Wie wurdet ihr gläubig (Christentum)?

8 Antworten

Gerne beantworte ich dir diese Frage! (das wird ein etwas längerer Text)

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich auszubrechen. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon Versuche unternommen mir zu helfen, wie z.B. mit "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Gott benutzte in diesem Beispiel (auf das ich mich jetzt beziehe) die Verse des Tages in meiner Bibel-App, um zu mir zu sprechen. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Die Verse haben in einer solchen Autorität zu mir gesprochen (anders kann ich es nicht ausdrücken), dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 33 Jahre alt und seit etwa 9 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. (Also wie du siehst glaube ich an einen wirklich lebendigen Gott) Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angstzustände) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. (Damit meine ich nicht zwangsweise nur materielle Dinge) Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kann bei mir vorkommen, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun zumindest viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon zumindest einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und noch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der tiefen inneren Frieden hat und sehr stark erleben darf, wie es ist, mit Gottes Freude erfüllt zu sein. (Das ist wirklich toll!)

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein. (Du könntest ihn ja bei Interesse mal mit reinem Herzen darum bitten, dass er sich dir zeigen möge). Er bezahlte vor seiner Auferstehung aus den Toten nämlich auch für deine Missetaten bzw. auch für deine Schuld (z.B. da, wo du in deinem Leben deine Nächsten nicht so geliebt hattest, wie dich selbst) den Preis am Kreuz, damit auch du vor einem heiligen und gerechten Gott als gerechtfertigt dastehen kannst und versöhnt mit Gott in einer Beziehung mit Gott leben kannst.

Liebe Grüße und Gottes Segen!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
Anonym0914 
Fragesteller
 28.02.2024, 15:17

Danke für deinen Hinweis wie ich ihn näher kommen kann. Ich werde es definitiv zu Herzen nehmen.

Und danke für das Teilen deiner Geschichte :)

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xxScarface1990  28.02.2024, 15:47
@Anonym0914
Danke für deinen Hinweis wie ich ihn näher kommen kann. Ich werde es definitiv zu Herzen nehmen.

Das freut mich zu lesen!

Und danke für das Teilen deiner Geschichte :)

Ja habe ich gerne auch mit dir geteilt!

LG und Gottes Segen!

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Schon mit 11 Jahren schmuggelte ich mich in Filme, die für Ältere waren. So z.B. Thriller, und später Horrorfilme. Als ich Erwachsen war fühlte ich nichts mehr. Nicht mal Liebe zu meiner eigenen Mutter, die mich immer sehr gut behandelt hat.

Um wieder etwas zu fühlen schaute ich mir echte Hinrichtungen an und tarnte dies in meinen Gedanken als - man-muss-doch-politisch-wissen-was-so-passiert-in-der-Welt.

So wurde ich selbst zum Terrorplaner und hatte noch ganz andere Probleme, denn auch im sexuellen schaute ich mehr und mehr Gewalt und wurde letztlich pädophil. Ich war aggressiv, böse, pädophil, Terrorplaner, Glücksspielsüchtig. Hin und wieder kamen Dinge dazwischen wie eine Operation. Eines Tages war mir alles egal, ich wollte zu einem Zielort für immer fliegen und dort einen Terroranschlag durch ziehen, den die Welt nie vergessen hätte, falls er geklappt hätte - aber es kam wieder was dazwischen.

Ich arbeitete in einem Cafe und überlegte an einem heißen Sommertag, warum ständig was dazwischen kam, als plötzlich im Unsichtbaren eine Wolke des Zorns wörtlich über mir war und mir wochenlang überall hin folgte. Ich dachte mir: Vielleicht ist das Gott? (ich kannte die Bibel nicht, hatte aber Gott schon viel früher erlebt).

Ich wusste aber nicht, welcher Gott es sein könnte, denn das mit der Wolke war für mich eindeutig neu. Also betete ich sehr sehr sehr intensiv zu jedem Gott nach einander, den ich in der Schule kennen gelernt hatte. Jeder Gott hatte die selbe Prüfung - wer mich von Pädophilie befreien würde und mich zu Gefühlen folgen würde, dem würde ich treu sein. Es gab nur EINEN Gott, den ich nicht folgen wollte - Jesus. Den auf keinen Fall, den hasste ich.

Ich ging also alle möglichen Götter und Propheten durch und es gab nie eine Antwort - aber ich hatte mal von Jahwe gehört, und das der der Vater von Jesus sein sollte. Damit hatte ich kein Problem also betete ich genauso intensiv zu Jahwe und plötzlich erfüllten sich 1/3 meiner Gebete und weil ich einen positiven Schwung hatte, war ich bereit zu Jesus zu beten und dieser schenkte mir ein Jubeljahr, ein Jahr voller Wunder und Begegnungen. Ein Glaube ohne Begegnungen scheint mir sinnlos zu sein.

