsten Nadelblätter weniger Wasser.

Die Gesamtverdunstung pro Hektar ist aber auch von der Gesamtblattmasse, bzw. der Gesamtoberfläche der Bäume abhängig.

Die Gesamtoberfläche der Blätter, bzw. Nadeln, ist in einem Bestand von Nadelbäumen aber wesentlich höher, als in einem Laubwald. Deshalb kann Nadelwald auch mehr Wasser verdunsten als Laubwald.

https://www.waldwissen.net/wald/boden/bfw_wald_wasser/index_DE

Es ist gar nicht so einfach den Wasserhaushalt eines Pflanzenbestandes zu messen.

Blätter haben mehr Oberfläche als Nadeln.

Lohnpfaender  25.10.2018, 18:13

genau das wollte ich schreiben

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