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Nun ja, es würde schon gehen, doch man müsste wirklich lange fliegen, da der Punkt L2 an dem sich Webb befindet, weiter entfernt ist, als die distanz Erde-Mond und dies würde ziemlich viel kosten. Ausserdem wird Webb auch nur ein paar Jahre an diesem Punkt verharren, da der Punkt L2 instabil ist und das Webb sich somit immer Ausgleichen muss, wobei Webb Treibstoff braucht, welcher dem Webb einmal ausgehen wird.

Woher ich das weiß:Recherche

Einmal die Zeit, pro Richtung 30 Tage Flugzeit mit ähnlichen Triebwerken wie das JWST oder 12,5 mit ähnlichen wie denen des Apollo CSM, immer jedoch außerhalb der Magnetosphäre der Erde, also ungeschützt dem Sonnenwind und damit der Strahlung ausgesetzt. Einmal gestartet kann man nicht viel gegen die Auswirkungen von Sonnenstürmen unternehmen.

Zweitens würden die erforderlichen Bahnmanöver viel Treibstoff verbrauchen. Am Zielpunkt existiert keine Masse die man nutzen kann. Ob dafür derzeit eine Oberstufe bzw. ein Raumschiff existiert, das genug Treibstoff für Hin- und Rückflug mitführen kann, ist mir nicht bekannt.

Drittens, ob die Astronauten nach zwei bis vier Wochen in einer engen Kapsel überhaupt arbeitsfähig wären darf zumindest bezweifelt werden.

Evtl. könnte es besser gehen wenn das Starship mal fertig ist, da es auf Grund seiner Größe mehr Möglichkeiten bietet und auch modifizierte Varianten für bestimmte Aufgaben denkbar sind.

Absolut unmöglich wäre das wohl nicht, aber bestimmt waaaahnsinnig energieaufwendig und teuer ! Mach dir nur klar, dass erstens das JWST jetzt fast viermal so weit entfernt ist wie der Mond. Zweitens: Um vor 50 Jahren Menschen zum Mond und zurück zu bringen, war es ganz wichtig, dass auf dem Mond nur ein relativ kleines Modul mit einer noch leichteren Wiederaufstiegsstufe landete. Für die Rückkehr zur Erde nutzte man die kinetische Energie und den mitgebrachten Treibstoff der um den Mond kreisenden Rückkehrkapsel. Etwas Analoges wäre draußen beim Lagrangepunkt L2 nicht möglich.

Naja ...

...er hat sich da ungeschickt ausgedrückt.

Was er meint, ist, daß im Gegensatz zum Hubble Teleskop das James Webb Teleskop nicht in einem Orbit um die Erde in 400km Höhe stationiert ist, sondern im Lagrange Punkt L2.

Dieser Punkt ist etwa 1.5Mio km von der Erde entfernt und liegt dauerhaft im Schatten der Erde. Dies wurde gewählt, weil das Teleskop sehr empfindlich auf Wärmestrahlung ist.

Natürlich könnte man, wenn man denn wollte, hinterher fliegen.

Nur wäre das ziemlich aufwendig. Und als bemannte Mission derzeit schier unmöglich.

Also plant man die Mission von Anfang an so, daß ein nachträglicher Besuch unter allen Umständen vermieden wird.

rumar  29.12.2021, 15:18

"Dauerhafz im Schatten der Erde" stimmt wohl nicht wirklich. Das JWST bewegt sich in einer Art Lissajous-Bahn um den Lagrangepunkt L2 herum. Voll im Erdschatten wäre wohl auch nicht ideal für die Solarenergiegewinnung durch die Panels auf der Außenseite des "Sonnenschirms".

Wichtig ist aber, dass die "Blickrichtung" des JWST ständig von der Sonne und der Erde weg gerichtet ist.

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Roderic  29.12.2021, 15:22
@rumar
Voll im Erdschatten wäre wohl auch nicht ideal für die Solarenergiegewinnung durch die Panels auf der Außenseite des "Sonnenschirms".

Hmmm...

...stimmt.

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rumar  29.12.2021, 17:38
@Roderic

Noch ein Detail: der Kernschatten der Erde reicht nicht einmal ganz bis zum Lagrangepunkt L2. Eine vollständige Sonnenfinsternis ist deshalb von dort aus gar nie zu sehen.

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Roderic  29.12.2021, 17:41
@rumar

Das dachte ich mir auch schon.

An die Stromversorgung hab ich bei meinen Überlegungen gar nicht gedacht.

Eine Radionukleidbatterie mit 2kW Leistung wäre wohl ungeeignet für 10 Jahre Einsatzdauer bei einem derart empfindlichen Instrumentenblock.

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hier ist von Reparatur die Rede. Geht schon, ist aber mindestens so teuer wie einfach ein zweites Teleskop dorthin zu schicken. L2 ist mehr als dreimal so weit entfernt wie der Mond.