Wie sieht der Alltag eines Buddhistischen Mönches aus?

3 Antworten

Ich bin Soto-Zen-Buddhist und habe auch schon etwas Erfahrungen mit Klosteraufenthalten, kann also womöglich etwas weiter helfen.

Zunächst einmal hat Buddhismus absolut nichts damit zu tun, eine Kampfkunst zu trainieren. Auch in China ist dies keineswegs ein "Pflichtprogramm".

Der genaue Tagesablauf unterscheidet sich aufgrund regionaler Unterschiede zwischen Ländern und aufgrund der verschiedenen Formen des Buddhismus.

Theravada-Buddhismus

In Südostasien dominiert der konservative Theravada-Buddhismus, der 227 Regeln für Mönche und 311 für Nonnen vorsieht. Darunter auch das Zölibat. Dort erbetteln die Mönche ihr Essen bei Almosenrunden am Morgen, oder erhalten Spenden von Laien.

Nach 12:00 wird meistens nichts festes mehr zu sich genommen, zumindest aus Thailand ist mir aber bekannt, dass dort beispielsweise warmer Kakao gereicht wird, um die Mönche zu stärken.

Nach meiner Kenntnis gibt es kein Sutra des Theravada, dass allen Buddhisten eine streng vegetarische Ernährung "vorschreiben" würde. Viele Laien spenden jedoch den Klöstern ausschließlich vegetarisch, da Mönche kein Tier essen dürfen, dass extra für sie geschlachtet wurde.

Der Tagesablauf besteht im Wesentlichen aus Meditation, der Rezitation von Sutras (quasi "Andachten") und einigen Arbeiten, die aber häufig von Novizen übernommen werden, weil sie Mönchen untersagt sind

Mahayana-Buddhismus

Als der Buddhismus nach China kam, änderte sich einiges. Zum einen wurde die Kleidung den klimatisch kälteren Bedingungen angepasst. Außerdem ist das Almosen erbettelt dort nicht gesellschaftlich akzeptabel.

Daher begannen die buddhistischen Mönche in Japan, in ihren Klöstern körperliche Arbeit zu leisten um sich selbst zu versorgen - etwa indem sie Landwirtschaft betreiben.

In den Mahayana-Sutras, die hier das erste Mal auftauchen, oder aber nachweislich überarbeitet wurden, gibt es teilweise sehr radikale Passagen, in denen eine vegetarische Ernährung praktisch eingefordert wird.

Im Mahayana-Buddhismus, der sich auch in Tibet, Korea und Japan ausbreitete, haben die religiösen Laien eine viel höhere Bedeutung als im Theravada-Buddhismus. Daher entwickelten sich auch teilweise reine Laienbewegungen.

In Japan wurde sowohl das Zölibat, als auch die Speiseregelungen gelockert. Dort dürfen Geistliche rein gesetzlich auch heiraten. Gerade die "Tempelpriester" die den Tempel einer Gemeinde leiten, geben ihren Beruf meist an die Söhne weiter.

Es gibt zwar mit "Shojin-Ryori" in Japan eine vegetarische Kochkunst, aber auch hier gibt es kein direktes Fleischverbot für Mönche. Wegen der harten körperlichen Arbeit fiel hier auch das Verbot, nach 12:00 nichts mehr zu essen weg.

Stattdessen wird ein leichtes Abendessen gereicht, dass "yakuseki" (Medizin-Stein) genannt wird - der Name stammt aus der Zeit, als die Mönche sich warme Steine an den Bauch banden, um dem Hungergefühl entgegen zu werken.

In den Zen-Klöstern soll traditionellerweise auf Fleisch, Alkohol und bestimmte Zutaten wie Knoblauch verzichtet werden, da sie stark riechen und daher die Sinne anregen. Manche behaupten auch, beides steigere sexuelle Begierden.

Außerhalb ihrer Klöster sind viele Mönche aber keineswegs so streng und so kann man sie auch mal Bars besuchen sehen. Es gibt mittlerweile sogar einige Mönche die Bars selbst betreiben, um so im Alltag bessere "Seelsorge" bieten zu können.-

Der Tagesablauf in japanischen Klöstern hängt davon ab, ob es sich um ein Ausbildungskloster handelt - dort sind die Regeln besonders streng, um ein konventionelles Kloster, oder einen Gemeindetempel.

