Wie vier Wellensittiche "zähmen"/ zutraulicher machen?
Hallo, vorab, ich weiß, dass es nicht immer klappt. Aber vielleicht haben ja doch ein paar von euch Tipps.
Ich habe seit 8 Monaten vier süße Wellis. Ich spreche schon recht viel mit ihnen, fange sie nicht oder sonst etwas. Trotzdem sind sie noch sehr scheu. Versuche ich mich einem vorsichtig zu nähern, nur Gesicht, ohne Hände und er ist auch ganz aufmerksam und schaut neugierig, fliegt immer einer der anderen Weg und er mit.
Also hab ich irgendwie kaum Chancen. Auch kann ich sie mit Hirse oder sonstigem wenig locken. So verfressen sind sie nicht.
Was meint ihr?
3 Antworten
Es ist gut, dass du nicht nach deinen Vögel greifst. Das empfinden sie als einen Angriff. Die wollen nicht in die Hand genommen oder gestreichelt werden.
Du kannst sie aber dazu bringen, dass sie auf deine Hand kommen und dort ganz entspannt fressen. Das ist relativ einfach.
Bevor du ihnen etwas beibringen kannst, musst du ihnen aber die Angst nehmen. Das geht am Besten, wenn du sie mit ihrer eigenen Angst konfrontierst.
Stell den Käfig in deine Nähe, direkt neben deine Tastatur oder deinen Bildschirm, so dass du ihnen ganz nah bist. Lass ihn dort stehen und lass den Vögeln Zeit sich an dich zu gewöhnen.
Am Tag darauf legst du deine Hand außen an den Käfig und lässt sie so lange dort, bis die Vögel sich wieder vollkommen normal verhalten. Bis sie deine Hand ignorieren. Das kann sehr lange dauern, doch diese Geduld musst du aufbringen. Nimmst du die Hand vorher wieder weg, dann haben sie nichts dazu gelernt und werden dir auch in Zukunft nicht vertrauen. Erst wenn sie deine Hand ignorieren, nimmst du sie weg. In der ganzen Zeit darfst du die Hand ruhig ein wenig bewegen. Du musst sie nicht starr an einer Stelle halten. Denn sie sollen ja sehen, dass dieser "Gegenstand" deine Hand ist.
Wenn sie keine Angst mehr vor deiner Nähe zeigen, beginnt das Training. Das sollte nicht im Käfig stattfinden, sondern außerhalb. Deine Vögel sollen eine Wahl haben, ob sie mitmachen oder nicht. Aber weil sie jetzt keine Angst mehr vor dir haben, dürfte es nicht schwerfallen, sie zu überzeugen.
Lass deine Vögel raus und entferne das Futter aus dem Käfig. Dann nimmst du ein paar Körner in die Hand und zeigst sie deinen Vögeln für ein paar Sekunden. Am besten zählst du bis 10, dann schließt du die Hand wieder und machst dein Ding. Du kümmerst dich nicht um deine Vögel und ignorierst sie einfach. Nach 2 oder 3 Minuten bietest du ihnen erneut Futter auf der Hand an und zählst wieder bis 10. Dann schließt du die Hand wieder.
Deine Vögel sind nicht blöd. Die merken sehr schnell, dass sie nur dieses kleine Zeitfenster haben, um an das Futter heranzukommen. Früher oder später wird sich einer trauen und sich ein Körnchen schnappen. Die anderen werden ihn dabei beobachten und wenn nichts schlimmes passiert, wird der Nächste irgendwann auf deiner Hand landen.
Jetzt haben sie ihre Angst endgültig abgelegt und dich adoptiert. Das ist aber nur der Anfang. Von jetzt an beginnt das Training erst richtig. Lass dir Spiele einfallen, beschäftige deine Vögel. Auf YouTube findest du massenhaft Anleitungen, was du mit ihnen machen kannst.
Das Training sollte nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Sie sollen ja keinen Hunger bekommen und du sollst sie nicht mit Hilfe des Hungers auf deine Hand zwingen. Das Ganze soll ein Spiel für sie werden. Deshalb ist nach 30 Minuten Schluss und sie dürfen wieder an ihrem gewohnten Platz fressen.
Das hier sind meine Vögel.
Hey,
Wir haben damals unsere mit Kolbenhirse am besten zähmen können. Die rote ist hier besonders beliebt gewesen mit gelber ging es aber auch.
Es ist nur wichtig die Hirse regelmäßig anzubieten und geduldig abzuwarten. Wenn du einen mutigen Welli hast werden ihm die anderen aus Futterneid heraus folgen. Es kommt natürlich auch immer auf den Charakter an.
Unsere Nymphensittichdame Stella saß heute auch zum ersten Mal für ein paar Minuten auf meiner Schulter. Sie ist eigentlich sehr scheu aber lässt sich super mit Snacks begeistern. Und da sie es immer bei meinem Ozzy sieht wollte sie es auch mal ausprobieren.
LG
Hey
Nein natürlich nicht. Ich habe 4 Nymphis, würde sie niemals einzeln halten. Stella kam damals für unseren Ozzy mit dazu. Ozzy ist ein Küken von unserem ersten Nymphensittichpaar, habe ihm vom Ei bis hin zur Selbständigkeit begleitet. Und da er ja auch eine Partnerin verdient hat kam sie mit dazu. 🥰
LG
Hey
es klingt so, als ob du bereits einige positive Schritte unternommen hast. Hier sind weitere Tipps, um deine Wellensittiche zutraulicher zu machen:
1. Geduld: Der Schlüssel ist Geduld. Gib den Wellis Zeit, sich an deine Anwesenheit zu gewöhnen.
2. Gemeinsame Aktivitäten: Setze dich in ihre Nähe, lese oder singe leise. Lass sie dich in ihrem Umfeld erleben, ohne direkt auf sie zuzugehen.
3. Leckereien: Versuche, Leckereien zu finden, die sie besonders mögen. Das kann helfen, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Manchmal braucht es ein wenig Experimentieren, um herauszufinden, welche Snacks sie bevorzugen.
4. Spiegel: Stelle einen kleinen Spiegel in ihren Käfig, damit sie sich selbst sehen können. Das kann ihre Neugier wecken und die Angst vor dir reduzieren.
5. Ruheraum: Lass sie auch mal in Ruhe, wenn sie es wollen. Zwinge sie nicht zu Interaktionen, um ihnen Zeit zur Entspannung zu geben.
6. Langsames Annähern: Versuche, dich langsam und behutsam zu nähern. Lass sie entscheiden, wie nah du kommen darfst.
7. Artgenossen: Wellensittiche sind oft gesellig. Wenn möglich, betrachte die Möglichkeit, ihren Schwarm zu erweitern, um sozialen Kontakt zu fördern.
Denke daran, dass jeder Vogel unterschiedlich ist, und einige können länger brauchen, um Vertrauen zu fassen. Wenn du weiterhin liebevoll und behutsam mit ihnen umgehst, besteht eine gute Chance, dass sie im Laufe der Zeit zutraulicher werden.
Liebe Grüße!
Bitte keine Spiegel aufstellen. Der kann zu Fehlprägungen führen. Besonders Hähne neigen dann dazu den Spiegel anzubalzen und zu füttern und können ihn sehr aggressiv verteidigen.
LG
Das ist aber ein hübscher Nymphensittich😊 Ich hatte mal einen grauen mit gelbem Kopf. Hast du nur einen?