Wie soll ich mich verhalten im Christentum?
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich erkannt habe, dass die Bibel die Wahrheit ist aber ich noch nicht bereit bin mein Leben voll zu opfern und voll für Gott zu leben? Soll ich dennoch einmal am Tag Gott/Jesus beten und Gott/Jesus für den Tag und alles Gute danken und um Schutz bitten?
Ansonsten sollte ich wahrscheinlich mutwillige Sünden vermeiden, also kein Pornokonsum, keine Masturbation, keine Musik hören, keine Filme anschauen und keinen Sport im Fernsehen, wenn irgendwie möglich. Außerdem nicht stehlen, nicht lügen, nicht lästern usw.. Fleisch darf man ja essen laut der Bibel, betrinken, rauchen oder Drogen nehmen mache ich eh nicht.
Um Götzen in irgendeiner Form wird man nicht herumkommen, jeder Mensch hat Götzen, ansonsten hat man ja nichts für was man aufsteht.
Warum stehst du nicht einfach für Gott auf? Den Tag mit der Hl. Messe zu beginnen ist himmlisch ...
Weißt du, ich habe leider Autismus, eine Angsterkrankung(keine Panikattacken) und aktuell eine Psychose. Und es überfordert mich einfach.
8 Antworten
Hallo RPAIG,
wenn Du noch nicht bereit bist, voll für Gott zu leben, wie wäre es, wenn Du Dich darum bemühst, eine Beziehung zu Gott aufzubauen. Ist das schwierig? Eigentlich nicht!
Wenn man einen Menschen genauer kennenlernen will, um eine Freundschaft zu ihm aufzubauen, muss man viele Gespräche mit ihm führen und gemeinsame Erlebnisse haben. Wie aber kann man Gott näher kennenlernen? In erster Linie durch sein Wort, die Bibel! Warum kann man das sagen? Weil Gott durch die Bibel zu uns spricht und er uns durch sie erkennen hilft, was für ein Gott er ist.
Zum Beispiel lernen wir durch seine Einstellung und seine Denkweise kennen. Oder wir erfahren von seiner Macht und seiner Weisheit und vieles andere mehr. Ja, je mehr wir Gott kennenlernen, desto mehr fühlen wir uns zu ihm hingezogen!
Da ist noch ein ganz wichtiger Punkt, er uns hilft, Freunde Gottes zu werden: das Gebet! Durch das Gebet haben wir die Möglichkeit, eine direkte Verbindung zu Gott herzustellen. Zu wissen, dass Gott nie zu beschäftigt ist, sich unsere Gedanken, Sorgen und Nöte anzuhören und auch darauf zu reagieren, kann uns sehr tief berühren. Besonders seine Liebe zu uns Menschen im allgemeinen und auch zu uns ganz persönlich, kann eine tiefe Zuneigung zu ihm entstehen lassen!
Ich weiß ja nicht, wie gut Du Dich in der Bibel auskennst. Vielleicht weißt Du aber, dass Gott seinen Sohn, Jesus Christus, als ein Opfer für uns gegeben hat. Darüber steht in der Bibel: "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einziggezeugten Sohn gegeben hat, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht vernichtet wird, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3:16).
Wenn Du diese Wort auf Dich ganz persönlich beziehst und Du somit davon überzeugt bist, dass Gott seinen Sohn auch für Dich hingegeben hat, wächst nicht nur Deine Dankbarkeit ihm gegenüber, sondern auch Deine Liebe zu ihm!
Die Freundschaft zu ihm wird außerdem auch dadurch intensiviert, dass Du seinen persönlichen Namen kennst und gebrauchst. In den Urschriften der Bibel erschien dieser Name ungefähr 7000 mal in der hebräischen Form JHWH, im Deutschen ist er in der Form "Jehova" bekannt. So heißt es in einem Psalm: "Damit man erkenne, dass du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde" (Psalm 83:18).
Den Namen Gottes zu kennen und zu gebrauchen ist in der Beziehung zu ihm nicht unwesentlich. Stell Dir einmal vor, Du lernst einen sehr sympathischen Menschen kennen, zu dem Du eine nähere Beziehung aufbauen möchtest. Wäre es da nicht ganz natürlich, dass Du irgendwann nach seinem Namen fragst? Und hätte diese Beziehung Aussicht intensiver zu werden, wenn der andere nicht bereit wäre, Dir seinen Namen zu nennen?
Genau aus diesem Grund hat auch Gott sich einen Namen gegeben und möchte auch , dass wir ihn gebrauchen! "Gott" und "Herr" sind eben nur Titel, die jedoch den göttlichen Namen nicht ersetzen können. In den Psalmen steht:
„Die Menschen sollen wissen, dass du, dessen Name Jehova [oder Jahwe] ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde“ (Psalm 83:18).
Mit der Liebe zu Gott ist es ähnlich wie mit einer Pflanze. Am Anfang mag sie noch klein und schwach sein. Doch wenn Du sie regelmäßig gießt und düngst und sie an einem günstigen Standort aufstellt, dann wird sie immer größer!
