Wird der hyperloop ein flop?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Auf jeden Fall ist das ein absolut unökonomisches Konzept, vergleichbar mit der Concorde. Geschwindigkeit um jeden Preis, vor allem wohl, mal wieder typisch für Musk, nur fürs Prestige.

Die Aufrechterhaltung einer nahezu vollständigen Evakuierung in einer evtl. viele hundert Kilometer langen Röhre stellt unglaubliche Anforderungen an die angeschlossenen Aggregate, die Energieversorgung und die Konstruktion der Röhre.
Zudem stellt die Abwesenheit von atembarer Atmosphäre ein enormes Sicherheitsrisiko für die Passagiere dar.

Einfacher wäre es, keine Evakuierung vorzunehmen sondern für jede Richtung eine Röhre zu entwerfen. Die Luft darin kann sich mit den Kapseln bewegen. Für die ersten Kabinen noch energieaufwändig, verringert sich die aufgebotene Leistung für jede weitere eingesetzte Kapsel drastisch. Nachfolgende Kapseln fahren dann praktisch ohne Luftwiderstand.


Spikeman197  02.01.2022, 01:05

Obwohl ich Dir zustimme, gibt es auch einen Haufen an technischen Problemen, die man zumindest bei der Concord lösen konnte!

Wärmeabfuhr ist im Vakuum ein Problem. Der Einstieg, Sicherheit, Weichen, Auslastung der Strecken. Ein großer Teil der Kostenersparnis sollte durch kleine Dimensionen und geringe Belastung kommen. Also eher Schalensitze, wie in der Achterbahn, statt großer Kabinen, in denen man herum laufen kann. Bei den Geschwindigkeiten benötigt man riesige Radien, kleine Steigungen, lange, gerade Strecken. Lohnen tut sich dass nur über große Distanzen. Für D oder gar Europa vermutlich nicht.

Ich habe insgesamt große Zweifel, dass man je über eine Versuchsstrecke wie beim Transrapid im Emsland, bzw, in Shanghai hinaus kommen wird! Müssten ja schon 100-300 km sein, damit er realistisch ist.

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FresherKnilch  02.01.2022, 01:20
@Spikeman197

die man zumindest bei der Concord lösen konnte!

Das ist ja gar nicht der Punkt. Alles am Konzept Hyperloop ist aktuell technisch umsetzbar, wenn auch, zb. was die Evakuierung angeht, nur mit unfassbarem Aufwand an Energie und Material.

Aber es lohnt sich schlicht nicht. Wenn Bedarf an einer Technologie besteht, mit der man 1!! Kapsel mit weit über 1000km/h über eine große Distanz befördert, und dieses Unterfangen jede Investition in Struktur und Betrieb rechtfertigt, ist der Hyperloop die richtige Wahl. Im fast Vakuum lässt sich eine erhebliche Geschwindigkeit aufbauen.

Aber an einer solchen Technik besteht kein Bedarf. Es gibt schlicht nichts, dass irgendwann nach der Fertigstellung einer langen Hyperloopstrecke plötzlich so schnell wie möglich ans andere Ende der Strecke befördert werden müsste. Das ganze Konzept für sich ist absolut Unsinn.

Was wir brauchen ist eine unterhaltbare, erweiterbare und in mehrere Richtungen funktionierende, erschwingliche Transportmöglichkeit. Billig, energiesparend, große Mengen (Güter oder Passagiere).

Ein Transportsystem, das beliebig viele Einheiten aufnehmen kann, das an nahezu beliebiger Stelle verlassen und betreten werden kann.

Eine Röhre für jede Fahrtrichtung ist sowieso notwendig. Im Grunde reicht an jeder Seite ein saugender, bzw. komprimierender Impeller. Die müssen nicht mal besonders leistungsfähig sein. Nach ein paar Monaten wird die gesamte Röhre gleichmäßig durchströmt sein, egal wie lang sie ist. Und jedes Fahrzeug, so lang es selbst beschleunigen kann, wird zum Erhalt der Luftströmung beitragen.

Man kann Einmündungen bzw. Ausfahren bauen wo immer man will, es braucht keine Schleußen, keine Dichtungen, keine speziellen Sicherheitsvorkehrungen.

Wenn es notwendig ist, kann man an jeder beliebigen Stelle einen weiteren Impeller ins System einfügen, zb. wenn durch einen Systemausfall die Luftbewegung zum Erliegen kam und möglichst schnell wieder aufgenommen werden muss, aber zb. der Druck (auf die filigrane Röhe gering gehalten werden soll).

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Spikeman197  02.01.2022, 01:33
@FresherKnilch

Tja, und bei der Technik hab ich schon große Zweifel! Noch ist kein Pod im Vakuum gefahren. Schon gar nicht über 100 km, mit ü1000 km/h und auch nicht mit Passagieren. Schon so eine Teststrecke ist nicht nur teuer, sondern auch komplex.

Anders als ein paar Concordes oder zB MiniRaketen um 4 Leute mal gerade 100 km hoch zu bringen, müsste man sowas iwo hinbauen, die Sicherheit garantieren usw.

Selbst wenn Musk selbst dafür 5 Milliarden in die Hand nimmt, ist das keine Garantie dafür, dass es am Ende funktioniert und tatsächlich Menschen Testfahrten machen können.

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Das entscheidet am Ende die Kosten-Nutzen-Analyse.