Wird man als Azubi/Neuling immer ausgegrenzt?
Hi,
bin momentan in einem FSJ in einer Behindettenwerkstatt. Momentan arbeite ich seit September dort, aber hatte zwischendrin immer mal Seminare also bin insgesamt jetzt die 3. Woche dort gewesen. Am Anfang war ich immer draußen in den Pausen, weil ich Angst hatte nicht angenommen zu werden von den Kollegen und habe mich dann aber die letzte Woche dazu „gezwungen“ mich wenigstens in den Frühstückspausen mit zu den anderen Kollegen zusetzen, weil ich gehofft hatte dort etwas Anschluss zufinden, aber mehr als das mein Anleitet mit mir kurz spricht, passiert da nichts.
deshalb meine Frage…ist das immer so das Neulinge, die eh nicht länger als 1-2Jahre da sind, ein bisschen ausgegrenzt werden und wie kann ich damit umgehen?
mein Freund meinte zu mir, das ich einfach mein Ding machen soll. Wenn sie mir fragen stellen, soll ich einfach nett antworten und wenn ich fragen hab, dann soll die Fragen stellen. Und ansonsten meine Arbeit machen(dafür ist man ja auch dort)….ist das so richtig?
wäre sehr lieb wenn mir das jmd erklären oder beantworten könnte :)
2 Antworten
Nicht unbedingt, kommt auf die Stelle und die Mitarbeiter drauf an
War auch schon in Stellen in denen das so war und in Stellen in denen mit mir sofort geredet wurde nach paar Minuten
Du wirst gar nicht ausgegrenzt.
Du hast zuerst mal eine super Gelegenheit verpasst: dich direkt zu integrieren als du angefangen hast. Statt dessen hast du dich selbst abgegrenzt. Das waren nicht die anderen, die von deinen Ängsten nichts wissen konnten und sie auch nicht verursacht haben. Das warst du ganz alleine.
Nun setzt du dich zwar dazu, aber stellst fest: „nur weil ich hier sitze, reden jetzt nicht plötzlich alle mit mir“.
Stimmt, da hat jetzt keiner drauf gewartet.
Sei mal ehrlich: bist du selbst aktiv? Gehst du auf Leute zu und fängst Gespräche an? Wenn du morgens rein kommst….grüßt du jeden und wechselst ein paar Worte? Nennt sich Smalltalk…
Ich befürchte nämlich, dass du das alles eher nicht machst. Dass du darauf wartest angesprochen zu werden, dass man sich um dich „kümmert“?!
Dann passiert natürlich so was, dass man niemanden hat, mit dem man sich in der Pause unterhalten kann.
Aber noch mal: die grenzen dich deshalb nicht aus. Das klingt als ob sie was gegen dich hätten. Du hast dich nicht integriert und das musst du erst mal nachholen.
Wahrheit tut weh, ne? Wenn du mal kurz aufhören würdest dich angegriffen zu fühlen und stattdessen dein eigenes Verhalten reflektieren würdest, könnte es nämlich passieren, dass ich Recht habe, nicht wahr?
Das hat gar nichts mit Vorwürfen zu tun. Du empfindest das nur so, weil ich dein von dir geschildertes Verhalten von außen betrachte. Du bist hier kein Opfer von Ausgrenzung oder so. Du hast dich aktiv selbst ausgegrenzt. Das Gute ist: wenn du das verändern möchtest, kannst du das eben auch aktiv tun. Du darfst nur nicht erwarten, dass sich von heute auf Morgen das Verhalten der Kollegen ändert. Die sitzen einfach da und machen normal ihre Pause ohne über dich dabei nachzudenken. Versuche eben mehr auf sie zuzugehen.
Ja aber wie kann ich das machen? Ich habe ständig das Gefühl das ich sie nerve oder das sie sich nicht mit mir unterhalten möchten. Ich habe auch nicht wirklich eine Ahnung was ich völlig fremde Menschen einfach so aus der kalten fragen kann, damit ein Gespräch entsteht. Hast du da Villt noch einen Tipp?
Jein. Vieles liegt eher in dir drin von deiner Wahrnehmung her. Was ich damit meine ist: es hat ja einen Grund, dass du direkt Angst vor Ausgrenzung hattest. Da spielt ja deine persönliche Erfahrung mit. Und einfach auch deine Persönlichkeit. Ich rate mal und du sagst mir, ob es stimmt: du redest zwar mit Leuten, bist bei Kontaktaufnahmen aber eher darauf angewiesen, dass es von anderen ausgeht? Du fühlst dich in Einzelkontakten wohler als in Gruppen?
Naja mehr oder weniger. Ich bin sehr gerne unter Menschen, deswegen habe ich ja auch diesen sozialen Beruf gewählt. Ich rede sehr gerne mit Menschen, bin für alles sehr offen, liebe andere Meinungen. Ich bin warum auch immer schon immer sehr vorsichtig bei fremden Menschen und ein absoluter overthinker…also sehr extrem. Jeder Satz oder Gestik die mir komisch vorkommt, wird in alle Teile in meinem Kopf zerlegt und stundenlang drüber nachgedacht. Denkst du ich soll Villt einfach nicht so viel nachdenken und einfach mal drauflos reden wenn mir was in den Kopf kommt?
aber so an sich hab ich’s schon lieber wenn Menschen auf mich zukommen, da ich da nicht so viel falsch machen kann…verstehst du? Wenn ich dann einmal gut mit denen geredet habe, dann ist alles kein Problem mehr. Außerdem denk ich mir immer, dass die Kollegen alle länger dort sind und eine Art „Chef-Funktion“ für mich einnehmen und ich nicht so mit ihnen reden kann, wie mit meinem Kumpel…
Ja, Ich meine dass du nicht alles zu sehr durchdenken musst. Vor allem nicht, wenn da immer Zweifel und was negatives bei rauskommt.
Du musst ja nicht Kumpelmässig werden. Ich hätte es tatsächlich seltsam gefunden, wenn meine FSJler mich kumpelhaft behandelt hätten. Dazu ist der Altersunterschied zu groß. Aber man muss auch nicht in Ehrfurcht erstarren.
Einfach normal freundlich sein, reicht.
Ok super…ich Versuchs einfach mal…man muss ja jetzt nicht von heute auf morgen alles ändern (das krieg ich auf psychische nicht hin) aber immer mal so ne kleine Konversation oder wenn man halt was fragen will oder so einfach nicht mehr verstecken sondern einfach mal reden. Danke auf jeden Fall 👍
Klar mach. Und viele Leute reden gerne über sich selbst. Einfach mal was fragen. Nur nicht gerade den stillen in der Gruppe aussuchen, der dann auch nicht weiß, was er sagen soll.
Ey fahr mal runter. Das war eine ganz normale Frage. Ich hatte noch nie Berufserfahrung, hatte keine Ahnung wie man sich verhält. Hilfreich ist das überhaupt nicht von dir sondern eher ein Vorwurf…ich habe normal meine Situation geschildert und wollte mal eine paar normale Ansichten haben und nicht von einer unfähigen Person Vorwürfe erhalten.