Wieso denken viele Nicht-Bauern, sie seien "Landwirtschaftsexperten"?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das kommt halt meistens aus der sehr veganen Ecke wo man sich eine Welt ganz ohne Tierhaltung (auch ohne Hunde, Katzen, Pferde, Meerschweinchen...) erträumt ohne auch nur 2 Minuten lang über die Realität nachzudenken.

Natürlich ist die Intensivhaltung mit allem was da so dranhängt eine mehr als zweifelhafte Sache und gehört ganz dringend reformiert aber man muss auch differenzieren. Nicht jede Kuh leidet, nicht jedem Huhn gehts schlecht und nicht alle Schweine stehen in Ständerhaltung.
Ich stamme aus dem Sauerland, der Name ist bei den Böden Programm, viele Stellen sind sumpfig, andere steil und die meisten nicht grade fruchtbar. Da wächst eben nur Wald und Wiese, Ackerbau liefert eher mäßige Erträge und ohne Düngung geht garnichts (aber dafür gibts ja Mist^^). Auf jeder auch nur einigermaßen tauglichen Fläche findet man Rindviecher, früher noch mehr als heute weil das leider kaum noch rentabel ist :(

Zum Glück weitet sich der Trend aus, von regionalen Erzeugern mit hohen Ansprüchen an Tierwohl und Qualität zu kaufen, das hat einigen Landwirten hier schon den Hof gerettet.
Der Gedanke, eines Tages mal keine Kuhwiesen, keine Schafe, keine Hühner auf dem Hof, keine Gänse die am Morgen über die Straße zum Teich pilgern mehr zu sehen ist traurig, ich hoffe wirklich, das es nie so weit kommt.

Nazgul89  22.06.2022, 14:25

Das kommt halt meistens aus der sehr veganen Ecke wo man sich eine Welt ganz ohne Tierhaltung (auch ohne Hunde, Katzen, Pferde, Meerschweinchen...) erträumt ohne auch nur 2 Minuten lang über die Realität nachzudenken.

Dieser Teil des Kommentars ist unter jeder "Sau". Deshalb ein nicht hilfreich.

Bitte löschen inkl. meinem.

Natürlich ist die Intensivhaltung mit allem was da so dranhängt eine mehr als

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Achwasweissich  22.06.2022, 14:28
@Nazgul89

Genau solche Aussagen kann man hier aber immer wieder lesen, ist jetzt nicht so als würde ich mir das aus dem Finger saugen.
"Alle Nutztiere weg" "alle carnivoren Haustiere verbieten" "Jede Tierhaltung ist Tierquälerei": genau solche Aussagen werden und wurden gemacht. Wiederholt.

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Nazgul89  22.06.2022, 14:29
@Achwasweissich

Sag ich auch und viele wie ich, und ich esse auch vegan, aber mir geht hauptsächlich um Umweltschäden, Pestizide und Tierwohl und und und . Und ich denke wir nicht extremen veganer sind die ev. etwas stillere Mehrheit froh um die schreienden Veganer.

So geht s nicht weiter.

Und im Moment ist 90% der Tierhaltung, vor allem private , Tierquälerei. Besonders die von so genannten Pseudotierschützern, welche Katzen im Haus einsperren wollen und einreden der Tier Sex sei Tierquälerei LOL.

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Achwasweissich  22.06.2022, 14:37
@Nazgul89

Das habe ich auch an keiner einzigen Stelle gesagt, im Gegenteil habe ich ja angesprochen, das die Intensivhaltung so problematisch ist.

Wenn die Leute jetzt aber ein Problem mit ner Herde Kühen auf einer Bachwiese haben wo Ackerbau ganz einfach nicht möglich ist ohne vorher das Land komplett zu entwässern (was ja auch nicht gewünscht ist) dann darf ich da anderer Meinung sein. Genau diese Nutzung erhält nämlich die Biotope und wandelt für uns nutzloses Gras in hochwertige Nahrung um.
Letztens sind sogar Flächen wieder als Weide freigegeben worden weil man bemerkt hat, das zahlreiche (seltene) Tiere + Pflanzen dort verschwunden sind. Seitdem wieder Rinder grasen (und kacken und das Ufer stellenweise zu Schlamm treten) sind diese Bewohner zurückgekehrt. Besonders die Gelbbauchunke braucht z.B. zwingend solche Uferzonen.

Ich lebe nicht vegan sondern flexitarisch, meine Gewissensentscheidung zu der ich weiterhin zu 100% stehe.

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Weil die Leute aneinander vorbei reden.

1) Landwirtschaft geht alle Steuerzahler und Menschen an.

2) Landwirtschaft geht die Kunden etwas an.

