Wieso reflektiere ich mich heute ständig und hinterfrage mich?
Ich bin eine 21-jährige junge Frau.
Als Kind hatte ich Lieblingssendunge, die ich echt toll fand und die mir heute auch manchmal in den Sinn kommen und ich denke: "Ach, das war cool. Witzig. Nett. Usw." Die Serie habe ich geschaut, bis sie eingestellt wurde.
Oder ich bin in einen Sportverein gegangen und war total begeistert. Leider hat der Übungsleiter dann aufgehört und ich konnte nach 6 Jahren nicht mehr hin. Wenn es mir einfällt, denke ich: "War echt toll. Sportlich. Er hatte Humor. Wir waren alle ein tolles Team. Usw"
Ich könnte viele Beispiele nennen. WEnn ich als Kind oder Jugendliche etwas toll fand, dann fand ich es bis zum Schluss toll, also bis etwas abgesetzt oder eingestellt wurde. Klar, rosa Kleidung fand ich als Teeni nicht mehr schick, aber son insgesamt bin ich immer bei meiner Meinung geblieben und war glücklich.
Heute hinterfrage jeden Tag ALLES! Ich habe mich vor einem halben Jahr zu Tennis angemeldet. Zuerst habe ich bestimmt 6 Monate überlegt, ob das das Richtige ist für mich oder nicht. Dann kam die Anmeldung. Ich fand es toll. Heute denke ich ständig: "Es macht Spaß. Ich freue mich auf Dienstagabend. Aber bin Tennis wirklich ich? Oder gehe ich nur hin, dass ich etwas zu tun habe. Oder gehe ich nur hin, dass ich neue Leute kennenlernen oder nicht so einsam bin oder was auch immer".
Heute hinterfrage ich einfach ALLES! Ich denke jeden Tag darüber nach, ob Tennis wirklich ich bin, ob Klavier (habe vor 2 Jahren gestartet) wirklich ich bin, ob meine Freunde meine richtigen Freunde sind, ob die Smartphone-Marke wirklich zu mir passt, ob meine Haarfrisur wirklich ich bin, ob mein Ehrenamt wirklich ich bin, ob meine Kleidung wirklich ich bin......". Ich denke einfach jeden Tag über das Alles nach und weiß nicht, ob das wirklich alles ich bin.
Als kind / Jugendliche fand ich die Sachen einfach toll und ich war glücklich. Da habe ich nicht ständig hinterfragt.....
WEnn ich demnächst umziehe: Dann lieber nach L. Oder nach A. Oder doch nach B. Vielleicht passt auch M. besser zu mir. usw.
Geht es euch auch so? Ist das normal? WAs macht man dagegen?
4 Antworten
Ich glaube es hängt teilweise damit zusammen, dass man mit dem Alter mehr hinterfragt, als Kind sieht man den Gesamtkontext nicht und all die Wege um einen Herum, man sieht nur das worauf man sich fokussiert und von den Negativen Dingen weiß man entweder gar nicht, oder man hat eben nicht die Verantwortung dafür, ebenso mit den Konsequenzen. Man kann sich leichter "fallen lassen" und fühlt mehr Freude und Unbeschwertheit bei den Dingen die man tut.
Ich glaube jedoch, dass auch das alles um einen Herum heutzutage vermehrt dazu beiträgt, die Werbungen, die Ansprüche, der Stress usw. Das alles lässt einen immer mehr zweifeln, genauso wie die Ansichten verschiedener Menschen.
Ich mache das mittlerweile so, dass ich einfach in mich reinhorche, in meine eigene Phantasiewelt, und entscheide mich für die Dinge, die mich auf einmal, ohne große Auswahl ansprechen. Das ist das einfachste, finde ich. Kommen mir dann Zweifel, versuche ich sie so gut es geht zu ignorieren, denn heutzutage könnte man alles haben, aber ist es das, was man anstrebt? Wir haben 1.000 Möglichkeiten, aber zu wenig Zeit für all das. Also tu das, wozu du dich hingezogen fühlst, und denk nicht dran ob du es deshalb oder darum tust, mach es einfach. Spiel Tennis, Klavier, vielleicht hat all das ja noch ganz andere Gründe, als du dir bislang dachtest. Vielleicht führen dich diese Dinge ja noch ganz woanders hin, worauf du dann irgendwann zurückblickst und dich immer wundern willst, wie das Leben so alles zusammenspielt und all die unerwarteten Wege zusammenführt. Zu viel Denken zerstört so einiges, leider.
Liebe Grüße, viel Erfolg :)
Das ist gut, dass du dich mehr hinterfragst. Früher müsstest du dich nicht hinterfragen, da das deine Eltern machten. Jetzt bist du aber Erwachsen. Es ist der Sinn der Pupertät aus einem Kind, ein selbständigen Menschen zu machen. Das ist nunmal passiert. Du bist einfach Erwachsen
mir gings auch so , du versuchst villeicht dich zu finden oder du fühlst dich leer . Du gibst alltägliche Dinge zu viel wert oder Aufmerksamkeit. Bei mir hat es geholfen mich mit guten menschen zu unterhalten und mit denen was zu tun , sodass ich keine zeit mehr habe über mein handy nachzudenken ( bzw handy marke )
Ja du musst sogar dein leben hinterfragen , aber dann wirst du nur das wichtigste hinterfragen eben das was du hinterfragen musst , wie jeder andere auch . Das ist eine phase die verübergeht , du musst nicht dein ganzes leben lang mit freunden verbringen
Bereits als Kind hatte ich enorme Probleme in der Schule, weil ich einfach alles hinterfragte. Wissen eignete ich mit aus der umfangreichen Bibliothek meines Großvaters an. Kein Lehrer wollt mich in seiner Klasse haben und rächte sich in den Zeugnissen. Schulabschluß Fehlanzeige. Also weg aus Deutschland. Im Franco-Spanien konnte ich sofort Fuß fassen und studierte u.a. Jura. Hinterfragen stört genauso wie Kritik. Letztere sollte IMMER mit Alternativ-Vorschlägen begleitet werden.
Danke, ja das kann sein, dass ich mich irgendwie leer fühle. Aber ich weiß gar nicht, ob ich mich wirklich leer fühle. Selbst das kann ich nicht richtig zuordnen.
ABer du kannst ja auch nicht rund um die Uhr dich mit Freunden treffe, dass du sonst gar nichts mehr hinterfragst in deinem Leben, doer?