Wieso haben viele Erwachsene so ein „grumpy face“?
Ok ich bin mitte 20, aber irgendwie fühle ich mich noch nicht so richtig erwachsen xD
ich meine nochmal so ein paar Generationen über mir so 30+ / 40+
Das trifft natürlich nicht auf alle zu, aber es gibt da so Menschen (und das hab ich noch nie bei Gleichaltrigen oder noch jüngeren (Teenagern) erlebt), manche „Erwachsene“ haben irgendwie von Natur aus so ein grumpy Face, also grimmiges Gesicht.
Also ich find das echt verrückt. Das ist so, selbst wenn sie lächeln, sind die Augenbrauen und Augen so verkrampft oder sehen zumindest so zusammen gezogen aus, als wäre sie durhgehend grimmig und sauer und ernst. Selbst wenn sie lächeln.
Woran liegt das ? Ist das Dauerstress der die Gesichtszüge so geprägt hat ?
9 Antworten
Warte noch 20 Jahre, dann kannst du dir die Frage selbst beantworten.
Mit 20 ist dein Körper in seiner bestmöglichen Verfassung. Dein Muskelwachstum, deine Ausdauer, deine Kraft sind zu diesem Zeitpunkt am größten. Deine Gelenke, Knochen, Zähne, Nerven usw. sind noch frisch und es gibt noch keine Verschleißerscheinungen. Deine Haut ist straff und gut durchblutet, dein Penis immer hart, dein Geist neugierig, aktiv, auf der Suche nach Abenteuer. Alles Unbekannte, alles Fremde ist interessant und ist eine Chance. Wenn du eine Frau kennenlernst, ist sie jung und hübsch, so wie du. Du verliebst dich heiß und innig. Die großen "Lebensziele" wie Karriere, Beziehung, Zusammenziehen, Ehe, Kinder, Hausbau, gute Rente und Gesundheit bis ins Alter liegen noch in der Zukunft. Alles ist möglich. Du bist an einem Punkt, wo du noch alles erreichen kannst. Sturm und Drang. Den Mutigen gehört die Welt.
Mit 40 werden deine Muskeln schwächer. Immer öfter brauchst du nach der Arbeit ein Schläfchen, weil das Knie oder der Nacken schmerzt. Dem Zahnarzt hast du mittlerweile die Ausbildung seiner Kinder finanziert. Um ordentlich einen hoch zu kriegen, denkst du beim Sex mit deiner übergewichtigen und nörgelnden Ehefrau an die 20-jährige Tochter des Nachbarn. Eine Affäre mit ihr kannst du dir aber nicht vorstellen. Denn du kannst ihr die Action, die sie sucht, sowieso nicht bieten. Also bist du froh, wenn deine Frau nicht mit dem Pizzalieferanten durchbrennt. Das Unbekannte und neue Leute siehst du nicht mehr als so eine Bereicherung an, sondern es bereitet dir Sorge. Zu oft schon bist du hoffnungsvoll auf neue Menschen zugegangen und wurdest enttäuscht. Freunde wurden zu Feinden, und tolle Pläne gingen komplett nach hinten los. Daher mißtraust du prinzipiell allem, was sich gut anfühlt, schließlich willst du nicht wieder enttäuscht werden. Deine Lebensziele hast du mittlerweile entweder erreicht oder wirst sie auch nicht mehr erreichen können. Aus der Karriere wurde nichts, weil deine Eltern ein Pflegefall sind und deine halbe Freizeit in Anspruch nehmen. Deine Ehe ist okay, zumindest besser als die 7 gescheiterten Beziehungen davor, in denen du mit Krankheit, Depression, Schulden, Eifersucht, Untreue und Lügen konfrontiert wurdest und an die du deine "besten Jahre" vergeudet hast. Deine Kinder setzen sich zusammen aus einem gemeinsamen Kind und jeweils einem Kind aus erster Ehe von dir und aus zweiter Ehe von deiner Frau. Du machst dir Sorgen, ob sie ihre Ausbildung schaffen und ob sie es einmal besser haben werden, als du. Immerhin werden sie das Haus erben, für das du die nächsten 30 Jahre noch Raten abbezahlst. Wenn du überhaupt so alt wirst, denn du brauchst täglich deinen starken Kaffee, dein Bier und dein Nikotin, um die täglichen Nachrichten von Tod, Leid, Flucht, Umweltkatastrophen, Tierquälerei, Terror und Korruption einigermaßen zu ertragen.
Klar ist das eine etwas überspitzte Darstellung... aber in vielem zutreffend. Also genieß dein Leben, solange du jung bist! ;-)
Toll geschrieben, gefällt mir, da brauche ich mich ja dann nicht mehr dazu äußern
Ja, das könnte man so sagen. Es kommt da sicherlich so einiges aus den letzten Jahrzehnten zusammen. Dann die Corona Pandemie vor über zwei Jahren, die zunehmende Isolation, Spaltung und Vereinsamung und allgemein die demografische Entwicklung, die gesetzlich geförderte Armut und den immer unzumutbaren Anforderungen, Bedingungen und Konditionen (Mindestlohn) zu und für die man sich verdingen darf oder können muss. Alles in allem wird vieles mit zunehmenden Alter belastender und schwieriger. Die Umstände und die Beeinträchtigungen, sei es beruflich, politisch oder gesundheitlich erschweren das Leben nachhaltig. Klimawandel, Krankheit, Überbevölkerung und Armut nehmen zu und dominieren. Der soziale Frieden ist mehr als nur gestört und es kommt sicherlich auch zukünfitg zu weiteren nachhaltigen Eskalationen und Auseinandersetzung, statt den politisch, gesellschaftlich oder wirtschaftlich nachhaltigen aber immer zu predigenden Klimawandel.
Viele haben über die Jahre hin die 'Unbeschwertheit der Jugend' verloren.
Sie sind allzu häufig in Situationen, die sie SO eigentlich nicht möchten: zu viele Anforderungen durch Existenzsicherung (Arbeit, Finanzen) und den Alltag (einschließlich des ganzen Liebeswirrwarrs und evtl. zu versorgender Personen), und zu wenig Ausgleich durch (echtes) Vergnügen und unbeschwerten Schlaf. Anders gesagt: sie sind 'frustriert'.
Das Alter ist nur eine Zahl und sagt überhaupt nichts über ein Menschen aus.
Ich bin auch in deinem Alter und fühle mich auch nicht "erwachsen". Das liegt daran, dass Alter nur eine Illusion ist, die wir Menschen uns ständig einreden. Es gibt kein "Alter" und auch keine "Geburtstage".
Und ob eine Person grimmig schaut ist wohl bei jedem unterschiedlich.
manche „Erwachsene“ haben irgendwie von Natur aus so ein grumpy Face,
Eben nicht "von Natur aus". Es gibt doch diesen Spruch "Mit 18 hat man das Gesicht mit dem man geboren ist, mit 40 hat man das Gesicht das man verdient" oder so ähnlich... Erwachsene sind oft einem Dauerstress ausgesetzt, besonders wenn zur Arbeit noch Kinder dazukommen und andere Sorgen. Nicht allen gelingt es, das irgendwie auszugleichen und irgendwann zeigt sich das auch im Gesicht.