Wieso ist unser Gesundheitssystem so kaputt?

7 Antworten

Es gibt keinen Zusammenhang zwischen deutschen Kliniken und "ihren Bürgern". Den Kliniken gehören nämlich keine Bürger.

Die großen Krankenhäuser haben meist öffentliche Träger, also Länder und Gemeinden. Freigemeinnützige oder konfessionelle Krankenhäuser werden von gemeinnützigen Organisationen wie dem Roten Kreuz oder von Kirchen getragen. Daneben gibt es viele von Privatunternehmen geführte Kliniken.

soviel zu deiner Aussage "in Deutschland gibts überhaupt keine staatl. sondern nur private Krankenhäuser" ... was du durch logisches Denken selbst hättest herausfinden können, da es zig Kliniken gibt, die an öffentliche Unis angegliedert sind.

Quelle: https://www.gesundheitsinformation.de/das-deutsche-gesundheitssystem.html

(die seriöser als die Comedy Show ist, die du genannt hast)

Wir leben in einer Demokratie, und da bestimmt die Mehrheit über die Minderheit, wonach "Öffentlicher Dienst", weil angeblich unbezahlbar, nicht mehr gefragt ist: Sei dies bei der Umwandlung der Deutschen Bundesbahn in die Deutsche Bahn AG, die Zersplitterung der Deutschen Bundespost in irgendwelche mehr oder minder profitable Teilbetriebe, oder auch die Kliniken, die in die mehrfach novellierte "Gesundheitsreform" einbezogen sind und gleichfalls "schwarze Zahlen" zu notieren haben - bei all diesen Großbetrieben hat längst nicht mehr der medizinische Direktor, sondern der kaufmännische Direktor das Sagen.
Seid euch klar darüber: Ihr habt die Politiker gewählt, die all dies veranstaltet haben und noch weiter zu optimieren trachten.

  1. Quelle ist Blödsinn für eine seriöse Frage
  2. Behauptung ist falsch (es gibt etliche öffentliche KKHs)
  3. Die Kliniken kümmern sich um die Gesundheit der Bürger - was ist denn das für eine unintelligente Behauptung? Ansonsten wären es Beerdigungsinstitute
  4. Das hatten wir schon, aber es war nicht finanzierbar - so einfach ist das. Kein Problem, dann nehmen wir es aus dem Etat für Arbeit und Soziales (das ist eh der Größte), also weniger Hartz4 - einverstanden. Oder Verkehr - noch mehr marode Brücken - auch einverstanden. Oder ...
Woher ich das weiß:Hobby – Kommunalpolitik und Themen bis auf Landtagsebene
LarsWeigler20 
Fragesteller
 07.02.2021, 13:39

Dann frage ich mich aber wieso kriegen dann andere Länder es problemlos hin ihre KH zu finanzieren ohne Fallkostenpauschalen und sich dann noch zusätzlich ein gutes Sozialsystem zu leisten. Unser Sozialsystem ist nämlich jämmerlich schlecht

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oklein  07.02.2021, 17:02
@LarsWeigler20

Ja dann zeige mir doch einmal ein paar VERGLEICHBARE Staaten auf dem Planeten, bei denen das so ist. Alle beneiden uns um unsere soziale Absicherung. Zudem haben wir die geringste Arbeitszeit bei höchsten gesundheitlichen Standards am Arbeitsplatz aus den berufsgenossenschaftlichen Vorschriften.

Und nochmal: aus welchem Topf sollte ein komplett verstaatlichtes System denn finanziert werden? Und fange nur nicht mit den "Reichen" an. Die sollen ja auch noch das BGE zahlen und ...

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LarsWeigler20 
Fragesteller
 07.02.2021, 17:25
@oklein

In den Niederlanden funktioniert dieses System sehr gut

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oklein  07.02.2021, 17:46
@LarsWeigler20

Holland als "vergleichbar"? Da sind zwar Welten dazwischen, aber wenn Du darauf bestehst:

Ländervergleich Niederlande : Deutschland (laenderdaten.info)

Da hat Holland ein Index von 94 und wir von 96.

