Wieso schafft jeder so einfach Saltos im Schwimmbad?

2 Antworten

Vielleicht hast du da eine etwas gestörte Wahrnehmung, denn einen Salto kann nun noch lange nicht jeder. Auf der anderen Seite ist jedoch ein einfacher Salto vorwärts oder rückwärts auch für einen Anfänger wirklich nicht schwer zu erlernen, wenn ein paar Voraussetzungen dafür da sind. In der aktuell gültigen Schwierigkeitstabelle ist ein einfacher Salto rückwärts beispielsweise leichter eingestuft als ein Rückwärts-Kopfsprung. Das ist auch nachvollziehbar, denn beim Rückwärtssalto sieht man lange Zeit vor dem Eintauchen bereits das Wasser und kann sich entsprechend auf die Eintauchphase vorbereiten, beim Rückwärts-Kopfsprung ist die Orientierung um einiges schwieriger.

Voraussetzung für das Erlernen eines Salto vorwärts ist zumindest, dass du auch bereits den Kopfsprung vorwärts kannst. Das macht den Rest einfacher:

Den Vorwärtssalto kannst du zu Beginn erstmal am besten aus dem Stand vom 1-m-Brett austesten. Stell dich mit dem ganzen Fuß ans Brettende (also nicht mit den Zehen um die Brettkante "krallen"). Arme in die Hochhalte; der Armschwung gleicht ein wenig der Bewegung beim Holzhacken und wird aus den Ellbogen eingeleitet. Absprung nach vorne-oben. Das Umfassen der Schienbeine ist durchaus sinnvoll, wenn du es richtig machen möchtest, denn du beschleunigst damit das Drehmoment. Und je schneller du drehst, desto mehr Zeit hast du für die Orientierung. Die Orientierung ist übrigens das größte Problem beim Vorwärtssalto, denn du siehst beim Öffnen das Wasser nicht (ein so genannter "Blind Entry"). Deswegen ist auch der 1 1/2 Salto später wieder wesentlich leichter zu lernen, wenn du den Vorwärtssalto bereits kannst.

Wenn der Vorwärtssalto aus dem Stand einigermaßen sicher funktioniert (mit ein wenig Bewegungsbegabung lernt man den auch als Anfänger eigentlich immer sehr schnell), dann spricht nichts dagegen, den Sprung auch mal aus dem Anlauf zu probieren. Wichtig: Anlauf heißt nicht "anrennen", sondern ist auf dem Brett immer eher ein zügiges Gehen. "Rennst" du Richtung Brettende, dann schießt du zu weit nach vorne, aber es fehlt dir an Höhe. Und ein kleiner Tipp am Rande: Lass dich bei deinen Versuchen filmen, dann erkennst du deine Fehler immer viel schneller!

(Bin selbst Übungsleiter im Wasserspringen und ehemaliger Leistungssportler als Kunst- und Turmspringer; u. a. Dritter der Deutschen Juniorenmeisterschaften 1983).

Woher ich das weiß:Hobby – Ex-Leistungssportler Kunst- und Turmspringen, Trainerlizenz

Üben und genau hinschauen. Körperbeherrschung kann auch nicht schaden. Ich kann keinen, um mal auf dein "jeder" einzugehen, aber mich interessiert das nicht.