Wie viel Geld benötigt man für das Pilgern auf dem Camino De Santiago?

1 Antwort

Zu 1: 25 EUR pro Tag plus Hin- und Rückreise kommt bei mir seit Jahren fast exakt hin. Ich pflege in Herbergen zu schlafen, selten in privaten Unterkünften, und, wenn es geht, einmal am Tag ein Pilgermenü mit drei Gängen zu essen. Frühstück und Abendessen bereite ich mir selbst. Ich habe sogar einen Minitauchsieder mit. Die öffentlichen Herbergen in Galicien kosten jetzt 6 EUR, private aber auch schon 10-12 EUR.

Zu 2: Im Prinzip kann man auch in der Natur schlafen, obwohl wildes Zelten in Spanien verboten ist; bei Pilgern, die ja immer nur 1 Nacht bleiben, wird es geduldet. Wenn es geht, sollte man den Besitzer des Grundes um Erlaubnis fragen. Ich kenne viele schöne Plätze (besonders Buchten an der Nordküste), an denen ich selbst gern draußen geschlafen hätte, aber ich bin inzwischen zu alt, um Zelt und Luftmatratze mitzuschleppen. Nachteile des Übernachtens im Freien sind: a) Kann gefährlich sein, b) duschen und Wäsche waschen fällt normalerweise aus. Man kann aber früh morgens, bevor der Putzdienst kommt, hier und da in einer Herberge morgens duschen und gleich wieder weiter. Machen manche. 

Zu 3: Klar kostet pilgern Geld. Als Pilger bin ich "verkleideter Reicher", sehe aus wie ein Landstreicher, habe aber meine Bankkarte in der Tasche. Da andererseits jeder normale Urlaub mehr kostet als pilgern (in Spanien, nicht in Deutschland), kann man wohl kaum sagen, dass es nur für Reiche ist. Eher müsste man es umgekehrt ausdrücken: Es ist nichts für Leute, die gar kein Geld haben.  

Meine Pilgerberichte, u.a. über den Küstenweg und den Portugiesischen Weg findet man unter

http://www.rudolf-josef-fischer.de/pilgerseiten/camino.html