Dann noch aus Ländervergleich Deutschland/Niederlande: Der Hausarzt als Gatekeeper (aerzteblatt.de)

In diesem Zusammenhang lohnt sich ein Blick auf benachbarte europäische Länder, die bereits umfassende Erfahrungen mit Hausarzt- oder Gatekeeper-Modellen gesammelt haben. So verfolgen die Niederlande schon seit längerem das Ziel einer Ausgabenbegrenzung, indem Patienten gesetzlich geregelte Zugangsbeschränkungen zu medizinischen Leistungen auferlegt werden. 

und

In den Niederlanden hatten Hausärzte durchschnittlich zu jedem der Patienten, die am 3-Monats-Follow-up teilnahmen, durchschnittlich 1,53 Kontakte, wohingegegen die entsprechende Durchschnittszahl in Deutschland bei 2,66 Kontakten lag. Im selben Zeitraum gab es in den Niederlanden pro Patient 0,44 Kontakte zu anderen Ärzten, in Deutschland hingegen 1,56 pro Patient.

und dann schaue Dir mal die Tabelle auf Seite 28 an - Gesamtausgaben für Gesundheit pro Kopf in $ (kaufkraftbereinigt): pkv-doku_no29_12w.pdf (sozialpolitik-aktuell.de)

Das System in den NK ist - insbesondere im Bereich der Digitalisierung dem deutschen voraus - keine Frage (zu Lasten des Datenschutzes).

Zu behaupten, "Unser Sozialsystem ist nämlich jämmerlich schlecht" ist also unter diesem Aspekt grotesk an der Realität vorbei.

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LarsWeigler20 
Fragesteller
 08.02.2021, 18:55
@oklein

Also du hast es doch quasi belegt. Das System in Holland funktioniert signifikant besser und warum sollte Holland nicht mit Deutschland vergleichbar sein.

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oklein  08.02.2021, 20:02
@LarsWeigler20

???

Hast Du Dir die Quellen angeschaut? An welcher Stelle erkennst Du eigentlich "signifikant besser"? Und woher nimmst Du nochmals das Geld dafür?

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Kliniken und Krankenhäuser sollen/müssen profitabel arbeiten. Es sind einfach gesagt, Wirtschaftsunternehmen.

Was mich an unserem Gesundheitssystem stört ist die Tatsache, dass man im Krankheitsfall oft von einem zum anderen Arzt geschickt wird.

Man muss zuerst zum Hausarzt. Obwohl der im einen oder anderen Fall gar nicht helfen kann, wird man zu einem Facharzt überwiesen. Das kostet schon mal Geld und das millionenfach bei all den Patienten.

Warum muss ich zum Hausratz wenn eine Augenerkrankung vorliegt, die er nicht behandeln kann. Er überweist den Patienten an den Facharzt. Das kostet Geld.

Hatte Probleme mit meinem Fuss. Ging zum Hausarzt und der kontrollierte den Fuss und meinte das ei eine Verstauchung die sich wieder von alleine gibt.

Doch nach Monaten verschwanden die Schmerzen nicht. Ging erneut zum Hausarzt. Dieser Überwie smich dann an einen anderen Arzt, dort wurden Röntgenaufnahmen gemacht. Dieser Arzt sagte, dass man auf dem Röntgenbild nicht genau erkennen kann, was die Beschwerden auslöst. Also eine erneute Überweisung an einen Nuklearmediziner. Dort wurde festgestellt, dass ich im Fuss einen Gelenkbruch habe. Drei Ärzte, bis eine Diagnose festgestellt werden konnte.

Im Krankenhaus wurden erneut Röntgenaufnahmen gemacht und der Fuss mit einem Gipsverband versehen. Einen Tag später musste ich wieder ins Klinikum, da wurde der Gipsverband entfernt und erneut geröntgt. Dann wieder ein Gipsverband angelegt.

Man sagte mir in etwa drei Wochen könnte die Operation durchgeführt werden. Als ich dem Arzt mitteilte, dass ich Privatpatient bin, schlug der seinen Terminkalender auf und zwei Tage später hatte ich einen OP. Termin.

So läuft das oft ab und all diese Untersuchungen und Arztbesuche kosten viel Geld. Habe den Eindruck, dass oft mehr gemacht wird, als notwendig. und das nicht nur in meinem Fall.

Wie kann es sein dass deutsche Kliniken nur mach Profit ausgerichtet sind und sich nicht um die Gesundheit ihrer Bürger kümmern.

Diese Annahme ist unzutreffend.