Wieso ist die Popmusik von heute so schlecht, belanglos und wird in wenigen Jahren wieder vergessen sein? Im Gegensatz zur Musik der 60er/70er/80er/90er?

42 Antworten

Die Frage ist was einem musikalisch gefällt und was nicht. Musik ist in jedem Fall (und das wird immer so bleiben) eine Frage des persönlichen Empfindens. Natürlich haben wir heute einen Mainstream, der auch von vielen mehr oder weniger schlecht bedient wird. Es geht heute vordergründig um harte Dollars/Euronen und da interessiert es nicht wie gut oder schlecht der Song, das Stück im Grunde ist. Profis sind am Werk und beurteilen was hier "eingängig" ist und was nicht.

Nicht umsonst haben Popgrößen wie Bohlen und Co. (egal was man nun von denen hält) damit ihr Geld verdient. Und wer Erfolg hat, der hat Recht. Ich gebe dir insofern Recht, das die Qualität darunter leidet und es sich vielfach um Eintagsfliegen handelt. Dennoch bleiben innerhalb der Musikbranche genug Künstler, die diesem Phänomen wirksam entgegentreten.

Und ob man nun Rihanna, Ed Sheeran und so weiter gut oder schlecht findet bleibt jedem selbst überlassen. Ein gutes musikalisches Stück das mir ans Ohr geht und hängen bleibt, ist eben das was es ist. Einfach schön anzuhören, mitzusingen usw.

Egal wer hier der Interpret ist. Niemand fragt heute nach einem neuen Mozart, Bach, usw. weil sich die Musik gewandelt hat. Damals zur Zeit der Beatles, wie die Stones anfingen, kam es erst langsam zur Nutzung der musikalischen Vibratos, Wah-Wah's, Flanger usw.

Marshall, Orange, Peavey Verstärker und Co...Synthesizer und so weiter und so weiter. Es wurde genutzt weil es "In" war und weil man es sich leisten konnte.

Nichts desto weniger muße eine Komposition immer noch entsprechend arrangiert werden. Dazu mußten die Musiker vielfach ihr Instrument beherrschen, was heute nicht mehr der Fall ist. Harmonielehre? Was'n das?

Computer machts möglich. Ist das noch echte Musik? Im Zuge dessen was rauskommt sicherlich, das was als Input hineinging keineswegs. Ein Musiker der sein Instrument beherrscht ist für mich ein guter Musiker. Und wenn er/sie gut singen kann, gehört das dazu.

Das sich Rihanna und Co. heute eben dieser Komponisten bedienen, die im Hintergrund die Arrangements treffen, ist für mich ok. Sie arbeiten ja daran mit.

Heute wird gesampelt bis die Schwarte kracht, Baselines rein, Beat, Stimme, passt.

Ein Video das die "üblichen" dummen Klischees bedient und "Peng" haben wir nen Hit. Das Typen wie Ed Sheeran in Asien der Hype sind bleibt mir ein Rätsel. Ebenso wie es Gangnam Style war. Dennoch war es zum Tanzen einfach nur gut. Ich kann mir aber auch eine Toccata in Dur reinziehen und sie klasse finden. :)

Huch, da lässt aber eine(r) Dampf ab.

Allerdings bin auch ich der Meinung, dass jeder Mensch eine andere Musik mag.

Ich gehöre der älteren Generation an und bin manchmal richtig erschüttert, weil so viele "Musiker und Sänger/innen" so hochgelobt werden die ich persönlich als "untalentiert" bezeichnen würde.

Da kann man nichts machen, kein Mensch lässt sich seinen Musikgeschmack vorschreiben und wir können nur das Radio abschalten oder leise drehen wenn Musik gespielt wird die wir nicht mögen. Ich mache das auch oft.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Um diese Problematik verstehen zu können, muss man die Musik der 60er, 70er, 80er und 90er erst mal kennen. Ich kenne sie und kann nur versuchen Dein Statement zu untermauern - Du hast mit jeder einzelnen Silbe Deines Beitrags recht!

Aber wir dürfen diejenigen, die die sogenannten Good Times (60 - 80er Jahre), sowie die Jahre danach, nicht miterlebten, nicht aufgrund ihrer Unkenntnis in eine Diskussion einbinden, zu der sie gar keinen Zugang finden können. Sie wurden mit ihrer Musik eben groß. Für sie ist das eben der heilige Gral.

Und gab es nicht auch schon in den 60ern ähnliche Identifikationsprobleme ? Ich erinnere an die weltberühmte Scheibe von The WHO - "My Generation" aus dem Jahr 1965.

https://www.youtube.com/watch?v=jtrkt1xlbE0

monikaoetzel  21.07.2018, 19:41

Habe Deinen Text gelesen und gleich The WHO `` My Generation ``im Ohr gehabt und damals war ich 12 Jahre alt.

LG. O. Monika

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Belanglose Musik oder One-Hit-Wonder gabs auch damals genug. Heute kennt man eben eher die guten Sachen. Wird in 10, 20, 30 Jahren auch mit heutiger Musik so sein.

Schnorr 
Fragesteller
 30.06.2018, 11:58

Ne

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Schnorr 
Fragesteller
 30.06.2018, 12:18
@chanfan

Im Radio werden die gesamten Charts der 60er bis 90er gespielt. Welches Radio spielt noch die gesamten Charts von 2008? 2010? 2013???

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chanfan  30.06.2018, 12:37
@Schnorr

Keiner Ahnung, welchen Sender du hörst, aber das wäre so, als wenn du nur ARD und ZDF schaust und dann glaubst, das es nur die besten Serien sein müssen die es jemals gegeben hat.

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Fraganti  08.08.2019, 19:16
@Schnorr

Das behauptest du. Das liegt dann aber daran, dass du die damaligen Charts gar nicht kennst.

Nenn mir mal einen Radiosender, der z. B. Blue Systeme noch im Programm hat, Sheila E, MC Micker G, Bruce and Bongo usw. usf. und das sind nur die großen Katastrophen, die damals sehr hoch eingestuft waren und mir auf Anhieb überhaupt bekannt sind. Da waren Tonnen an anderem Zeug, wie z.B. P4F... Du kannst den ganzen Tag durch die Fußgängerzone laufen und alle Leute fragen - das kennt keiner mehr, da kommt niemand überhaupt darauf, dass es eine Band sein soll - damals war es in den Charts!

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ElendesElektron  30.06.2018, 13:35

Ich stimme zu, Imagine Dragons oder Katy Perry werden Problemlos überdauern c: Wobei... Streich das letzte ^^

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ElendesElektron  30.06.2018, 22:27
@Zalla55

Adele bleibt mir immer in den Gedanken. Als Grottig und als Fluch der mit meiner Exisitenz einhergeht. HELAU FROOOOM THE OTHERSAIIIIIDE: Würg.

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Zalla55  01.07.2018, 14:50
@ElendesElektron

So geht's mit mir Avicii. Geschmäcker sind eben unterschiedlich. Objektiv sind beide Top-Klasse, aber wenn man was Gutes nicht mag, wird man es trotzdem immer wieder im Radio serviert kriegen ^^

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Also ich muss sagen, dass ich die Musik aus den 80ern beizeiten auch sehr schlecht finde, also was im Pop damals so gespielt worden ist. Damals gab es auch schon völlig simple Melodienabfolgen, wenn man sich da so im Mainstream umsieht. Die Texte handeln auch oft, wie in den heutigen Popsongs von Liebe, Party und Drogen... Jedoch muss man sagen, dass die Musik seit 2010 tatsächlich immer gleicher wird vom Klang her. So nähern sich beispielsweise Pink und One Republic immer weiter an, obwohl Pink damals noch etwas rockiger war, während One Republic immer schon Herz-Schmerz-Lieder komponiert haben. Dann ist das egal, was der Sänger für eine Stimme hat. Alles wird mit dem Image "Party" versehen und man hat sich anzupassen.

Generell denke ich jedoch, dass Popmusik verglichen mit der Nischenmusik, wie Metal, Gothic, Dark Wave, Punk, Klassik, Folk, Country, Hip Hop, Rap, etc. noch nie sehr gut war. Der Grund liegt halt auf der Hand: Popmusik betreiben Künstler vorsätzlich, um Geld zu verdienen, während Metal beispielsweise aus einer tiefen Leidenschaft heraus betrieben wird. Da stecken echte Emotionen hinter, was der geschulte Hörer und Musiker direkt heraushört. Selbst höre ich zwar kein Rap, aber da steckt dennoch auch oft der Schmerz hinter, wenn jemand zum Beispiel im Ghetto aufgewachsen ist, was man besonders im amerikanischen Rap heraushören kann. Pop hatte so etwas eben noch nie zu bieten gehabt. Während die Nischenmusik sich mit der Zeit immer weiterentwickelt hat, flacht der Pop tatsächlich immer weiter ab, wo es auch schon Studien zu gibt. Die Texte wiederholen sich öfter und sind auch nicht mehr so literarisch, wie damals. Auch die Melodien werden öfter wiederholt. Habe deshalb schon früh beschlossen, keine Pop-CDs mehr zu kaufen und diesen Irrsinn damit noch weiter zu befeuern. Mein Geld fließt daher in die Metalmusik, wo sich bereits viele Subgenres etabliert haben, wie der Metal Core, Celtic Death Metal, Power Metal, Symphonic Metal, Melodic Death Metal, Trash Metal, usw.

Popmusik konsumiere ich nur noch, wenn im Café das Radio läuft oder ich bei irgendwem im Auto sitze, der nicht so wählerisch mit seinem Musikgeschmack ist. Weiß auch gar nicht, was gerade so in den Charts läuft, ist mir auch so ziemlich egal. Vielleicht gibt es ja noch irgendwann eine Kehrtwende und populäre Musik wird endlich niveauvoll. Doch ich fürchte, dass man da lange drauf warten kann. Bleibt dann nur noch die Nischenmusik übrig, mit der man sich begnügen kann...

Woher ich das weiß:Hobby