Letztlich organisierte Jesus, dass ich gläubig wurde. ER zeigte mir übernatürlich, dass mein Leben völlig gescheitert war, z.B. sah ich mich als Kind vor mir stehen und mein kleines Ich hatte gigantische Angst vor mir - einem Terroristen. Und ich erinnerte mich wie ich als Kind schon Menschen als Monster ansah, wenn diese mir von einem Diebstahl erzählten.

Als ich gläubig war, begann ich etwa 6 Monate danach an die Bibel zu lesen und ich erkannte, dass der Heilige Geist die Bibel lebendig machen kann und man persönlich angesprochen wird von ihr und ich erkannte, dass ich viele Wunder bereits erlebte hatte - so ähnlich, Gott ist kreativ.

Im Laufe meiner Beschäftigung mit christlichen Glauben erfuhr ich, dass es in vielen Gemeinden Streit gab und so betete ich zu Gott, dass ich gern in eine Kirche gehen möchte, aber das ich in keine Kirche gehen werde, wo gestritten wird. Ich möchte in eine Kirche gehen, wo Gott selbst hingeht, sonst ist es für mich unsinnig. Und sehr schnell wurde mir eine Kirche gezeigt, wo ich sofort Gott spürte, wo viele viel weiter sind als ich - auch heute noch - und die Gott wirklich kennen. Streit gibt es dort nicht. Man kann aber ausgeschlossen werden, wenn man sich biblisch falsch verhält und dies nicht einsehen will, was eine sehr schöne Regelung ist, weil es eine Kirche friedlich macht, wenn Leute rausfliegen, die gar keinen Respekt vor der Gemeinde haben.

Anonym0914 
Fragesteller
 27.02.2024, 22:11

Ein wirklich sehr interessanter und faszinierender Weg, wie du zu Gott gefunden hast. Es ist wirklich erstaunlich, wie Jesus uns zu seinen Jüngern macht und wie dies zu jeder Zeit geschehen kann. Egal wie beklemmend und zerrüttet das Leben in einem Augenblick aussehen kann, wird Jesus, wenn wir in verehren und anbeten, eine Lösung für uns finden und uns auf den rechten Pfad führen, so wie du ihn wieder gehst.

Auf jeden Fall bedanke ich mich herzlich für deine Antwort :)

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Also ich bin schon in einer Christlichen Familie aufgewachsen. Es ist natürlich nicht so das ich nur vom Christentum umgeben war, da einige meiner Verwandten auch Hindus und auch Freunde von meinen Eltern Moslems waren. Aber für mich gab es trotzdem nur Jesus Christus. Und je älter ich wurde desto mehr kam ich zum Glauben und ich liebe das leben mit Gott so sehr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wenn man wirklich biblisch schaut gibt es keinen der von sich aus gläubig wird. Es ist mehr Gott der vor niederwurf der Welt und des Alls die heutige Gemeinde erwählt hat. Niemand kommt von selbst zum glauben auch wenn das so empfunden wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Hallo Anonym,

Wenn Du Gott näher kommen möchtest, könntest Du in der Bibel lesen, und versuchen in Deinem Alltag mehr nach Gottes Wahrheiten ausrichten. 😊

Er liebt es wenn Menschen ein gutes Herz haben und sich bemühen mehr Liebe in die Welt zu bringen. 💖🙏

Das höchste Gebot über allen anderen Geboten ist die Nächstenliebe und Gottesliebe. 🙌 😊

Anonym0914 
Fragesteller
 27.02.2024, 23:52

Habe sogar tatsächlich vor kurzem angefangen, die Bibel zu lesen. Gebetet habe ich auch schon das ein oder andere mal wieder zu Christus.

Irgendwie hoffe ich schon darauf, dass ich einen guten „Vorwand“ bekomme, um mich wieder mit Gott zu verbinden. Aber mittlerweile denke ich mir auch, dass es keinen speziellen „Vorwand“ wirklich braucht.☺️

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GandalfAwA  28.02.2024, 11:00
@Anonym0914

Hallo Anonym,

Das finde ich sehr lieb von Dir, dass Du angefangen hast, in der Bibel zu lesen. Mache einfach weiter so. 💖🙏 Ich finde z.B. das Markus Evangelium sehr gut für den Einstieg.

Gott meldet sich generell selten, nur sehr wenige Auserwählte Gottes haben viel Kontakt. Und selbst wiedergeborene Christen warten manchmal viele Jahre auf ein Zeichen.

Sei Du einfach offen, und suche Gott, er wird sich Dir eines Tages offenbaren. 💖 😊

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Wichtig ist, dass Du Gott so siehst und erkennst, wie er wirklich ist. Nämlich ein Gott dem die Liebe und die Wahrheit das wichtigste ist. Er freut sich am meisten, wenn Du liebevoll zu Deinen Mitmenschen bist. 🙏 Zeige ihm, dass Du es wirklich ernst meinst, in dem Du sein Willen wirklich in Deinem Leben anwendest. 😊

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