3) vorbei reden, persönlich angegriffen fühlen. Wenn jemand sagt Nutztierhaltung sei unnötig so ist das schärfer gesagt als es eigentlich gedacht war. Gemeint ist in der Regel etwas ist ok, vor allem WO es keine andere Landwirtschaft geben kann, SOLANGE man kein Futter zukaufen muss.

Nutztierhaltung verursacht sehr viele Probleme von Klimaerwaermung bis zu schlechter Luft (Abgase) verschmutztes Trinkwasser durch Pestizide und Medikamente. Dito Raubtierdiskussion, Pestizide usw.

Es wäre schön, wenn Landwirte einsehen würden, dass sie teil eines Systems sind und sie viele Einfluss auf andere Menschen im System haben.

Bei solchen Argumenten geht es eher um Massentierhaltung, nicht ein paar Ziegen an einem Berghang.

Ramon6134 
Fragesteller
 22.06.2022, 05:59

Trotzdem würden solche Aussagen wie "die Nutztierhaltung sie unnötig" auch "die Ziegen am Berghang" betreffen

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Steffile  22.06.2022, 08:46
@Ramon6134

Naja, ich schaetze die Berghaenge koennten auch ohne Ziegen klarkommen, und Bauern koennten auch eine andere Arbeit annehmen.

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Ramon6134 
Fragesteller
 22.06.2022, 14:09
@Steffile

Bauer ist ein Beruf den man aus Leidenschaft macht. Solche Aussagen kann man bei einem Job sagen, den man nur wegen dem Geld macht.

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Nazgul89  22.06.2022, 14:28
@Ramon6134

Es muss auf allen Seiten differenzierter geredet werden, es gibt so viele Varianten von Oeko und Massentierhaltung, Sprich Bio aus Geldgier auf die Spitze getrieben (gibt leider immer mehr davon) ist schädlicher wie Massentierhaltung mit genug Platz, Weidhaltung und auch Bio, aber eben weitergehend zb Demeter oder einfach anständig klassisch.

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Ramon6134 
Fragesteller
 22.06.2022, 16:05
@Nazgul89

Trotzdem... als Bauer wird man nicht reich. Da kann man noch so biologisch bauern, oder wirklich alles zu Geld machen

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Nazgul89  22.06.2022, 20:17
@Ramon6134

Also irgendwie willst du auch nur rumpoltern und bist wenig an einem Dialog bereit. Wir alle haben nunmal teilweise mitzureden, dafür sind die Umweltauswirkungen zu gross- vor allem, Pestizide, Tierquälerei, Gewaesser, Trinkwasser, Boden, Luftverschmutzung, Raubtiere, Artenvielfalt, nicht zu vergessen die massiven Subventionen an Bauern, die Grund/Trinkwasser verschandeln, Tiere quälen zwecks Geldeintreiberei usw.

Und DU musst dich NICHT angegriffen fühlen, wenn du nicht diese Dinge tust, sondern über dem positiven Durchschnitt bist.

Verkauf Biofleisch von Weidevieh und es wird dir aus der Hand gerissen. Seh ich am Nachbarn, auch ch, ausserhalb Ackerbaugebiet.

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Ramon6134 
Fragesteller
 23.06.2022, 06:29
@Nazgul89

Die Mehrheit kauft aber immer noch Fleisch von koventionellen Bauern. Denn sonst wären schon fast alle Bauern Bio, weil man sich als Bauer dem Markt anpassen muss

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Die Intensivtierhaltung und heutige Landwirtschaft mit ihren ausgedehnten Monokulturen sind eine Katastrophe. Um das zu verstehen ist es sogar besser kein (konventioneller) Landwirt zu sein. Denn diese neigen natürlich dazu, das als normal und in Ordnung zu betrachten, was sie familiär von früh auf gewohnt sind.

Ramon6134 
Fragesteller
 22.06.2022, 06:27

Danke, dass du das mal nicht Massentierhaltung nennst

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Es gibt keine Notwendigkeit zur Nutztierhaltung. Es muss auch nicht jeder Landwirt überleben.

Ob eine Haltungsform wichtig ist oder nicht entscheidet nicht der jeweilige Landwirt sondern die Bevölkerung. So kann es durchaus sein, das einige Landwirte nicht mehr überleben können, wenn keine Ständerhaltung mehr erlaubt ist. Es immer Bewegungsställe der neusten Bauform sein müssen.

Wobei auch dieses durch gewisse Zusammenschlüsse ohne weiteres möglich ist.

Ramon6134 
Fragesteller
 22.06.2022, 14:05

Das ist jetzt wirklich empathielos

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StRiW  22.06.2022, 14:11
@Ramon6134

Nur die Wirklichkeit und ich kaufe gern noch weitere Flächen.

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