Wieso neigen manche Psychologen dazu, immer zu pathologisieren?

2 Antworten

Ich nehme an, du meinst Psychotherapeuten? Ist nochmal ein Unterschied zu Psychologen.

Also - ich würde zu erst einmal sagen, das ist ein stückweit unsere "Berufserkrankung". Es ist unser Job, Menschen, die zu uns kommen, auf dysfunktionales Verhalten und Denken zu scannen (dysfunktional heißt hierbei: "nicht hilfreich zur Erreichung der eigenen Ziele des Patienten"). Genau dafür werden wir ausgebildet und genau das wünschen sich unsere Patienten in der Regel ja auch: dass wir ihre Probleme erkennen, benennen und mit ihnen Lösungsstrategien erarbeiten.

Es gibt allerdings unterschiedliche "Schulen" in der Psychotherapieausbildung, und manche haben einen höheren Fokus auf das Pathologische als andere Schulen. Zum Beispiel haben die Verhaltenstherapie und neurere Dritte-Welle-Verfahren tendenziell eher einen Fokus auf das Funktionale und weniger auf das Dysfunktionale.

Des Weiteren ist aber eben auch jeder Psychotherapeut ein Individuum und hat einen ganz eigenen Blick auf die Welt. Manche neigen eher dazu, das Pathologische im Blick zu behalten, andere neigen eher dazu, die erhoffte Besserung der Symptome hervorzuheben, auch ganz unabhängig von der PT-Schule, der sie angehören.

Und zu guter Letzt: Ja, es gibt auch Leute, die nicht in diesen Job gehören. Leute, die darüber ihre eigenen Komplexe ausagieren - und zum Beispiel versuchen, Patienten an sich zu binden oder kleinzuhalten. Falls du auf einen solchen Therapeuten oder eine solche Therapeutin triffst, kannst du hier kostenlos Unterstützung bekommen: https://ethikverein.de/

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M. Sc. Psychologie

Mithrandrir 
Fragesteller
 08.08.2023, 20:58

Also Psychotherapeut möchte ich eh nicht sein. Die verdienen viel zu wenig. In der privaten Wirtschaft verdiene ich besser und kann mir eine wiss. Reputation als Doktorand aufbauen.

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ZionsDaughter  09.08.2023, 14:27
@Mithrandrir

Hast du Psychologie studiert?
Psychotherapeuten verdienen eigentlich ganz ordentlich, wenn man es richtig macht :D . Manche Kliniken zahlen kacke, aber sobald man sich selbstständig macht (geht ja auch in Teilzeit und in einer Gemeinschaftspraxis), ist man finanziell gut dabei, vor allem, wenn man Spezialisierungen hat. Und promovieren kannst du sowohl vor, während als auch nach der Ausbildung. Die Promotion kann dabei sowohl mit einer Ausbildung verknüpft sein als auch vollkommen davon losgelöst (ich promoviere aktuell losgelöst von der Ausbildung).
Also, du kannst natürlich deinen Weg gehen, wie du es möchtest, ist ja nichts falsches bei. Aber ich wollte mal mit den Vorurteilen aufräumen, die stimmen nämlich nicht ;)
Im Übrigen: Was hat das eigentlich mit deiner Frage bzw. meiner Antwort zu tun?

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Die besten Psychologen haben meist die größte Klatsche... ; )

Nicht bös gemeint. Aber die kennen sich halt selbst gut aus. ; )

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Vielleicht hat diese Psychologin ein schlechtes Selbstbild.


Mithrandrir 
Fragesteller
 08.08.2023, 20:59

Ja hat sie.

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