wieso kann man bei einem stromschlag nicht loslassen?

7 Antworten

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Im Normalbetrieb des Menschen leiten die Nerven Stromimpulse-Impulse aus dem Gehirn bis zu den Muskeln und lösen dort eine Bewegung durch Muskel zusammen ziehen oder entlasten aus.

Wird jetzt der Körper mit Strom durchflossen dann beginnt bei etwa 5 bis 8 mA eine direkte Beeinflussung der Muskeln, ohne Einwirkung des Gehirns!

spätestens bei etwa 15mA kommt es zu so heftigen Krampferscheinungen, die beim Wechselstrom immer und ausschließlich zu einer Muskelanspannung führt (die Impulsform für die Muskelentlastung fehlt bei externer Körperdurchströmung), so dass man z.B. eine stromführende Leitung nicht mehr auslassen kann. Die Grenzwerte sind abhängig vom Alter der Person, von der persönlichen Verfassung und ganz besonders vom Geschlecht.

Frauen sind deutlich sensibler auf Stromeinwirkung.

Würde es bei einem Strom von 10 bis 15mA bleiben, dann wäre das Herz noch kaum gefährdet; es kann aber zur Atemlähmung kommen und ich möchte nicht testen ob es angenehmer ist an einem Herzstillstand zu sterben, oder jämmerlich zu ersticken.

Übrigens, die Gefährlichkeit von Strom wird nach wie vor selbst bei den Fachkräften unterschätzt; dazu einige Fakten:

Im Zeitraum von 1997 bis 2006 lag der Anteil von Stromunfällen bei durchschnittlich ca. 1,5% aller Arbeitsunfälle, ABER der Anteil der Stromunfälle bei den tödlichen Arbeitsunfällen im gleichen Zeitraum lag bei 45%

Anders gesagt: auf einen tödlichen Stromunfall kommen 53 andere Unfälle ohne Todesfolgen.

Betrachtet man alle tödlichen Stromunfälle im Zeitraum 1970 bis 2006, dann ist der Anteil der zu Tode gekommenen Laien 75%

Die allgemeine Tendenz der Stromunfälle ist durch immer bessere Umsetzung der Sicherheitsstandards zwar fallend, allerdings seit etwa 1988 bei den Fachkräften deutlich stärker fallend als bei den Laien. So gab es 2006 „nur“ 3 tödliche Stromunfälle Unfälle bei den Fachkräften aber 31 bei den Laien! (10x so viel = 91%).

20% aller tödlichen Stromunfälle fallen auf die Altersgrupe der 20 bis 25 Jährigen! Es wird dies auf noch mangelnde Erfahrung und höhere Risikobereitschaft in diesem Alter zurück geführt.

Die Daten zu den „Fakten“ stammen aus dem Fachvortrag „Gefahren des elektrischen Stroms“ Prof. Dr. Ing. H. Brakelmann, Universität Duisburg / Essen (2010)

Ich hoffe, diese Daten geben auch einigen (Besserwissern) hier auf GF zu denken, die sonst stark dazu neigen, die Gefahren des elektrischen Stroms zu verharmlosen.

 

wollyuno  02.04.2011, 13:07

stimme dir zu 100% zu

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da die muskeln auch über schwache impulse des nervensystems gesteuert werden,sind sie unetr spannungseinfluss blockiert,ab ca.10mA ist der körper nicht mehr in der lage die befehle des gehirns in bewegung umzusetzen

Man bleibt daran "kleben" nur wenn die Stromstärke genug hoch ist!

Ich habe in meiner Ausbildung schon viele Stromschläge abbekommen, und mann kann zwar loslassen wenn es nur so ein kleiner Schlag ist. Aber daran hängen bleibt man erst wenn der Strom so stark ist das alle Muskeln vollständig verkrampfen, wie mein Vor-Poster erklärt hat steuert das Hirn alle bewegungen mit einem kleinen Strom!

Also ziehen sie sich zusammen und naja... du bist weg! Deswegen wenn du jemals jemanden siehst immer mit dem Fuss aus dem stromkreis kicken oder weg rammen niemals versuchen ihn rauszuziehen sonst hängst du selbser auch noch dran!

EpicWin 
Fragesteller
 30.03.2011, 18:41

oh sorry hab vergessen zu erwähnen dass es sich nicht nnur um nen viehzaun oder so handelt sondern z.b. um eine steckdose-

danke für die antwort :)

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der durch den körper fließende strom kann die kommunikation zwischen hirn und körper blockieren. die muskeln verkrampfen und man kann nicht los lassen.

lg, anna

Das stimmt nicht .Man kann im allgemeinen loslassen und tut das auch reflexartig.

EpicWin 
Fragesteller
 30.03.2011, 18:40

nö meine mum is als kleines kind dran gehangen (steckdose) und konnte nich mehr los.

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wollyuno  30.03.2011, 20:12

was im allgemeinen stimmt,trifft nicht immer zu,wenn die stromstärke überschritten ist bist nicht mehr in der lage es zu tun

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Sorbas48  31.03.2011, 23:21

das stimmt nur, wenn man z.B.  mit dem Handrücken an eine Strom führende Stelle gelangt und durch eine Reflex (der auch eine Muskelverspannung ist) von der Stromquelle weg gezogen/geschleudert wird.

Bekommt man den Strom führenden Teil, Draht ... zwischen die Finger, oder hat man z.B. ein Strom führendes Werkzeug in der Hand (Bügeleisen, Bohrmaschine, ..), dann kommt es zu 99,9% aller Fälle zu einer krampfhaften Schließbewegung der Finger/Hand!

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