wieso denken die meisten leute dass pauschalisieren dumm sei? man muss doch vom großen ganzen auf das kleinteilige schließen um zu lernen?
denken Männer in Statistiken und Frauen in Möglichkeiten?
6 Antworten
Ich gebe dir Mal ein Beispiel.
Mein Ex dachte, Frauen stehen auf sein Auto und auf Geld. Dann sind alle Frauen glücklich. Er hat mich überall hingefahren - auch, wenn es teilweise komplett unnötig war und ich gesagt habe, ich brauche das nicht und beim Zahlen gab es immer wieder kleinere Diskussionen, weil ich auch Mal zahlen wollte und er mich nicht hat machen lassen.
Ich habe auch offen kommuniziert, was ich eigentlich wirklich will und mir in der Beziehung wünsche. Da wurde dann nicht zugehört, weil der Herr wusste ja, wie "Frauen" ticken.
Im Endeffekt wurde ich immer unglücklicher und habe die Beziehung dann auch beendet.
Und so ist das in jeder Konstellation. Sobald es heißt "Alle XY wollen/sind XYZ" achtet man nicht mehr auf sein Gegenüber. Man nimmt ihn oder sie nicht als einzelne Person wahr, sondern als Teil einer Personengruppe, eines Geschlechts, einer Berufgruppe etc.
Zu pauschalisieren ist einfach respektlos den Leuten gegenüber, die pauschalisiert werden und man liegt auch gerne mal daneben. Siehe mein Ex. Es hat einen ziemlich dummen Eindruck gemacht davon auszugehen, dass er besser weiß, was mir gefällt als ich selbst - denn in Wirklichkeit fand ich das blöd und hatte ganz andere Wünsche.
man muss doch vom großen ganzen auf das kleinteilige schließen ...
Wenn, dann UMGEKEHRT. Und das passiert eben sehr oft sehr unbedacht und realitätsfern.
Wie oft darf man hier von erfolglosen Gigolos lesen, alle Frauen (höchstens mal "die meisten") wären so und so. Und das nur, weil sie (ein Mann) schlechte Erfahrungen mit 3 oder 4 Frauen gemacht haben.
Die Statistik ist nicht umsonst nie 100%. Weil die eben für den Einzelnen rein gar nichts aussagt. Und aus demselben Grund führt eine Puaschalisierung zu nichts. Eine Pauschalisierung impliziert, dass die betreffende Person keine Lust hat, sich mit der individuellen Begebenheit auseinanderzusetzen und daher lieber leichtfertig einen ganzen Topf umrührt.
Das ist, als würde man sagen, dass Frauen dumm sind oder nicht autofahren können, weil man eine Frau kennt, die so ist. Oder dass alle Typen Schweine sind, weil man mal schlechte Erfahrungen mit einem Typen machte.
Weil Mensche nicht wahrhaben wollen wie die Welt ausseht. Mit einem Sachverhalt der in 99% der Fälle so und so ist, wird immernoch auf die 1 % ausnahme gehofft, statt die Realität zu akzeptieren.
Menschen verstehen Statistik fast nie, obwohl es in der Schule sogar unterrichtet wird. Guck dir alleine mal an wie viele Leute am Glücksspiel hängen oder irrationale Ängste haben, vor Ereignisse, die weltweit pro Jahr vllt 10 mal passieren.
Weil du beim pauschalisieren alle über einen Kamm scherst.
Beispiel: Alle Männer spielen gerne Fußball und alle Frauen gehen gerne shoppen.
Das ist komplett pauschalisiert und stimmt faktisch einfach nicht. Pauschalisieren ist einfach falsch. Es stimmt zwar, dass es Männer gibt die Fußball mögen und Frauen die gern shoppen gehen aber das repräsentiert nicht die breite Masse.
Auf dieses Beispiel bezogen gibt's auch viele Männer die gerne shoppen, Radfahren, Gärtnern... Und Fußball nicht mögen. Genau wir es Frauen gibt, die gerne Fußball spielen, zocken, wandern... Und eben nicht gern shoppen gehen.
Was ich damit sagen will ist, dass pauschalisieren falsche Bilder schafft, die in manchen Fällen sogar gefährlich sein können (zB der böse böse falsche Hartz IV Empfänger)
Wollen aber nicht alle Tiger. Falls die Annahme dessen allerdings dazu führt, dass du bei der Begegnung mit einem Tiger wegrennst, hast du gute Karten gefressen zu werden. Alles was schnell rennt wird als Beute erkannt.
Ein weiterer Grund ist, das Intelligenz einer normalverteilung folgt und sehr viele nunmal eher dumm sind. Die wenigsten Menschen sind Master Studenten.