Im Daihonzan Eiheiji, einem der beiden Hauptklöster der Soto-Tradition, dass auch Ausbildungskloster ist, sieht der Tagesablauf so aus:

  • 3:30 – Shinrei (Weckglocke)
  • 3:50 – Kyoten Zazen (Morgenmeditation)
  • 5:00 – Choka (Morgenandacht/Zeremonie)
  • 7:00 – Shojiki (Frühstück)
  • 8:30 – Samu (Körperliche Arbeit - Putzen, Kochen, Reparaturen)
  • 10:00 – Guchu Zazen (Spätmorgen-Meditation)
  • 11:00 – Nichu (Mittagsandacht)
  • 12:00 – Chujiki (Mittagessen)
  • 13:00 – Samu (Arbeitsperiode)
  • 14:00 – Hoji Zazen (Nachmittagsmeditation)
  • 16:00 – Banka (Abendandacht)
  • 17:00 – Yakuseki (Abendessen)
  • 19:00 – Yaza (Abendmeditation)
  • 21:00 – Kaichin (Nachtruhe, Licht aus)

Das ist aber wie gesagt ein Ausbildungskloster und wegen der harten Routine gilt die Ausbildung im Eiheiji auch als besonders anspruchsvoll. Andere Klöster sind nicht ganz so rigide in ihrem Tagesplan.

Europa

Auch in Europa gibt es sowohl buddhistische Zentren und Sitzgruppen, als auch Gemeinschaften, die von Dachverbänden in Asien als offizielle "Auslandstempel" anerkannt sind. Ihr Tagesablauf ist stärker den westlichen Gewohnheiten angepasst, folgt aber zumindest der Struktur ihrer jeweiligen asiatischen Vorbilder.

Insbesondere bei Retreats, also mehrtägigen "Klausuren" mit besonders strenger Meditationspraxis, ist der Tagesplan sehr straff und es bleibt praktisch keine Zeit für private Aktivitäten. Dann ist alles gänzlich auf die intensive Sitzpraxis ausgerichtet.

Soweit erst einmal von meiner Seite. Ich hoffe, ich habe einige Fragen klären können.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit etwa 40 Jahren praktizierender Buddhist

Buddhistische Mönche essen nicht vegan.... Viele leben streng veganisch das ist aber per se keine "Regel".

"Für Mönche gilt: Sie müssen ihr Essen und Trinken erbetteln. Dabei dürfen sie keine Speise ablehnen, die ihnen angeboten wird. "

so ein quatsch, man ist doch nicht zu irgend einer "tradition" verpflichtet um dem glauben verbunden zu sein. Als würde man es nur "richtig" machen wenn man deinem beispiel folgte. Sonst ist man nicht gläubig oder wie?

Buddhismus ist doch keine sekte!


DOMIPLN  03.07.2019, 11:32

Darum geht es ja nicht in der Frage. Es geht um den Alltag eines Mönches, wie im Kloster und nicht um den Alltag eines Buddhisten.

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leafless 
Fragesteller
 03.07.2019, 11:34

kannst du lesen?

Ich rede von einem Mönchen, der in einem Shaolin Kloster lebt.

Da gibt es auf jeden Fall einen strengen Tagesablauf.

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xxfistexx  03.07.2019, 11:37
@leafless

ja kann ich Shaolin kommt in deiner frage zum beispiel nicht vor. Auch an sonsten ist die frage nicht sehr "definiert" geschrieben.

Es ist nicht mal klar in welchem Land sich der buddhistische mönch gerade aufhält und ob er einem kloster angehörig ist.

schreibe die frage doch am besten einfach noch mal um, bevor du dich eeewig darüber ärgern wirst. Das spart dir auch glatt die mühe dann, hier die leute an zu kakken für was das du verrissen hast.

ich will dir bestimmt nichts böses, aber du greifst mich gerade total doll an hier.

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Buddhismus  03.07.2019, 12:12
@leafless

Dir ist aber bewusst, dass 99,9 % aller buddhistischen Mönche nicht in einem Shaolin-Kloster leben ? Das ist eine winzige Minderheit. Und, da du nach dem "Alltag eines buddhistischen Mönchs" gefragt hast, ohne das Wort "Shaolin-Kloster" zu erwähnen, darfst du dich nicht wundern, wenn die Antworten sich auf die riesige Mehrzahl buddhistischer Mönche beziehen, die mit Kung Fu rein gar nichts zu tun haben ;-)

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