Wie viel Trinkgeld ist angemessen für eine Küchenmontage?

7 Antworten

Nichts, die berechnen das ja sicher mit ein, also den Kundenumgang, das wofür man halt Trinkgeld gibt.

Wir haben den Küchenmonteuren Verpflegung gegeben und trinken aber kein extra Geld. Die Küche war schon sehr teuer und wir haben sie gut mit Brötchen und Kuchen versorgt und ich finde das reicht.

Elvir772  03.11.2021, 16:22

Fast jeder Monteur hat sein Essen mit. Ich denke wenn man mit der Arbeit zufrieden ist, und wie du sagst Küche war teuer genug, dann sollte es bei 40 € nicht scheitern. Ob man 10 000€ ausgibt oder 10040 ist Jacke wie Hose.

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Ich melde mich als Küchenmonteur auch mal zu Wort. Dem Fragesteller hilft es zwar nicht mehr, aber möglicherweise jemanden der künftig danach schaut.

Trinkgeld ist natürlich nicht verpflichtend, aber es ist üblich! Das hat nichts mit "die Küche ist schon teuer genug" (davon haben die Monteure nämlich gar nichts, es sei denn sie sind der Eigentümer des Studios) oder "die haben doch ihr Gehalt" zu tun, sondern mit aufrichtiger Anerkennung, die heutzutage leider oft abfällt. Und diese Anerkennung erwarte ich noch nicht mal in monetärer Form. Je nach Kulturkreis aus dem die Kundschaft ist, wird man gut mit essen versorgt, bekommt Trinkgeld oder sogar beides. Da merkt man sogar von Bundesland zu Bundesland Unterschiede.

Es gibt wie überall natürlich schwarze Schafe, wenn ihr aber ein fähiges Team vor Ort habt, würde ich definitiv Trinkgeld oder Verpflegung reichen. Denn in der Regel leisten die Monteure vor Ort mehr als in ihrer Pflicht steht, damit eure Küche am Ende vollumfänglich gefällt. Das machen sie nicht für eine Gegenleistung, sondern weil sie euch als Kunden und ihre Arbeit sehr ernst nehmen. Ihr schaut das Resultat ihrer Arbeit in der Regel 20 - 30 Jahre an.

Ich bin im Hochpreissegment unterwegs, montiere von Zeit zu Zeit auch Küchen im unteren Preissegment. Wenn die Küche 50.000 € kostet und die Jungs sauber gearbeitet haben, würde ich mich zügeln mit einem 5er pro Nase zu kommen. Unter 5 Euro pro Mann nehmen wir in der Regel auch nicht, denn das gibt uns das Gefühl die Kundschaft benötige das Geld eher als wir. Ansonsten gilt 5-10 € pro Nase und Tag. Wenn ich sehr zufrieden bin, sind 20 € wirklich fair. Jenseits der 30.000 € Gesamtwert dürfen es auch 50 Euro sein, wenn man seine besondere Zufriedenheit ausdrücken möchte. Soviel würde ich aber wirklich nur bei sehr teuren Küchen und hervorragender Arbeit geben. Erfahrungsgemäß geben die Menschen mit der fettesten Karre vor der Tür am Wenigsten, die alleinstehende Omi oder Menschen, die selbst nicht viel haben am Meisten.

Ich plädiere generell für mehr Anerkennung für ordentlich geleistete Arbeit. Das gilt nicht nur für uns. Niemand muss mit Geld um sich werfen. Doch wenn man für sich ergründet, welchen Wert langfristig die geleistete Arbeit für einen hat, springt vielleicht auch mal der ein oder andere über seine Schwelle. In einer Ellenbogengesellschaft möchte keiner Leben. Also würdigen wir einander doch :) Das Leben wird auch nicht schöner, wenn jeder Dienstleister nur noch so hoch springt, wie er vertraglich muss. In der Küchenmontage wird wirklich oft eine unbezahlte Zusatzleistung erbracht, damit der Kunde zufrieden ist oder sich hinterher keine Gedanken um das Thema mehr machen muss. Das geht in der Regel auf Kosten der Zeit, oft sogar erheblich. Menschen die unsere Arbeit anerkennen, bleiben uns übrigens lang in positiver Erinnerung. Dadurch habt ihr einen Bonus, wenn man wieder etwas für euch tun kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Trinkgeld ist eine Anerkennung besonderer Dienstleitungsqualität. Arbeiten die Monteure umsichtig, stukturiert, sauber (Staubsaugung Tauchschnitt Arbeitsplatte, Bohrlöcher Aufhängung Oberschränke), nehmen den Verpackungsmüll mit und fegen zusammen, darf man das honorieren.

Wenn die Monteure gut arbeiten, dürfen es gerne so 20 Euro pro Nase sein. Trinkgeld ist nicht verpflichtend, aber es ist eine nette Geste und ein schönes Dankeschön für die vollbrachte Arbeit.