Wie sinnvoll ist Sportunterricht in der Oberstufe?

6 Antworten

Im Pinzip unnötig.

Bei uns lief der Sportunterricht nach dem Thema "Der Sportlehrer ist schon alt und geht bald in Rente.
acht was ihr wollt. Ihr wollt aber sowieso immer Fussball also wird heute Fußball gespielt."

Dann konnte man entweder den Dep pen zugucken, wie sie wie die Beklop pten den ball durch die Halle geknallt haben.
Oder man hat sich zum Tode gelangweilt.

Sportunterricht war mit Abstand das unnötigste in der ganzen Schullaufbahn.
Hätten die einem frei gegeben, hätte man wenigstens schon einmal Hausaufgaben machen können oder so :-/

Ich gebe dir grundsätzlich hinsichtlich der Benotung recht. Das darf nicht in einen allgemeinen Abschluss einfließen, wenn man das irgendwie als Indikator für wissenschaftliche Leistungsfähigkeit sehen möchte.

Allerdings gibt es genug Leute, die sich sonst nie bewegen würden. Außerdem fördert, und das vergessen SEHR viele, der Sport das Sozialverhalten, den Teamgeist, die Zusammenarbeit, den Leistungsehrgeiz und sonstige Softskills, die später auch für den Beruf wichtig sind.

Nicht umsonst sind viele Spitzensportler auch absolute Einerschüler/promovieren etc, auch einen Leistungswillen und Disziplin muss man lernen. 

Dass man keinen Spitzensport-Kader ausbildet ist klar, aber an der Basis kann man doch durchaus arbeiten.

Sonne1998 
Fragesteller
 12.04.2017, 00:05

Es gibt genügend Leute, die sich nicht bewegen würden- Stimmt. Mal dumm argumentiert: Man ist ab 14 gesetzlich Strafmündig, also Herr seiner Taten und jener Konsequenzen. Wieso muss man dann zum Sport gezwungen werden? Ja, Sport fördert die sozialen Fähigkeiten. Wäre es nicht aber sinnvoller, den standartisierten "Handball, Fußball, Leichtathletik, Bundesjugendspiele"-Unterricht (von denen kaum ein Lehrer mehr als 2 Sportarten besser als sporadisch kennt, geschweige denn adäquate Trainings erstellen kann) umzuwandeln, in Beispielsweise folgendes: Parkourläufe, die NUR als Team funktionieren, Teambuilding, Kraft- und Ausdauertraining in Wechselnden Gruppen? So etwas wäre mMn sehr viel effektiver und zukunftsorientierter, als Einheitsbrei

0

Tatsächlich gibt es angesehene Fachmenschen, die die Idee vorziehen und propagieren, dass die jungen Menschen besser in einem Sportverein aufgehoben sind, dessen Trainer eine entsprechende Ausbildung bezogen auf junge Menschen haben. 

Dann aber müsste Politik in einigen Bereichen umdenken:

1. Einen Sportverein kann sich nicht jede Familie leisten. Und längst nicht jede Familie weiß auch nur davon, dass eine Mitgliedschaft von der Gesellschaft AUF ANTRAG finanziert wird. Der allgemeine Sportverein würde also hier Diskriminierung abschaffen. Das ist in D nicht gewollt von der Politik. 

2. Würde diese Aufgabe gesamtgesellschaftlicher Natur an Sportvereine delegiert, würde ja ein Stück Macht abgegeben. Da sträubt sich Machtgier verständlicher Weise. 

3. Zudem würde Kontrolle ab gegeben. Auch hier lassen die Reaktionen entsprechender Politiker und zuständiger Fachbeamter den Schluss zu, dass die entsprechende Sucht sich zur Wehr setzt. 

4. Eine Diversifizierung würde stattfinden. Bei all den Anstrengungen, welche diese Gesellschaft unternimmt, um uns alle möglichst gleich zu schalten......

5. Tatsächlich muss davon ausgegangen werden, dass manches Elternhaus sein Kind daran hindern wird, regelmäßig zum Sportverein zu gehen. Und dann?

Ja. Dann müsste 6. womöglich das Jugendamt hier mitwirken, ins Boot geholt werden. Deutsche Jugendämter leiden aber eh schon massiv unter Personalmangel. Politisch gewollt. 

7. Jetzt wird es ganz bös, denn es geht um die Ausrüstung. Und die wäre dann individuell, würde in keinen Warenkorb mehr passen und so fort. 

Kannst Du Dir vorstellen, wie sehr sich Schablonenbewohner vor so einer Vorstellung fürchten? 

Der Böswilligkeiten von meiner Seite aus genug. So habt Ihr wenigstens drei Mal in der Woche Bewegung. Denn

Doch

Der wissenschaftliche Nachweis der Richtigkeit des alten Spruches 

mens sana in corpore sano

lässt sich durch Fakten nachweisen. Und ohne diese drei Stunden würden sich nun mal viele junge Menschen gar nicht bewegen. Außer von der Wohnung zur Schule und zurück. 

Das ist unnatürlich. Selbstverständlich. Aber wo bitte machst Du in unserer Gesellschaft gesunde Moden aus? 

Ja gut. Ich lebe außerhalb des sogenannten Mainstream. Mir fallen einige ein. 

Sonne1998 
Fragesteller
 12.04.2017, 00:37

Chapeau für deinen Kommentar an dieser Stelle. Wirklich, ganz fabelhaft. Hab ihn sehr gerne gelesen, auch, wenn ich dir im folgenden nicht in annähernder Eloquenz beantworten kann. Zur politischen Situation in der Hinsicht bin ich zugegebenermaßen zu schlecht informiert, um meinen Senf dazu geben zu können. Dennoch halte ich an meiner Sicht fest: Wer mit 14 seiner Taten und Handeln Konsequenzen einzuordnen mächtig gesprochen wird, der sollte auch entscheiden können, ob er sich körperlich betätigt oder nicht. Dem konsequenten nichts tun wirken auch keine halbherzigen 95 min "fang den Ball" unter Aufsicht und Notengabe entgegen. Ich selbst wurde von meinem Sportlehrer (Volleyballtrainer und Talentscout im besten Alter) als unsportlich betitelt, weil ich mit Vereinshandball aus zeitlichen Gründen (der Schule sei Dank) und Desinteresse am Teamsport aufgehört habe und mich, wie mein Vater (ehem. Hochleistungssportler) dem Mountainbikesport, explizit dem Downhill, gewidmet habe. "Ob man Downhill als richtigen Sport betiteln kann sei dahin gestellt" - Schade nur, dass man jede Muskelgruppe, Hand-Augenkoordination und wahnsinnige Balance und Körperspannung- und Gefühl haben muss, um heil und schnell den Berg herunter zu kommen. Sport außerhalb des "Normalen" wird wenig bis gar nicht anerkannt. Ich trainiere dennoch 3x die Woche in der Offseason, um meine Form halten zu können. Dementsprechend schätze ich, du siehst, wohin ich mit der Diskussion will.

0
teafferman  12.04.2017, 15:36
@Sonne1998

Dass Du Sport betreibst hatte ich verstanden. So ist es mal nicht. Ich kann ja lesen, auch zwischen den Zeilen. 

Höre einfach regelmäßig Deutschlandfunk, schaue immer mal wieder in deren Archiv, und Du erfährst eine ganze Menge wesentlicher Dinge, die für Deine Generation wichtig sind, zur Diskussion stehen, den Einsatz von Wahlberechtigten mit gutem Recht einfordern. 

Hier hast Du dann auch immer eine Quellenangabe. Darüber hinaus findest Du dort manch anderes, auch für Schule begleitend zum Unterricht, interessante Information. Das Archiv erfordert zur Nutzung Beachtung der Rechtschreibregeln. 

Unter Umständen wirst Du auch im Archiv von Phoenix fündig. Auch absolut nicht nur zu dieser Thematik.

Und wo ich gerade bei für Dein Alter wesentlichen Sendern bin: Arte und 3SAT. 

0

Naja, die Logik könnte man auch auf andere Fächer anwenden. Man kann jedes Fach auch außerhalb der Schule lernen.

Der Sportunterricht besteht ja nicht nur aus der körperlichen Betätigung, sondern vermittelt auch Lerninhalte. Die Schule versucht halt eine möglichst breites Spektrum an Themen zu bieten. Es gibt halt auch Leute die wollen später Sportwissentschaftler werden.

Man sollte einfach generell mehr Wahlmöglichkeiten anbieten. Sodass manche Leute Sport halt einfach abwählen können. Deshalb stimme ich dir in sofern zu, dass es nicht verpflichtend sein sollte. Aber es ist nicht überflüssig.

Sonne1998 
Fragesteller
 12.04.2017, 00:08

Mehr Wahlmöglichkeiten sind leider noch Wunschdenken. Sicher, jedes Fach hat seine Daseinsberechtigung. Religion/Ethik, Kunst und Sport - Diese Fächer sind mir bisweilen in ihrem Dasein immer fragwürdig gewesen. Würde bis zur Oberstufe ein solides Grundwissen über alle Welreligionen und das Christentum, die Grundwerte der Ethik und Kunstgeschichte vermittelt werden, wäre dies völlig hinreichend. Stattdessen aber 5 Jahre über Jesus zu diskutieren und zu malen...? naja. So viel jedenfalls zu deiner Aussage mit der Logik auf alle Fächer anwenden.

1
Lenn14  12.04.2017, 00:45
@Sonne1998

An meiner Schule gabs immerhin schon einige Wahlmöglichkeiten. Leider musste ich dennoch das Gesamtpaket an inkompetenten Sportlehrern und Geklimpere auf dem Glockenspiel ertragen.
Das war natürlich nervig und hat mich auch in keinster Weise weitergebracht.

Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, ob es nicht für einige Schüler gut ist, dass sie zu gewissen Dingen gezwungen werden (selbst wenn sie schon in Oberstufe sind). Ich kenne z.B. einige Leute, die in der Mittelstufe kein Bock mehr auf Religion hatten, es aber durch den Unterricht in der Oberstufe wieder interessant fanden. Hätten die Religion jetzt abwählen können, hätten sie das nicht herausgefunden.

Vielleicht reicht die Mittelstufe einfach nicht aus, um ein "solides Grundwissen" aufzubauen, auf dessen Basis man Entscheidungen für seine Interessenvorlieben treffen kann. Einfach weil man noch nicht alle Facetten des Fachs kennengelernt hat.

Denke das ist einer der Gründe warum die Schulen sich dafür entscheiden auch in der Oberstufe noch die meisten Fächer zur Pflicht zu machen. 

Ist finde ich garnicht so einfach zu beurteilen.

1

Ich finde Sportunterricht in der Oberstufe sinnvoll, da nicht alle Jugendlichen zu Hause Sport machen oder in einem Verein trainieren können. Daher finde ich es wichtig auch diesen Jugendlichen den Zugang zum Sport zu ermöglichen.

Natürlich hängt es auch vom Sportlehrer ab wie sinnvoll der Unterricht ist. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass manche Sportlehrer einen absolut coolen Unterricht abhalten, wo Noten im Hintergrund stehen und die Jugendlichen Spaß haben.

Dann gibt es aber leider auch jene Lehrer, die überhaupt nix von ihrem Fach verstehen und wo der Unterricht dann auch dementsprechend sinnfrei und schlecht ist.