Wieso denke ich so kompliziert?
Ich denke wirklich, ich denke wirklich kompliziert. In fast jeder Lebenssituation gehe ich gedanklich immer um viele Ecken, die von vielen kaum nachvollziehbar sind. Ich hab mal als Müllmann gearbeitet - körperliche Arbeit kann ich zwar, jedoch mit den unbekannten Leuten simple saloppe gespräche führen ist für mich fast unmöglich - manchmal dachte ich, sie denken, ich sei komisch. 2 Wochen hatte ich diesen Job, sie kamen nicht mit mir klar und da es auf Teamwork ankam, wurde mir nahegelegt ich sollte doch etwas anderes machen. Ich bin jetzt 22 und einem Punkt angelangt, wo ich mich frage - mach ich was falsch? Wo will ich hin? Was kann ich, wenn ich nicht mal Müllmann kann? Dieses "einfache" für mich schwierig! Wie komm ich daraus? Versteht mich überhaupt irgendjemand...
5 Antworten
Hey du , mir geht’s genauso. Ich brauchte auch viele Jahre zur beruflichen Neuausrichtung. Angefangen hab ich im Elektrischen, dann dem chemischen und bin ich dank eines Bfds im Sozialen, wo mein Bereich (hoffe ich haha) liegt.
Gespräche zu führen fiel mir früher auch schwierig (bin 24, damals hat alles angefangen mit 16) und ich dachte auch immer ich wäre komisch. Heutzutage geht’s mit dem kommunizieren - auch wenn nicht immer :D - und auch heutzutage werde ich das Gefühl nicht los, dass andere mich und auch ich mich selbst etwas anders ansehe als andere.
,,Denk doch nicht so kompliziert“ oder ,,Warum auch den einfacheren Weg nehmen“ sind Sätze, die ich sehr oft gehört habe.
für mich habe ich rausfinden können, dass ich zu Perfektionismus durch Angst, und auch Sensibilität neige.
Du bist nicht allein. Es ist einfach nur schwer für Menschen mit komplizierten Denken in dieser Welt zurechtzukommen.
Müllmänner müssen vermutlich einfach denken, sonst könnten sie ihren Job gar nicht machen. Ich hab als Jugendlicher mal 6 Wochen in den Ferien auf dem Bau gearbeitet, die ständigen dämlichen Witze gingen mir damals auch ziemlich auf die Nerven. Du solltest einen höheren Bildungsabschluß anpeilen. Dabei - und auch bei den anschließenden beruflichen Möglichkeiten ist die Fähigkeit zu komplexem Denken durchaus von Vorteil. Letztlich gibt es im Leben manchmal Situationen, bei denen man spontan aus dem Bauch heraus handeln muß, des öfteren aber Situationen bei denen man sich vor voreiligen Schlüssen hüten sollte. Unter dem Strich beinhaltet Deine Herangehensweise mehr Vorteile.
Man sollte sich auf das angebotene Wissen erstmal einlassen und später entscheiden ob das für die Katz war. Es geht bei der Wissensvermittlung auch darum seine Denk- und Merkfähigkeiten zu optimieren, Lösungswege zu erarbeiten, Zusammenhänge zu erkennen. Das Thema ist nicht selten nur Mittel zum Zweck. Und Du glaubst gar nicht wie oft Du später ganz unvermittelt auf Dein Schulwissen zurückgreifen kannst...
Ich denke auch sehr viel und sehr kompliziert. Das wird auch wahrscheinlich das Problem sein. Wenn zb dein Chef etwas sagt und du am überlegen ist ob das überhaupt stimmt und somit um jede Ecke denkst, ist es normal das man "Probleme" hat...
Lg
Und du jedesmal scherzeshalber sagst :"Ach so einfach ist das, hach ich dummi!"
Wenn du zu kompliziert denkst, hast du vielleicht einen "zu einfachen" Job...gibt ja durchaus genug Tätigkeiten wo man kompliziert denken muss...Programmierung zum Beispiel...keine Ahnung ob das was für dich wäre, aber wenn du gern kompliziert denkst, solltest du nach fordernden Tätigkeiten suchen. Gibt nunmal Menschen die immer gern Pläne machen und um zahlreiche Ecken denken, alle Eventualitäten mit einbeziehen wollen, keine Ahnung ob man das abstellen sollte....es kann ja auch sehr hilfreich sein. "Einfaches Denken" solltest du dann üben, mit einfachen Tätigkeiten...geh zB mal einkaufen ohne zuvor eine Liste zu schreiben, gestalte den Garten um ohne einen Plan zu malen...KA was zu dir passen würd, aber zwing dich einfach mal bei kleinen Aufgaben keinen Plan zu machen ;) Und in Unterhaltungen, erkläre nicht gleich das ganze gedankliche Konstrukt, sondern immer nur den Weg von einer Ecke zur nächsten ;)
In Unterhaltungen rede ich meistens über Sachen, die niemand versteht habe ich das Gefühl; Ich Interessiere mich für Politik, Ökonomie, Psychologie und Philosophie. Ich finde nicht einmal Gesprächsthemen, oder bin an solchen Beteiligt, wie meine Arbeitskollegen sie führen über Fußball, Smalltalk (schwer), Nonsens und - ich weiß nicht mal genau über was sie so reden.
Wenn ich einen Plan erstellen würde - weiß nicht ob man dafür nicht auch einen Plan bräuchte.. ..
Dann brauchst du wohl wirklich eine anspruchsvollere Beschäftigung...mit 22 ist es, auch wenn es nicht grad das typische Azubi Alter ist, wohl auch nocht nicht zu spät nochmal eine Ausbildung in Erwägung zu ziehen...oder eine Umschulung...ein Parteibeitritt mit politischem Engagement ist wohl immer möglich, da findest dann bestimmt Gesprächspartner :)
Du machst nichts falsch, du hast das Richtige noch nicht gefunden. Denken ist eine Sucht und fast alle Menschen sind mit ihren Gedanken identifiziert, dadurch entsteht Leid, Kummer und Sorgen, Pausenlos eben durch das Denken. Dabei bist Du nicht der, der denkt, sondern dein Verstand macht dir vor, jemand zu sein, der aus sich selbst heraus existiert. Dem ist aber nicht so, deswegen wird die Stimme im Kopf auch falsches Ich und Ego genannt. Sehe diese Stimme mehr als Papagei auf deiner Schulter oder als einen wilden Affen, der niemals Ruhe gibt, an. Beachte ab sofort deine Gedanken nicht mehr, sondern lebe im Moment aus dem Bauch, d.h. dem Gefuehl heraus. Das wird die nicht behagen, aber es wird dich gluecklich machen. Alles Gute!
Ich habe weder eine Ausbildung noch einen Bildungsabschluss. Vielleicht sollte ich wirklich einen höheren Bildungsabschluss anpeilen, aber Schule war schon immer sehr schwierig für mich. Ich möchte dies nicht auf unserer prähistorisches Bildungssystem schieben, jedoch könnte dies auch unter Umständen der Grund sein - man Sachen lernen, die einen nicht Interessieren. Life is life. na na na nanaanaa