Deine Liebe zu Gott mag im Moment noch dieser kleinen Pflanze gleichen. Doch je mehr Du Deinen Glauben an Gott stärkst, indem Du sein Wort, die Bibel, kennenlernst, darüber nachdenkst und danach handelst, desto mehr fühlst Du Dich zu ihm hingezogen.
LG Philipp
Über Masturbation steht nichts in der Bibel. Sie wird weder verboten noch empfohlen.
Natürlich dürfen Christen Filme und Serien anschauen, Musik hören, Sport machen und schauen usw. Warum sollte uns Gott keine Hobbys gönnen? Dafür gibt es gar keinen Grund!
Nicht stehlen, lügen und lästern hat viele Vorteile auch für uns: Denn wenn es herauskommen würde, gebe es großen Ärger! Umgekehrt mag niemand, wenn er selbst bestohlen, belogen oder über ihn gelästert wird.
Du verstehst Gott und die Bibel an diesem Punkt völlig falsch! Gott möchte uns mit seinen Verhaltensregeln nicht knechten, sondern zu einer besseren Beziehung zu Ihm, zu unseren Mitmenschen und im Umgang mit der Schöpfung anleiten. Jesus hat gesagt:
- "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,28-30).
Das stimmt, aber dennoch sind Werke Pflicht im Glauben. Wer nichts für Jesus tut, liebt Jesus nicht und kommt in die Hölle. Nur bin ich im Moment leider überfordert was für Jesus Christus zu tun. Ich war diesen Sonntag in einer freikirchlichen Christengemeinde und habe für mich beten lassen und tatsächlich geht es mir besser. Leider leide ich an verschiedenen psychischen Problemen: Autismus, Angststörung(keine Panikattacken) und aktuell Psychose und der Gottesdienst war für mich sehr anstrengend, der Weg dorthin mit der Straßenbahn auch. Das kann sich ein gesunder Mensch vielleicht nicht vorstellen, dass das so schlimm ist, aber bei mir ist es so. Und nach dem Gottesdienst wurde mir klar, dass ich zur absoluten Nachfolge nicht bereit bin.
Denn wenn ich Jesus Christus wirklich nachfolgen will, muss ich einer geregelten Arbeit nachgehen, das verlangt die Bibel. Ich muss jeden Sonntag in den Gottesdienst, muss an Bibelkreisen teilnehmen, jeden Tag mehrere Kapitel in der Bibel lesen und auch noch gute Werke vollbringen, Straßenmission, Armen helfen usw.. Das kann ich aktuell einfach nicht bewältigen und vermutlich auch später nicht. Da die Gebete der Gemeinde mir geholfen haben und auch so alles gute in meinem Leben von Gott kommt, bin ich aber schon irgendwie dankbar. Darum möchte ich ein einigermaßen Gott-gefälliges Leben führen und hoffen, dass Gott mich dann zumindest am Leben lässt und mir ein gutes Leben schenkt, auch wenn ich keine Errettung habe, weil ich Jesus letztlich nicht nachfolge.
Ich weiß nicht mal wie oft und wie ich zu Gott beten soll. Da ich Jesus Christus nicht Nachfolge, ist Gott auch nicht mein Vater oder? Also soll ich auch nicht zum Vater beten, soll ich zu Jesus beten, also Herr Jesus sagen? Und wie oft soll ich zu ihm beten?
Werke sind viele Dinge, sogar der Glaube gehört dazu. Wenn du in eine Gemeinde gehst, dich mit anderen Christen austauschst, betest und dich mit der Bibel beschäftigst (auf welche Art auch immer, ich höre z. B. gerade eine Predigt nebenbei, es gibt viele Möglichkeiten), dann hättest du schon sehr viele Werke.
Dazu teilst du sogar deinen Glauben mit anderen Menschen hier auf Gutefrage. Die meisten Christen (auch errettete Christen) missionieren nie oder fast nie in ihrem Leben. Ich kenne viele Christen, die so etwas noch nie gemacht haben. Und du hast dies schon häufig getan!
Dazu kannst du noch für wohltätige Zwecke spenden, wenn du die Möglichkeit dazu hast und das möchtest. Dann bist du auch im wohltätigen Bereich dabei.
Im Neuen Testament steht häufig vom Leib der Gemeinde mit vielen Gliedern. Wie Glieder unterschiedliche Aufgaben haben, haben auch Christen unterschiedliche Aufgaben und Gaben. Nicht jeder muss in die Straßenmission (die nicht besser ist als Mission im Internet oder andere Missonsarten), Armen aktiv helfen, Prediger oder Pastor werden usw. Wir dürfen Gott bitten, dass Er uns zeigt, was wir tun sollen und geduldig warten, bis sich das ergibt. Du könntest auch in der Gemeinde mit den Leuten oder auch Ältesten sprechen, was du tun kannst. Sie werden berücksichtigen, wozu du überhaupt Zeit und Kraft hast. Gott berücksichtigt und weiß das auch!
