Wie weit kann man die Sonne sehen?

8 Antworten

Sterne haben eine ziemlich unterschiedliche "absolute Helligkeit". Die Sonne liegt mit "+4,84 mag" im nicht besonders hellen Bereich. Die hellsten Sterne erreichen absolute Helligkeiten von etwa −9 mag (300.000-fache Leuchtkraft der Sonne), die schwächsten dagegen +17 mag (weniger als ein Zehntausendstel der Sonnenleuchtkraft). Die Skala läuft so, dass negative Werte bzw. kleinere größere Helligkeit bedeuten, also große Werte.

Ob man einen Stern sehen kann, hängt wie Du richtig erkannt hast, außerdem von der Entfernung ab. Die Astronomen sprechen von der "scheinbaren Helligkeit", wenn es darum geht, wie der Stern in seiner tatsächlichen Entferung denn nun wirkt.

Die absolute Helligkeit ist so definiert, dass sie der scheinbaren Helligkeit eines Sterns im Abstand von 10 Parsec, also 32,6 Lichtjahren, entspricht.

Außerdem hängt die Sichtbarkeit noch von der klarheit des Himmels ab und vom Streulicht. in der Stadt sieht man deswegen viel weniger Sterne als irgendwo weit draussen in der Natur.

Die Unterschiede geehn so weit, dass man in der Stadt nur Sterne bis ungefähr 4 Mag sehen kann, auf dem Land bis 7 Mag.

Der Wert für die Sonne liegt mit 5 Mag in dieser Bandbreite bei 10 Parsec. Man könnte also sagen, dass ein Bewohner eines schwächer erläuchteten Dorfes auf einem Planeten, der um einen Stern kreist, der ungefähr 30 Lichtjahre von uns weg ist, die Sonne gerade noch so mit bloßem Auge sehen kann, wenn er Augen hat, wie wir.

Wenn er ein Teleskop hat, geht natürlich viel mehr.

Hallo,

Du kannst es Dir selbst ausrechnen:

Die Größenklasse (scheinbare Helligkeit) der Sterne ist auf einer logarithmischen Skala aufgebaut. Dabei gilt: Je größer der Wert der Größenklasse, desto lichtschwächer erscheint der Stern. Dabei machen 5 Größenklassen einen Helligkeitsunterschied vom Faktor 100 aus und entsprechen - da die Helligkeit eines Objektes mit dem Quadrat seiner Entfernung abnimmt, einer zehnfachen Entfernung.

Ein Objekt, das zehnmal so weit entfernt ist wie ein vergleichbares, erscheint hundertmal so lichtschwach.

Dann ist ein Objekt, das eine Größenklasse höher eingestuft ist, 10^0,2 mal so weit entfernt wie ein vergleichbares.

Die Sonne hat eine scheinbare Helligkeit von -26,7 m.

Du könntest sie unter guten Normalbedingungen von der Erde aus noch sehen, wenn sie eine Helligkeit von 5 m hätte, was einen Unterschied von 31,7 m ausmacht.

10^(0,2*31,7) sind etwa 2,2 Millionen.

Da die Sonne eine astronomische Einheit (AE), also 149,6 Millionen km von uns entfernt ist, könnte man sie in 2,2 Mio AE gerade noch erkennen.

149,6*2,2*10^12/(9,46*10^12)=329,12/9,46=34,79 Lichtjahre (ein Lichtjahr entspricht einer Entfernung von 9,46*10^12 km (10^12=1 Billion).

Das deckt sich auch ganz gut mit ihrer absoluten Helligkeit von 4,83, die sie in 10 Parsec, also 32,6 Lichtjahren Entfernung hätte.

Herzliche Grüße,

Willy

Das Universum dehnt sich immer weiter aus. Aber es dehnt sich nicht an irgendwelchen Grenzen aus, sondern an jedem Ort gleichzeitig.

Dabei muss gesagt werden, dass sich dadurch fast alle Objekte von uns entfernen. Das heißt in ein paar Millionen Jahren werden wir vermutlich fast gar keine Sterne mehr sehen.

Objekte die näher an unserer Erde sind entfernen sich nicht so schnell wie Objekte die weiter von uns entfernt sind. Soweit zu den Grundlagen.

Wir haben nun einen Ereignishorizont (gerne auch mal googeln). Das ist die Entfernung, von der sich Dinge genau mit Lichtgeschwindigkeit von uns entfernen. D.h. alles was weiter weg ist, dieses Licht würde uns nicht mehr erreichen. Und alles was näher dran ist, würde uns eben in ein paar Millionen bis Milliarden Jahren erreichen. Dieser Ereignishorizont beträgt 16,2 Milliarden Lichtjahre.

Das würde entweder bedeuten, wenn die Sonne dort schon von Anbeginn der Zeit ist, dann würden wir theoretisch das Licht von dieser Entfernung empfangen. Wenn die Sonne jedoch jetzt plötzlich dort hin platziert wird, dann sehen wir die Sonne erst wieder in 16,2 Milliarden Jahren, denn so lange wird das Licht zu uns brauchen.

Im Vergleich dazu. Das Licht der Sonne benötigt von der jetzigen Position ca. 8,5 Minuten bis es uns erreicht :)


Finsterladen  31.01.2019, 11:12

Vielleicht noch erwähnenswert. Es ist unwahrscheinlich, dass nach den 16,2 Milliarden Lichtjahren noch wirklich viel Restenergie der Sonne bei uns ankommt.

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9 Milliarden Lichtjahre– so weit ist der neue entfernteste Stern entdeckte Ikarus von der Erde entfernt. 

Der wurde aber auch nur durch ein Glücksfall entdeckt und über die mögliche Entfernung sind verschiedene Faktoren die ich nicht kenne, wie z.b. die Leuchtstärke. Da müsste man recherchieren, wie sich das auf die Lichtjahre im Verhältnis auswirkt.

Aber vermutlich ein paar 100 Millionen Lichtjahre würde ich raten.


Melli2000a  31.01.2019, 11:21

Bei weitem nicht. Sterne sind sehr unterschiedlich hell. Habs in meiner Antwoert erklärt. Und Dein Beispiel bezieht sich auch auf eine Beobachtung mit Teleskop. Bin nciht sicher, hätte aber eher verstanden, dass die Frage sich auf das bloße Auge bezieht.

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Das kommt darauf an Wieviel Lichtjahre der Planet von unserer Sonne entfernt ist. Wenn wir z.B eine Sonne von einer fremden Galaxie sehen, ist dieses licht bereits Millionen Jahre her.

Das heisst. Wenn wir heute eine Supernove im Nachbarsuniversum wahrnehmen fand dieses Ereignis bereits vor Millionen Jahren statt weil das Licht solange brauchte bis es bei uns ist.


Melli2000a  31.01.2019, 11:19

Das ist irrelevant. die Sonne ist bei weitem nicht hell genug, für solche Entfernungen. Und was bitte ist ein "Nachbarsuniversum"? Du meinst wohl eine Galaxie?

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