Wieso redet er soviel über meine Behinderung?
Hallo, "er" ist mein Arbeitskollege (38).
Ich bin w/22. Wir arbeiten in einem Pflegeheim. Sind also sehr offen was das Thema Behinderung angeht und ich denke nicht, dass es ihn wirklich stört.
Wie haben schon mehrere Monate etwas am Laufen. Hatten paar mal Sex und verstehen uns gut. Mal schauen ob es noch ernster wird.
Er weiß schon seit Anfang an, dass ich neurologische Probleme habe, wodurch meine Hände stark zittern. Das ganze wird verstärkt durch Stress etc. Bei ihm ist es besonders stark, weil ich ihn toll finde.
Er hat selber teilweise Probleme mit seinen Händen (Durchblutung) und hat dadurch auch Einschränkungen.
Dennoch sagt er sehr oft, dass es ihm leid tut wenn er das sieht, es ihm schwer fällt und das er "Mitleid" hat. Er sagt dann immer "Mitleid ist vllt das falsche Wort, du bist ja daran gewöhnt, aber trotzdem".
Ich kann halt nur als Gläsern trinken, die zu 50% gefüllt sind. Und muss manchmal beide Hände zum trinken benutzen. Ich kann Schlüssel und Messer auch nur mit zwei Händen benutzen (zum stabilisieren). Besonders oft sagt er das wenn ich ihn berühre. Aber es beeinträchtigt mich nicht wirklich und er sagte auch mal, dass er das mag, wenn er meine Hand hält.
Wieso spricht er es so oft an, obwohl es Alltag ist?
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4 Antworten
Vermutlich ist das Teil seines Prozesses, damit zurechtzukommen und es in seine Umgebung zu integrieren.
Entweder aus Unsicherheit..... manchmal verrennt man sich in ein Thema bei dem man sich unsicher fühlt.
Oder er formuliert sehr sehr ungünstig das was er als "Fürsorge, Aufmunterunt, Rücken stärken" einordnet.
Oder er ist einfach ein Mensch der dir dadurch indirekt bewusst machen will wie "schlecht" du es doch hast und er ist doch da für dich um dich aufzubauen und ist an deiner Seite, mit dem Ziel ganz deutlich wie ein Held dazustehen...... bla.
Oder er ist ein Mensch der erst redet, und danach evtl erst denkt.
Pass auf, verflixt viele Menschen haben irgendwelche Besonderheiten an sich die sie im Alltag auf die eine oder andere Weise begleiten/ beeinträchtigen. Egal ob körperlich oder psychisch.
Du selbst weißt was bei dir los ist, warum das so ist, wie du dennoch deinen Alltag stemmen kannst. Du hast Wege gefunden damit klar zu kommen.
Mich würds auf Dauer auch nerven wenn immer und immer wieder "in der Wunde" herumgebohrt wird.
Vielleicht musst du ihm einfach nur in einem ausführlichen ernsthaften Gespräch nochmal klar machen das es so ist wie es ist - und du es nicht magst wenn er immer wieder darauf hinweist/ es zur Sprache bringt.
wen jemand eben solche probleme nicht hat oder kaum kennt reagiert man oft mit mitleid,
bzw sorgen das man nix falsche macht die person die das schon immer hatte und damit einfach alltag lebt wird meist damit klarkommen und für die ist auch nicht so schlimm
Vielleicht will er dir ein gutes Gefühl geben und deine Unsicherheiten weg machen, solltest ihn aber vielleicht einfach mal offen darauf ansprechen