Du tust sehr viele Werke. Wenn du meinst, dass das nicht reicht, dann bist auf auf dem falschen Weg zu einer Werksgerechtigkeit, die nicht biblisch ist und die niemanden retten kann!
Die Bibel verlangt nicht, jede Woche in den Gottesdienst zu gehen, an Bibelkreisen teilzunehmen, mehrere Stunden täglich die Bibel zu lesen und wohltätige Werke zu tun. Dazu hat kaum jemand Zeit und nirgendwo steht, dass Christen so etwas tun müssen. Wie kommst du auf diese Gedanken? Das stimmt doch alles gar nicht...
Du hast Errettung, wenn du an Jesus glaubst und Ihm vertraust!
Wenn du meinst, dass das nicht ausreichen kann und du die von dir beschriebenen Werke tun musst, dann wäre die Frage, ob du wirklich auf Jesus vertraust oder nur auf dich selbst. Dann wäre die Frage, ob du glaubst, dass Glaube rettet (Joh 3,16-18 und Joh 5,24) oder ob du dich selbst durch eigene Werke retten willst. Aber niemand kann sich selbst retten!
Christlicher Glaube bedeutet Freiheit in ganz vielen Dingen! Es gibt keine Vorschriften, wie häufig wir beten oder Bibel lesen sollen. Das ergibt sich schon von selbst, wir können Gott darum bitten, uns ein gutes Maß dafür zu schenken.
Du kannst zu Gott beten oder auch zu Jesus. Jesus ist Gott, von daher ist das kein Unterschied, da Gott (der Vater) und Jesus eins sind (Joh 10,30).
Lies doch noch einmal, was Jesus gesagt hat:
- "Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken! Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen! Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht" (Matthäus 11,28-30).
Gott will uns nicht knechten, sondern helfen und zur Freiheit führen!
Danke für diese tolle Antwort! Möge es unserem Bruder Rpaig zur Erbauung dienen 🙏
@Rpaig (falls du mitliest): ich finde es cool, dass du in einer freikirchlichen Gemeinde für dich beten lassen hast, meinen Respekt dafür!
Vielen Dank, lieber xxScarface1990!
Du hast völlig Recht, das habe ich nämlich vergessen, zu erwähnen: Es ist wirklich toll und freut mich sehr, dass RPAIG in eine freikirchliche Gemeinde geht, dort Austausch mit gläubigen Christen hat und für sich beten lässt. Dafür auch mein großer Respekt und RPAIG und Gottes reichen Segen für euch beide!
Du machst einfach, was du kannst. Auch wenn du scheiterst. Manchmal ist es auch ein Kampf, den es zu überwinden gilt, um gegen die Sünde zu gewinnen.
Das Leben mit Gott ist ein ständiger Prozess und dauert bis zum Tod. Perfekt wie Jesus Christus werden wir nie sein. Trotzdem sind wir Gottes geliebte Kinder!
Wie soll ich mich verhalten im Christentum?
Wenn Du das Gefühl hast was dafür tun zu müssen, dann versuch einfach kein Arsch zu sein. Klingt zwar nach einer Minimalanforderung, scheint mir aber für uns alle schon eine große Herausforderung zu sein.
dass die Bibel die Wahrheit ist
Falls dich das inhaltlich interessiert, die Bibel selbst sieht das anders. Ist jetzt nicht ultra wichtig, kann aber spannend sein.
Hast ja fast alles aufgezählt
keine Masturbation, keine Musik hören, keine Filme anschauen und keinen Sport im Fernsehen
Wer hat dir diese Gebote auferlegt und wo stehen sie in der Heiligen Schrift?
Bleib lieb und nett und übe Selbstbeherrschung.
Jesus antwortete einem reichen Jüngling in Matthäus 19
16 Und siehe, einer trat zu ihm und sprach: Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe? 17 Er aber sprach zu ihm: Was fragst du mich nach dem, was gut ist? Gut ist nur der Eine. Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote. 18 Da sprach er zu ihm: Welche? Jesus aber sprach: »Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; 19 ehre Vater und Mutter«; und: »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst« 20 Da sprach der Jüngling zu ihm: Das habe ich alles gehalten; was fehlt mir noch? 21 Jesus sprach zu ihm: Willst du vollkommen sein, so geh hin, verkaufe, was du hast, und gib’s den Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben; und komm und folge mir nach!
(Bilder durch den Support entfernt)
Und du verstehst noch etwas falsch: Rettung gibt es nur durch den Glauben allein und nicht durch unsere Werke!
Wir können uns nicht selbst erlösen. Erlösung gibt es nur durch Jesus, der alles dafür getan hat, was für unsere Rettung notwendig ist!
Alle Ehre, aller Dank und alles Lob dafür gehört deshalb Jesus allein und nicht uns.
Wir können uns selbst nicht erretten!
Wir dürfen aber fest darauf vertrauen, dass Gott uns rettet, wenn wir an Ihn glauben und Ihm vertrauen (vgl. Johannes 3,16-18 und Johannes 5,24)!