Wieso ist dominus unregelmässig?

2 Antworten

Hallo,

wie indiachinacook bereits schrieb, ist wahrscheinlich domus, -us f. das Haus gemeint, das neben dem Genitiv domus mit langem u auch noch den Genitiv domi bildet (bei Terenz).und noch weitere Besonderheiten und Nebenformen besitzt.

Auf eine Besonderheit bei der a-Deklination möchte ich aber noch hinweisen. Es gibt dort Wörter, die ein maskulines Gegenstück in der o-Deklination haben. Dazu gehört auch domina, die Herrin, während dominus der Herr bedeutet. Auch amicus - amica, servus - serva, filius - filia bilden solche Wortpaare.

Da der Dativ und Ablativ Plural bei diesen Wörtern in beiden Deklinationen gleich sind,
filius und filia haben beide filiis und somit nicht zu unterscheiden ist, ob von Söhnen oder Töchtern, Herren oder Herrinnen, Freunden oder Freundinnen usw. die Rede ist, gibt es eine besondere Form in der a-Deklination, wenn wichtig ist, daß die Damen nicht grammatikalisch unter den Tisch fallen (auch die alten Römer kannten schon das Gendern). Beispiel Testamentsverfügung: Wenn das Erbe ausdrücklich für die Söhne und Töchter bestimmt war, gab es die Wendung filiis filiabusque, den Söhnen und Töchtern.

Her taucht also in der a-Deklination der Dativ Plural filiabus anstelle von filiis auf, damit es keine Verwechslung mit den Söhnen geben kann. Ansonsten natürlich immer in beiden Fällen filiis.

Herzliche Grüße,

Willy

Von Experten Willy1729 und Miraculix84 bestätigt

Dominus dekliniert ganz regelmäßig nach der o-Deklination. Vielleicht verwechselst Du da etwas mit domus, das in der Tat problematisch ist, weil es Formen der o- und u-Deklinationen mischt.

In Deiner Liste ist filius auch ein bißchen unregelmäßig (beim Voc Sg teilweise auch Gen Sg), die anderen haben aber glaube ich keine Besonderheiten.

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik