Wie siehst du es, soll man Feinde bei Gelegenheit (moralisch) vernichten oder Gnade haben?
Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen
6 Antworten
Feinde sind in der Regel Leute die einer Ideologie folgen, also Extremisten. Mit vernichten meinst du ganz sicher nicht die körperliche Vernichtung. Ich gehe davon aus, dass du eine verbale Vernichtung meinst.
Gegen Extremisten muss man sich zur Wehr setzen. Da ist es egal ob es sich um Linke, Rechte, oder Religiöse handelt. Extremisten kriegen verbal auf die Fresse.
Nichts davon.
"Gnade haben" ist schlichtweg nicht zu beurteilen. Sowas ist im Grunde sehr stark von der jeweiligen Situation abhängig.
"Gute Jungs gewinnen nur in Filmen" ist nachweisbar falsch und zusätzlich eine schlechte Einstellung.
"Was garantiert dir dass er Gnade mit dir haben wird?" Dieser Punkt ist ziemlich interessant. Somit würde man nämlich nur etwas Gutes tun wenn es sich auszahlt und dieser Ansatz ist ziemlich egoistisch.
- Kommt ganz drauf an
Wenn der "Feind" ein Kinderschänder ist, dann sollte man ihn "moralisch vernichten" sofern das dazu führt, das dieser dann nie wieder ein Kind anrührt. (nur um mal ein Beispiel zu nennen)
Generell habe ich mit dem Begriff "Feind" allerdings ein Problem, denn welcher normale Mensch hat schon echte "Feinde" die es zu "vernichten" gilt? Man hat Konkurrenten, Mitbewerber oder anderes, aber das sind ja keine "Feinde"...
Zumindest im Rollenspiel halte ich es so, das meine Chars bereit sind, einem Gegner der sich besern kann (also jetzt keine Dämonen, Untote oder so Geziefer) einmal Gnade zu gewähren. Eine 2. Chance hat jeder verdient, eine 3. gibts dann aber nicht.
Mein Mann hält diese Einstellung für gefährlichen Schwachsinn aber nunja, jeder wie er meint.
In der Realität hat sich mir das Problem noch nicht gestellt, ich hab keine Feinde weil mein leben etwa so spannend ist wie das einer Napfschnecke :D
... Gnade, Vergebung, Deeskalation und Liebe zu wirklichem Frieden führen kann.
Hass und Eskalation führt nur zu immer mehr Streit und vielleicht auch Gewalt oder Krieg.
Empfehlenswert dazu ist auch der Tipp von Jesus, "die andere Backe hinzuhalten". Diese Stelle wird aber häufig missverstanden und falsch ausgelegt. Wenn man die wahre Bedeutung aber versteht, ergibt das viel Sinn:
Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.
Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.
Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.
Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.
In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.
An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.