Wie viele Kampffische kann man halten?

3 Antworten

Grobbeldropp hat schon die beste Antwort geschrieben. Bei B. Splendens 1 Männchen ODER 1 Weibchen im Artbecken halten. Eine Sorority (sehr viele Weibchen) schwieriger, dafür sollte man schon mehr Erfahrung haben, außerdem hängt es sehr stark vom Charakter der Weibchen ab.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe 2 Aquarien und noch einiges in Planung

Hallo

Bei Zuchtformen von Betta splendens gibt es folgende empfehlenswerte Haltungsformen:

  1. Einzelhaltung von Männchen oder Weibchen in kleinen Aquarien- dies ist die sicherste Version. Wenn man Vermehrung möchte setzt man ein Pärchen zur Zucht an, aber nur vorübergehen und möglichst auch unter Beobachtung. Nach dem Ablaichen kommt das Weibchen zurück in sein eigenes Becken. Männliche Jungtiere werden einzeln in Kleinstbecken aufgezogen.
  2. "Massenhaltung" von Weibchen: Man hält eine sehr große Gruppe Weibchen in einem größeren Aquarium. Durch den dichten Besatz und die vielen Tiere verteilen sich Aggressionen und die Aggressionen werden auch z.t. unterdrückt da die Fische instinktiv registrieren dass bei dichtem Besatz Konkurrenzverhalten keinen Vorteil bringt. Diese Haltung ist außer im größeren Zoohandlungen und bei Züchtern eher selten da man so viele Tiere dafür braucht.
  3. Paarhaltung/ Gruppenhaltung oder Haremshaltung mit nur einem Männchen: Diese Haltungsform ist bei Betta splendens Zuchtformen anspruchsvoll und riskant- sie muss überwacht werden. Zudem benötigt man ein unübersichtliches (z.B. völlig verkrautetes) Aquarium dass auf jeden Fall mindestens (!) 80 cm haben sollte besser deutlich länger. Diese Haltung ist für Anfänger nicht empfehlenswert. Sie ist aber sehr natürlich- passt aber auch besser zu den natürlichen Wildformen.

Bei splendens-Formenkreis Wildformen und sogenannten Aliens (mahachensis x splendens und ähnliche Kreuzungen) ist die 3. Haltungsform eher erfolgreich als bei splendens Zuchtformen.

Bei Betta imbellis und sehr vielen Betta-Arten außerhalb des splendens-Formenkreises ist Paar oder Gruppe als Start einer Koloniehaltung üblich: Die Jungfische werden mit den Eltern zusammen im selben Becken aufgezogen und dann werden später Fische aus dem Becken abgegeben oder auch nicht um wieder eine Brutsituation herzustellen. Dabei kann es dazu kommen, dass sich mal über kürzere oder auch längere Zeit 100 Bettas in einem Becken befinden.

Die Vergesellschaftung von Bettas mit anderen Fischen ist im Grunde ähnlich wie die 3. Haltungsform- ja das geht schon: Manchmal. Manchmal auch nicht. Aber muss das sein? Es gibt so viele Bärblinge und Salmler und so weiter die man im Gesellschaftsbecken halten kann. Betta splendens ist kein besonders guter Gesellschaftsfisch. Dazu ist das ganze auch hygienisch nicht so toll.

Wenn du die nötige Zeit, den nötigen Platz und das nötige Geld hast, kannst du so viele Kampffische pflegen, wie du nur möchtest. - Du benötigst einfach für jeden Fisch ein eigenes Aquarium.

In meiner "extremsten" Aquarien-Zeit pflegte ich 3 Kampffisch-Männchen. Jeder hatte ein eigenes, stark verkrautetes Aquarium, welches zwischen 30 und 60 Liter Wasser fasste. Meine anderen Fischsorten, welche ich noch pflegte, hatten selbstverständlich ebenfalls ihr eigenes Arten-Becken.... welche zwischen 150 und 650 Liter fassten.

Erfahrungsgemäss sind die eher kleineren Kampffisch-Becken recht schnell und einfach gepflegt... mit der steigenden Aquarien-Anzahl artet das ganze jedoch schnell zu einem Knochen-Job aus, den man ordentlich organisieren muss, um das ganze effizient zu halten.

Kampffisch-Männchen zusammen mit Weibchen in einem grösseren Aquarium zu pflegen, würde ich auf Grund eigener Erfahrung nicht empfehlen. Es kann zwar lange gut gehen... aber es kann auch vorkommen, dass rabiatere Weibchen die Männchen total zerfleddern. - Vor vielen Jahren hatte ich einen solchen Fall in einem meiner Aquarien... das Männchen stand dann mit komplett zerstörten Flossen in einer verkrauteten Aquarien-Ecke. Ich musste die Fische trennen und habe seither nie wieder Männchen und Weibchen in einem einzelnen Becken gepflegt.