Wie soll ich mein Mitläufertum beenden, ohne allein zu sein(Studium)?
Guten Abend liebe Community,
ich habe leider folgendes Problem, augrund dessen ich euch gerne um Rat fragen würde:
Ich habe vor einem Monat angefangen zu studieren und habe irgendwie noch immer keine Freunde gefunden...
Der Unterricht findet an einer internatsmäßig eingerichteten Hochschule mit getaktetem Stundenplan statt, sodass alle Studenten des selben Jahres stets räumlich und zeitlich beisammen sind...auch nach dem Unterricht bzw. in der Freizeit.
Um nicht komplett alleine dazustehen habe ich mich bisher immer an einer Gruppe aus meiner Klasse "geklammert" und bin fast überall mitgegangen, wo sie hingingen...sei es gemeinsame Spieleabende, Abendessen, Spazieren...aber bei keiner dieser Tätigkeiten hatte ich je das Gefühl wirklich dazuzugehören...ich war immer nur ein Anhängsel und wäre am liebsten einfach nur wieder zurück in mein Zimmer gegangen.
Immer wenn sie was unternehmen wollen, fragen sie alle in der Gruppe nach ihrer Meinung, außer mich...und auch sonst, wenn ich irgendwas sage, ist es nicht wichtig für sie...entweder antwortet keiner auf das, was ich sage oder nur ganz kurz und das wars...
Daher laufe ich die letzten Tage immer nur leise mit...weil sich keiner mit mir unterhalten möchte oder ich immer diejenige sein muss, die das Gespräch anfängt, nur um zu sehen, wie es nach wenigen Sätzen schon wieder zum Erliegen kommt...
Generell komme ich fachlich gut mit dem Studium klar, aber die Tatsache, dass ich einfach keine Freunde finde und ich den anderen komplett egal bin, belastet mich einfach nur...
Ich bin immer nett und zuvorkommend zu allen Mitstudenten und versuche Gespräche aufzubauen, aber nie wird dieses Interesse erwidert :(
Danke an alle, die sich diesen langen Text durchlesen. Wisst ihr vielleicht irgendeinen Rat für mich...?
8 Antworten
Ja - du bist genauso alleine in der Gruppe wie alleine. Bevor du in der Gruppe alleine bist, ist es immer noch besser alleine alleine zu sein. Zu große Gruppen führen oft dazu, dass nur wenige Personen darin Beachtung finden. Also entweder du beginnst private Gespräche mit anderen, die dich ev. mögen könnten oder du wirst etwas lauter in der Gruppe und hörst auf leise zu sein. Beliebt zu sein ist auch nicht immer schwierig. Man muss aber was dafür tun.
Freunde "findet" man nicht einfach, man "sucht" sie und man nimmt sie mit. :) Und wenn das nicht klappt, dann geht man zu einer anderen Gruppe - dafür muss man nichtmal die Schule wechseln. Es gibt immer Hobbies usw. wo man andere Leute kennenlernt. Hauptsache was tun.
Das ergibt sich ganz sicher noch. Versuche einfach locker zu sein und helfe den anderen nach Möglichkeit. Schau dir an, was sich so für Gruppen rausbilden und häng dich einfach an die mit dran, die dir am sympathischten sind. Wenn du gut im Studium bist, dann werden die anderen früher oder später mit Fragen kommen, bei den du ihnen helfen kannst. So bilden sich dann Lerngruppen.
Auch Kleinigkeiten sind ein Anfang und daraus kann viel werden. Einmal irgendwo dabei gewesen oder irgendwo geholfen und schon gehört man dazu.
Mit Leuten, die dir nicht so sympathisch sind, lässt du das ganze lieber wie bisher laufen. Man kann nicht mit jedem Menschen auf der Welt befreundet sein. Es reicht, wenn man die richtigen Menschen trifft.
Ansonsten sei offen, beteilige dich mit an Gesprächen und lass dich nicht unterkriegen, wenn dir mal jemand doof kommt. Du kannst dich auch an die Leute halten, denen es ähnlich wie dir geht. Wenn du dort eine Person hast, mit der du erstmal befreundet bist, ergibt sich alles andere automatisch.
Eine Gruppe ist nie homogen. Ich empfehle dir, dich an einzelne Mitglieder zu wenden, die "neutraler" oder weniger abweisend sind. Sie können dein Zugang zur Gruppe sein.
Hey✌
dieses Problem hatte ich vor meinem Studium, da an weiterführenden Schulen die selben Bedingungen existieren, die auch an deiner Uni existieren. Ich würde sagen, dass du dich von der Gruppe fern halten sollst. Solche Gruppen, die dir offensichtlich vermitteln, dass du unerwünscht bist, sind nicht gut für deine psychische Gesundheit. Außerden gibt es in großen Gruppen viele Lästerein, du solltest solchen Gruppen auch nichts persönliches erzählen (ich wurde schon mal Opfer solcher Gruppen). Wir wäre es, wenn du dich mit einer einzigen Person anfreudest? Ihr müsst auch nicht das selbe studieren. Wenn man höchstens zwei Freunde hat, reicht dies völlig aus. Im idealsten Fall wechselst du die Uni und erlebst ein "normales Uni-System", wo keine Bedingungen existieren, die normalen Schulsystemen ähneln. Solche Uni-Systeme grenzen deinen Raum ein, du wirst praktisch dazu gezwungen mit einer bestimmten Gruppe zu interagieren oder mit ihnen "klarzukommen". Im Prinzip wäre es eine Hochschule, die das System der weiterführenden Schulen übernommen hat d.h. du wirst auch keine richtigen Studenten-Erfahrungen sammeln können.
Kenn ich. Geht mir mit den meisten Menschen so.
Nimm es an, so wie es ist. Verbieg dich nicht. SO endlos dauert das Studium nun auch wieder nicht.
Man muss nicht zu jedem engen Kontakt aufbauen. Die meisten Leute an deiner Uni wirst du nach dem Studium vermutlich eh nie wieder sehen.