Wie wurde Natascha Kampusch im Film vs im Buch dargestellt?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
„3096 Tage“. Der Film trägt den gleichen Titel wie Natascha Kampuschs Buch und ist doch etwas ganz anderes. Im Buch schickt Kampusch Kassiber aus ihrem äußeren wie inneren Gefängnis, es ist ihre Version dessen, was geschah: ihr Erleben, ihre Wahrnehmung, ihre elaborierte Sprache (nach zwei Jahren gestand der Täter ihr ein Radio zu, sie hörte oft Bildungssendungen), ihre Selbstreflexion. Einschließlich der Weigerung, über Priklopils sexuelle Übergriffe zu schreiben. Einschließlich des Protests gegen jene Küchenpsychologie, die das komplizierte Verhältnis zwischen Opfer und Täter schnell mit dem Stockholm-Syndrom abtut.
https://www.tagesspiegel.de/kultur/natascha-kampusch-der-film-skandalisiert-kampuschs-schicksal-nicht/7843856-2.html
Woher ich das weiß:Recherche
Udavu  31.12.2021, 03:52

⭐Danke

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https://www.tagesspiegel.de/kultur/natascha-kampusch-der-film-skandalisiert-kampuschs-schicksal-nicht/7843856-2.html

Hätte der Film daraus eine Sex Stories gemacht, wäre das nicht gewollt und kommt den Gefühlen dieses eingesperrten Kindes in keiner weise entgegen und würde nur niedrige Instinkte der "Verbraucher" befriedigen. Somit ist hier Sachlichkeit und Feingefühl schon der richtige Umgang mit diesem sensiblen Thema der richtige Weg gewählt worden, was ja nicht alle Tage in unserer übersättigten Gesellschaft passiert.