Wieso tun manche Sachen mehr weh, und manche weniger?

4 Antworten

Es kommt auf die jeweiligen Schmerz Rezeptoren an und wie das allgemeine Schmerz-empfinden jedes Einzelnen ist. Außerdem ob und was man macht um den Schmerz zu lindern.

Wenn ein Schmerz länger dauert als es nötig ist, kann das an vielem liegen:

  • Stachel noch drin
  • Gift in der Wunde
  • Wunde hat sich entzündet
  • Wunde ist geschwollen und drückt auf Nerv
  • usw.

Das merkst Du ja, wenn Dir einer mit der Hand auf die Schulter haut, dass es 10 mal mehr wehtut als ein Stich. Trotzdem ist dieser Schmerz nach 5 Minuten vorbei. Denn er hat ja nicht dafür gesorgt, dass etwa Fremdes, möglicherweise Bedrohendes in Deinen Körper eingedrungen ist.

Der Schmerz wird von speziellen, von anderen Sinnen weitestgehend unabhängigen Sinneszellen (Nozizeptoren) wahrgenommen und über das Rückenmark zum Gehirn weitergeleitet, wo der Schmerz verarbeitet wird. Je kürzer die Intervalle, in denen die Schmerzzellen ihre Informationen weiterleiten, umso intensiver erlebt man den Schmerz.

Die Intervalle hängen dabei vor allem von den Botenstoffen ab, die während der Schmerzwahrnehmung ausgeschüttet werden. Es gibt Stoffe, die die Schmerzrezeptoren blockieren, oder sie sehr schnell wieder freimachen, sodass sie neue Schmerzimpulse senden. Im ersten Fall spürt man weniger bis gar keine Schmerzen, im zweiten Fall kann der Schmerz unerträglich sein.

In den meisten Fällen ist die Intensität des Schmerzes ein Indikator für die Schwere einer Verletzung. Eine Schnitt mir einem Messer tut entsprechend mehr weh als ein Stich von einer Mücke. Es kommt natürlich auch darauf an, wie empfindlich die entsprechende Körperstelle ist und wie viele Sinneszellen diesen Schmerz registrieren - so kann die Mücke, die einen in die Eichel oder den Kitzler sticht, dann doch wieder mehr Schmerzen verursachen als das Messer, wenn man sich bloß in den Finger geschnitten hat.

Der Körper verfügt über eigene Schutzmaßnahmen, um Schmerzen zu Begegnen. Bei schweren Verletzungen etwa blockiert das ausgeschüttete Adrenalin die Schmerzrezeptoren, weshalb man oft kaum Schmerzen spürt, selbst wenn man lebensgefährlich verletzt ist. Dies dient dazu, sich bei solchen Verletzungen trotzdem noch in Sicherheit bringen zu können, denn würden die Schmerzen in so einer Situation die Oberhand gewinnen, würden sie den Körper geradezu lähmen. Ein Entkommen wäre dann nicht mehr möglich.

Gifte jedoch können dieses ganze Spiel jedoch erheblich durcheinander bringen, weil viele Gifte Substanzen erhalten, die die gleiche Wirkung haben wie die bereits erwähnten Botenstoffe: sie können das Opfer betäuben, aber auch das Schmerzempfinden steigern. Ein Stich von einer Gewehrkugelameise ist nicht lebensbedrohlich, aber die Stoffe, die den Nerven dabei einen Streich spielen, gaukeln einem vor, dass es sogar noch schlimmer wäre.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
User220020 
Fragesteller
 14.08.2019, 19:43

Vielen Dank für so eine ausführliche und gute Antwort!

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Das kommt vor allem von den Schmerzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung