Wie sieht ein gesundes Verhältnis zur eigenen Sexualität aus? (Pornosucht, Hypersexualität)

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

RATSCHLAG

  • Du solltest regelmäßig, z.B auch täglich oder zumindest mehrmals wöchentlich, masturbieren und dein Bedürfnis nach Sexualität auf diese Art befriedigen. Völlige Abstinenz ist NICHT sinnvoll. Du solltest jedoch dazu Kopfkino verwenden und keine Sexfilmchen.
  • Lasse die Sexfilmchen völlig weg, aber befriedige dich trotzdem.

MASTURBATION

  • Masturbation ist uneingeschränkt natürlich, gesund und normal. Fast ausnahmslos alle Menschen tun es seit ihrer Pubertät und bis ins hohe Alter. Es geben vielleicht nicht alle zu, aber es machen quasi alle. Selbstbefriedigung ist ein verbreitete und natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens.
  • Im Mittelpunkt der Masturbation sollte nicht die körperliche Stimulation stehen, sondern das Kopfkino -- ohne geht kaum etwas. Stelle Dir Szenarien und Situationen vor, die Dich sexuell erregen. Die Gedanken sind frei, nichts ist im Traum verboten. Träume Dich hinein, stell Dir alles detailliert vor, mit wem, wie, wann, warum, mit Liebe oder ohne, was immer dich gerade toll erregt und berühre Dich dann passend dazu.
  • Masturbation sollte den Akt nachahmen und zärtlich-sanft, erotisch stimulieren, z.B. durch Vor- und Zurückgleiten der Vorhaut. Festes, hartes, eng zugreifendes, fast schon verzweifeltes Masturbieren stumpft den Penis spürbar ab. Wer hart masturbiert, muss sich nicht wundern, dass die sanfte, feuchte, dehnbare Vagina einer Frau dann keinen besonderen Reiz mehr ausübt. Männer, die hart masturbieren, haben oft Orgasmus- oder Erektionsprobleme beim richtigen Sex.
  • Masturbation zu immer extremeren, harten, bizarren Sexfilmchen erhöht zudem die Erregungsschwelle. Wo einem Jungen vor den ersten Sexfilmchen noch bloße Nacktheit erregte oder sichtbare Nippel eines dünnen T-Shirts die Phantasie stimulierte und das gemeinsame Streicheln im Bett schon wahnsinnig geil auf Sex machte, gucken sich ältere Jungen dann die absurdesten Gruppensex-, Brutalosex-, Analsex-Varianten an und stumpfen sich psychisch soweit ab, bis ein ganz normales, süßes, niedliches, nacktes, zärtliches Mädchen gar nicht mehr so stimulierend ist, wie es sein sollte.


ZU DEINEN ANDEREN FRAGEN

zu 1: Nein. 

zu 2: Ja. Aber nicht nur. Verlieben und Gefühle richten sich nichtr nur auf Sex, sondern auch auf Paarbindung, Geborgenheit und dergleichen.

zu 3: Da spüre ich nichts.

zu 4: Masturbation ist natürlich.

zu 5: Nein, natürlich darf man andere attraktiv finden und begehren.


KptBligh 
Fragesteller
 12.04.2015, 23:03

Super! Danke für die ausführliche Antwort! :)

Ich denke das ist fürs erste das Beste was ich tun kann. Darf nur nicht zum Smartphone greifen dabei.

Meinst du nicht, dass man auf Masturbation verzichten könnte? Warum ist Abstinenz nicht sinnvoll? Sind Mönche nicht abstinent?

Ich habe bloß das Gefühl abhängig von hübschen Frauen (und ihrer Zuneigung) zu sein, wenn ich soviel Lust verspüre und sie ausleben muss (durch Sex oder Masturbation).

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Kajjo  12.04.2015, 23:37
@KptBligh

Das Bedürfnis nach Sexualität ist angeboren und wer es verspürt, der sollte es auch befriedigen. Es ist nicht sinnvoll, sich künstlich zum Verzicht bestimmter natürlicher Bedürfnisse zu zwingen. Wenn du kein Bedürfnis hast, dann musst du es natürlich auch nicht tun. Du hast die Freie Wahl, die Häufigkeit der Masturbation so zu wählen, dass du am zufriedensten bist. Ich persönlich könnte gewiss nicht völlig darauf verzichten.

Mönche sind weit überwiegend nicht keusch -- das ist bloße Theorie. Da wird leider sehr viel geheuchelt.

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Als ich mir eingestanden habe Bisexuell  zu sein dachte ich das ich dann nur noch meine Stange poliere jetzt da ich meiner Homosexuellen Seite erlaube sich frei zu entfalten anstatt zu versuchen sie zu unterdrücken, ich hatte vorher täglich gut 1-2h am Stück mit Erwachsenen Filmen verbracht und an freien Tagen und im Urlaub auch mal 2-3 Mal am Tag, Als Bisexueller hat man theoretisch immer jemand der sich als Vorlage eignet. Aber die Realität sah so aus das ich eher seltener Erwachsenen-Filme gesehen habe  und die meisten mich auch eher gelangweilt haben  so das ich es mehr meiner Phantasie überlasse mich zu stimulieren und die ist mehr auf das Austauschen von Zärtlichkeiten, Gesprächen und Flirts aus als auf Sex.

Keinen Dunst was man da als Hetero machen soll, ich habe mich schon damit abgefunden das sich keiner bin und wohl auch nie einer war

Ich finde deine Sicht schon sehr bedenklich, aber glaube, dass es sehr vielen Männern ganz genau so geht. Sonst wären die *ornoseiten ja nicht so beliebt.

Ich denke nicht oft an Sex wenn ich tolle Kerle sehe, aber wenn ich es tu, dann vergeht das recht schnell wieder. Außer bei meinem Freund, da steigert es sich! Wir sind beide 20 und finden aber beide, dass Sex nur ein schöner Bonus ist. Und obwohl wir uns seit Jahren nur 1x die Woche sehen, fallen wir nicht gleich übereinander her. Er macht es sich zwar auch mal, aber in Maßen. Man kann Sex ja auch von Liebe trennen... und bei dir hört sich das ein bisschen so an. Als wärest du noch nie verliebt gewesen, kann ja gut sein. Weil wenn das mal irgendwann der Fall ist, dann kannst du über die sexuellen Dinge hinwegsehen - das ist dann nur noch Nebensache.  Eines Tages... ;)

Ansonsten würde ich mir nicht allzu große Gedanken machen, versuch einfach mal Mädels als Menschen wie du es bist, mit Hirnen gefüllt mit Gedanken wie deinen, anzusehen. Wir sind doch alle gleich und ob der Mensch nun ein anderes Geschlechtsteil hat sollte ihn nicht zu einem komplett anderen Wesen machen.

Werbung finde ich nicht sexy. Filme nur, wenn es mal mehr mit Gefühlen wird (besonders schwule Lovestorys). Dann merk ich schon, dass da unten was anders ist... aber in der nächsten Szene ist es dann vergangen :D

KptBligh 
Fragesteller
 10.04.2015, 21:51

Okay, danke für deine Antwort.

Denke das mit der Werbung ist auch eher für Männer anregend. Damit meine ich die ganzen halbnackten Frauen.

Was ich früher für "Liebe" gehalten habe, waren im Grunde nur Projektionen von Wünschen und Idealvorstellungen auf andere...

Bin seit ein paar Monaten in einer Beziehung und es ist zumindest mehr als nur Sex. Aber wir fallen eigentlich schon direkt übereinander her, wenn wir uns sehen. :D Sehen uns auch nur 1-2 mal die Woche.

Ich sehe Mädchen schon als Personen mit eigenen Wünschen und Gedanken. Bin eigentlich auch der Meinung das Männer und Frauen ziemlich gleich sind und die meisten Unterschiede durch die gesellschaftlichen Einfluss kommen. Vielleicht ist mein größeres Problem auch eher meine Lust zu kontrollieren. Weil die steht im Vordergrund...

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Es ist eine interessante Frage, wie weit das Schauen von Pornos/anderem sexuell interessantem Material während einer Beziehung die Beziehung gefährdet.

Der Unterschied zwischen Männern und Frauen ist, was die sexuelle Befriedigung angeht, Männer es relativ schnell und regelmäßig benötigen, während bei Frauen das oft lange Zeit aufgeschoben werden kann oder gar nicht existent ist.

Ich als Mann finde das schwierig. Frauen wünschen sich einerseits, nicht als Sexobjekt behandelt zu werden, was ich vollkommen unterstüze. Daraus resultiert eben auch, dass die Frau nicht ständig die Beine breit machen muss, nur weil der Mann Lust hat, sondern nur dann, wenn sie auch Lust hat.

Doch was ist, wenn die Frau keine Lust hat und der Mann trotzdem unbedingt muss?

Dann ist Selbstbefriedigung meiner Meinung nach völlig legitim. Nun ist es vielleicht so, dass man sich ab und zu die eigene Partnerin dabei vorstellt oder diese sogar dabei ist.

Doch wie jeder Mann weiß, sind visuelle Reize bei der Selbstbefriedigung besonders angenehm und triggern die Erregung sehr.

Deshalb möchte Mann auch zwischendurch etwas sehen. Das kann jedoch die Frau sehr verletzen, da sie sich dann nicht mehr wertig genug fühlt. Ein Dilemma, was nur durch aufrichtige und ehrliche Kommunikation gelöst werden kann.

Nun habe ich selbst so viel geschrieben, ohne auf deinen Beitrag genug einzugehen:

Der Grundtenor deines Beitrags hat etwas sehr schuldiges und Bewertendes. Du schämst dich für deine Sexualität und deine Empfindungen, die genauso wahrscheinlich mehr oder weniger jeder Mann hat.

Ich finde es gefährlich, sich selbst wegen seiner eigenen Sexualität zu geißeln. Das kann zur Unterdrückung von Sex führen, der dann nach einer gewissen Zeit krankhaft wieder nach oben will.

Ich finde es völlig in Ordnung, wenn du erregt bist, wenn du andere Frauen siehst, das kannst du auch gar nicht kontrollieren. Es ist entscheidend, ob du die Grenzen einzuhalten weißt. Wenn du deiner Freundin 100 % treu bist, dann ist das völlig in Ordnung. Geißel dich nicht wegen deiner eigenen Natur.

Was die Pornos angeht, sprich mit deiner Freundin drüber. Ob sie das verletzt, was ihre Gefühle dazu sind. Sag ihr, dass du ein Problem damit hast, völlig ohne auszukommen. Vielleicht ist das ja ein Anlass, noch mehr an EURER Sexualität zu arbeiten und diese noch erfüllender zu machen.

Dann werden die Pornos immer überflüssiger. Ob das ganz beseitigt werden kann, ist die Frage, aber es ist auch die Frage, ob man das überhaupt muss. 7

Denn das sind Kunstfiguren, mit denen du keinen Kontakt hast. Sie sind nur zur Befriedigung da. Mach das auch deiner Freundin klar, dass es hier nicht darum geht, Körper zu vergleichen, sondern Sex mit ihr und Videos zur Befriedigung schauen, sind komplett verschiedene Ebenen.

Das eine ist Fernsehen mit Entspannungseffekt, das andere ist Liebe.

Liebe Frauen, ihr könnt gerne auch zu meinem Beitrag antworten, bin gespannt auf eure Meinungen.

Du sprichst hier ein Problem unserer freiheitlichen Gesellschaft an. Auch die Sexualität wird bei uns mit dem Siegel der Freiheit versehen (ausgenommen der strafbare Sex; siehe Strafgesetzbuch). Die Folgen kann man bei dir (und wohl bei vielen anderen) beobachten: Da überall mit der Sexualität Reklame gemacht werden darf (nackte oder halbnackte Frauen in Illustrierten,Filmen, auf Plakaten; Bettszenen und Sexualverkehr, offen in Filmen gezeigt, usw.), wird der Geschlechtstrieb, jedenfalls beim Manne, exorbitant stimuliert (was in der Natur des Sextriebes, vor allem bei einem jungen Manne, liegt). Ich kann mir vorstellen, dass das bei manchem zur Sexsucht führt, die man heute psychiatrisch behandeln kann. Am besten legt man sich eine Freundin zu (aber das wirkt bei dir ja nicht mehr). Vielleicht sollte man heiraten, aber das kann heute teuer werden, falls die Ehe nicht funktioniert und die Geschiedene dann hohe Unterhaltsansprüche geltend macht. (Verschulden zählt nicht mehr, es gilt das reine Zerrüttungsprinzip). Wem es aber nicht gelingt, sich eine Freundin anzulachen – tja, da ist wirklich guter Rat teuer. Man kann ja nicht immer weggucken. Ehrlich: ich bin hier überfragt. Die Bedeutung des Sex in unserer Gesellschaft zurückschrauben und – sagen wir: zum Status der 50er Jahre zurückkehren? – Das macht keiner mit. Ins Bordell gehen, ist auch nicht anzuraten, im Zeitalter von Aids und (wiederaufgekommener) Syphilis.


KptBligh 
Fragesteller
 12.04.2015, 22:49

Da bin ich ja zumindest nicht der einzige der das mit der sexualisierten Welt genauso sieht.

Aber verstehe nicht, warum eine Freundin bei mir nicht "wirken" sollte. Wirken im Sinne von sexueller Befriedigung?

Ich sehe meine Freundin leider nur 1-2 mal die Woche und bin deswegen auch sexuell nicht ausgelastet. Insofern "wirkt" sie nicht.^^ Aber ich bin nicht nur wegen Sex in der Beziehung.

Ich werde lernen müssen mit meiner Lust umgehen zu können, die ich andauernd empfinde, wenn ich vor die Tür trete oder einen Film schaue. Und ich muss zugeben, ich bin im Moment für jedes Mädel dankbar, dass einen langen Rock und Kopftuch trägt. Aber das liegt in der Verantwortung der Frauen, ob sie das wollen und in meiner meine Gefühle zu kontrollieren, wenn sie Hotpants und High Heels tragen.

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