wieso gibt es in deutschland wegen pisa jedes mal einen hysterischen aufschrei?
so lange wie ich denken kann regt man sich über schlechtes oder auch nur unterdurchschnittliches abschneiden von deutschen schülern bei dieser studie auf. glauben die menschen immernoch ernsthaft das märchen, von der einzigen ressource, die deutschland habe, sei bildung und dass daraus alles geniale ingenieure entspringen, die deutschland voranbringen?
4 Antworten
Viel mehr sollte die Frage lauten, warum nach dem Aufschrei nie etwas passiert. Das Niveau der Pisa- und anderer Studien ist unterirdisch. Trotzdem geht es immer weiter mit den gleichen Methoden.
Das Grundniveau der Bildung ist schlecht und wird immer schlechter, und Spitzenförderung findet zu wenig statt. Statt dessen fällt Unterricht in Massen aus, müssen die Klassen Schüler verkraften, die aus unterschiedlichen Gründen dem Unterricht nicht folgen können, und macht sich allgemein eine negative Stimmung zu Bildung breit - wie scheinbar auch bei Dir.
Was die recourcen angeht, denken wir zu kurz...
Bodenschätze, vor allem Kohlebasierte sind natürlich auch aus Umweltgesichtspunkten eher nicht mehr so gefragt. Und auch Produkte Made in Germany sind nur dann für den Export intressant, wenn sie irgendetwas bieten, was kaum ein anderer bieten kann, da sie auf Grund der Lohn und Lohnnebenkosten doch eher teuer sind.
Wir haben aber immernoch einen sehr guten Binnenmarkt.das bedeutet, dass wir eben jede menge Sachen brauchen, wo es sinniger ist, trotz der hohen Kosten, diese in Deutschland anzubieten für deutschland, als uns auf das Ausland zu verlassen.
Von Arzt bis Zimmermann werden z.B. jede menge qualifizierte Leute gebraucht. dafür muss man nicht unbedingt eine sehr hohe Bildung haben. aber eben eine ordentliche (aus)bilung. Klar, der Arzt sollte medizin studiert haben. Der Zimmermann hingegen kommt auch mit einem guten Haupt- oder Realschulabschluss zurecht.
Anstatt sich darauf zu konzentreiren, einen möglichst hohen Anteil an Abidturienten oder Studierenden zu generieren, sollten wir uns eher darauf besinnen, eine fundierte und ordentliche Ausbildung zu erhalten.
es ist einfach keine Schande, wenn man es eben nur zum Müllwerker, Fleischer, Elektriker oder Fliesenleger schafft.
weil man mit einem höheren Anteil an Studierendenden bzw. Mastern oder Bacholrs in einer internationalen Statistik besser da steht...
Guck mal, in Deutschland hat jeder zweite einen Doktortiltel! - Prima! dass 30% dieser Leute irgendwas machen, um Geld zu verdienenen, was "unter ihrer Würde" ist und weitere 30% davon arbeitslos sind, weil sie eben keinen Job in ihrem Bereich finden, intressiert dann erst mal nicht mehr
Natürlich war das gerade etwas überspitzt darfestellt.
lg, Anna
Der Gesellenberif oder der Meisterbrief sind nicht dazu gemacht sie nicht zu bestehen
(Helmut Klarl - a.k.a. "Proffwood"
also ja, wenn es der politische Wille ist, wird natürlich der Erwerb der Doktorwürde einfacher. und das wiederum führt irgendwann dazu dass es eben nichts mehr besonderes ist. Ich meine, davon sind wir noch weit entfernt, aber wenn die Entwicklung so weiter geht, könnte ich mir vorstellen, dass es irgendwann mal so weit ist.
Ganz einfach: Die Bildung in den bundesrepublikanischen Schulen wird von Studie zu Studie immer schlechter.
Das bedeutet: Das Schulsystem ist schlicht und ergreifend nicht mehr zeitgemäß und muss mehr als nur dringend reformiert werden.
... nicht, damit unsere Schüle im PISA-Test besser abschneinden - sondern um die alltagstaugliche Bildung der jungen Menschen massiv zu verbessern.
Die Reformen, die dauernd gemacht werden, bewirken offenbar eher das Gegenteil. Am Schulsystem wird doch ständig herumgebastelt. Mir scheint, in die falsche Richtung.
Ja, so ist es aber.
Welche tollen Ressourcen hätten wir denn sonst noch so, deiner Meinung nach?
ok das verstehe ich. und warum wird dann nicht so sehr in ausbildung investiert, sondern wenn überhaupt nur in die schulen?