Wieso lesen viele Menschen Ratgeber oder Bücher, obwohl sie selbst aus ihren Erfahrungen lernen können?

10 Antworten

Weil es eine ganz andere Perspektive ist, die man da eben vorgelegt bekommt. Es ist meist leichter eine Situation zu bewerten, in der man (in diesem Moment) nicht selbst ist und auch eine Lösung zu finden. Also man könnte sagen, man blickt auf seine eigene Situation in Vogelperspektive.

Ist man selbst in der Situation, gibt es meist Gefühle, Eindrücke usw. die es einem erschweren eine objektive Lösung zu finden und die es erschweren diese überhaupt anzuwenden und das Problem überhaupt zu analysieren oder auch Dinge, die man gar nicht beachtet bzw. bedacht hat.

Zudem wird man womöglich verunsichert, ob die eigene Art es zu lösen, auch die richtige ist und die Frage kommt auf, ob es nicht auch noch andere Möglichkeiten gibt, die man eben selbst nicht bedacht hat.

Es kann also hilfreich sein... muss es aber nicht unbedingt.

Schlussendlich ist es immer die eigene Entscheidung wie man damit umgeht oder ob man es den überhaupt tut.

Es ist weit verbreitet, Anderen (insbesondere wenn sie ein Buch geschrieben haben) mehr Kompetenz zuzutrauen als sich selbst.

Ich muss ehrlicherweise zugeben, dass ich auch eine Menge Bücher befragt habe und immer geglaubt habe, was da geschrieben steht, muss der Weisheit letzter Schluss sein.

Es ist viel mühsamer und braucht mehr Initiative und Eigenverantwortung, sich selbst eigene Gedanken zu allen möglichen Lebensthemen zu machen.

Mittlerweile fange ich aber schon an (!), meine eigenen Erfahrungen wichtiger zu nehmen als das, was irgendwo geschrieben steht.

Gerade beim Thema Ernährung kursieren so dermaßen verschiedene Ratschläge und Sichtweisen, dass einem eigentlich gar nichts anderes übrig bleibt, als selbst am eigenen Leib Erfahrungen zu sammeln, was einem bekommt und was nicht.

Jeder Mensch ist anders und die EIGENEN Erfahrungen sind die Wertvollsten, denn diese stimmen für MICH und MEINEN Körper/Geist/Seele. Jemand anderes kann immer nur allgemein reden oder SEINE Erfahrungen mitteilen, die aber noch lange nicht für MICH stimmen müssen.

Weil man die Erfahrungen, die man benötigt, um das Problem zu lösen, noch nicht gemacht hat.

Erfahrungen alleine lösen Probleme zudem nicht automatisch. Man muss auch wissen, wie man die Erfahrung dazu nutzen kann, eine Situation zu verbessern.

Oft möchte man auch nur wissen, wie andere ein Problem angehen. Es gibt nämlich immer mehr als eine einzige Lösung.

Und andere haben vielleicht noch mehr oder intensivere Erfahrungen gemacht als man selbst.

Gerade junge Leute haben ja noch gar nicht alles erlebt. Manches erlebt man zum ersten Mal und hat noch gar keinen Erfahrungsschatz, auf den man zurück greifen kann.

Ein 5jähriger hat noch keine Erfahrung mit Liebe und Partnerschaft, eine 20jährige vielleicht noch nie einen Sterbefall oder eine Scheidung erlebt, ein 80jähriger ist vielleicht noch nie beim Onlinredating betrogen worden...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Weil ein mensch alleine in etlichen Bereichen gar nicht so viele eigene Erfahrungen machen kann.

Alleine die Lebensweisheiten von Konfuzius sind eben Erfahrungen eines ganzen Menschenlebens. Das liest sich schneller, als es selber durchzumachen.

Nicht jeder will jeden Fehler selbst machen, sondern auch aus Fehlern anderer lernen bzw. von deren Erfahrungen profitieren.

Es kommt natürlich darauf an, welche Bücher man liest. Lesen bildet!