Wie schwer ist Mathe und Physik bei einem Studium im Agrarbereich?

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Das kommt natürlich auf die einzelne Uni oder FH an, wie es dann letztlich genau ausfällt.

Ich habe an der Uni Kiel Agrar studiert. Physik gab es ein Grundlagenmodul, stofflich war es etwa auf Abiturniveau (Grundkurs), also im Wesentlichen eignetlich nur wissen, wann und wie man welche Formeln anwenden muss.

Mathematik kommt hauptsächlich im Wirtschaftsbereich zum Tragen, aber auch da hält sich der Anspruch in Grenzen, es geht dabei icht viel über einfache Analysis hinaus. Statistik ist dann auch nochmal viel Mathematik aber auch da nicht allzu anspruchsvoll.

Im Abitur war ich auch recht schlecht in Mathe und hatte dann aber im Studium keinerlei Probleme. Die Angaben beziehen sich hier auf das Grundstudium, also die ersten 3-4 Semester, denn danach wird meist schon ein Schwerpunkt gewählt und da kenne ich eben nur einen genau.

Bei uns war es Chemie, soweit ich das von Kommilitonen mitbekommen habe, womit die meisten große Probleme hatten. Wenn man aber genug Lernzeit investiert ist das alles im machbaren Bereich. In allen späteren Modulen wird man auch immer wieder mal auf Grundlagen aus Mathematik, Physik, Chemie zurückgreifen müssen, man sollte also schauen, dass man überall eine solide Basis aufbaut.

Jobs gibt es später in allen möglichen Richtungen, bei Verbänden, Ministerien, Ämtern, Berufsschulen, Hersteller von Futter-, Dünge-, Pflanzenschutzmitteln, Landtechnikunternehmen, Züchter usw.

Die Aussichten auf einen Job sind aktuell relativ gut, zumindest für Bachelor- & Master-Absolventen.

Ist ja auch so. Der Beruf stirbt nicht aus. Ich kann es dir echt empfehlen. Und da agrarwissenschaften so breit gefächert ist, musst auch nicht zwangsläufig auf den Acker gehen

Also ich bin Uni Humboldt.

Und ich bin auch nicht gut in Physik. Aber wenn man mal bei den Profs nett fragt dann sind sie auch bereit zu helfen, das sind ja auch keine Unmenschen!

Ich kann dir Agrarwissenschaften echt empfehlen. Macht echt Spaß!


XPrometheusX 
Fragesteller
 23.08.2018, 19:36

ich denke halt, dass es so das Einzige ist, was Zukunft hat. Landwirte behandelt man zwar in der Gesellschaft, wie dreck, und Lebensmittel sind mittlerweile zum Unwichtigsten in der westlichen Welt geworden, aber die Weltbevölkerung steigt, und das Wasser wird knapper. Das war so meine Idee dahinter. Entweder sowas, wie Wassertechnologie, was aber eher Mathelastig wäre, oder eben ein Studium im Agrarbereich. Wie die Mutter von Dr. Ötker meinte. Junge mach was mit Lebensmitteln, die werden immer gebraucht.

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Meine Erfahrungen kommen von der Uni Bonn,

mathe ging, wir durften komplett alle Formeln und auch einige handgeschriebene Zettel mitnehmen, dennoch habe ich für diese klausur gelernt wie niemals vorher in Mathe..., und sie war so gerade bestanden. Ich bin aber auch sehr schwach in Mathe und hatte es in der Oberstufe nur noch mündlich, also auch keine gute Vorbereitung aufs Studium im Grunde. Also es ist machbar, du musst dich halt hinsetzen und alle beispielaufgaben immer und immer wieder durchrechnen.

an Physik scheitern auch sehr viele, dieses Modul war bei uns zusammen mit den elw Leuten, Medizinern und ich glaube auch Pharmazeuten. Also alle Themengebiete werden abgedeckt, bis hin zu Strahlung und Atomphysik. Über das Semester hinweg bearbeitest du Übungsaufgaben und die sollte man auch ziemlich auswendig können alle und den Grundsatz auch verstanden haben. Denn in dem Fach wird leider nichts geschenkt...

also alles in allem, das grundmodul Mathe wie auch Physik sind schon abstrakt, ich Vergleich es jetzt mal mit LK Niveau Oberstufe, wird ein ähnliches Grundwissen gefordert sein. Anwendungsbezogenere Rechnungen kommen später bei Fütterung oder Zucht zb, Biometrie musst du auch nochmal ran, Agrartechnik hat auch Aspekte der Physik, Ökonomie wird auch nochmal schwer. Aber wenn man fleißig ist, in den Übungen aufmerksam ist und zur Not ein, zwei Stunden Nachhilfe nimmt ist das machbar, sogar für jemand so mathe begriffsstutzigen wie mich ;)

das Studium ist recht breitgefächert aufgebaut, in Bonn gibt es schon zum Ende des Bachelors drei Spezialisierungen, Ökonomie, Nutztier oder Pflanze. Du musst kein Bauer werden, du kannst in die Futtermittelindustrie gehen, Verarbeitung der tierischen Produkte bis zum LM, Stallbau/Entwicklung, Richtung Naturschutz irgendwas, Agrartechnik (nicht nur im Ackerbau, auch zb automatische fütterungsanlagen, Melkmaschinen etc), Bereich Pflanze ist auch eine riesige Industrie, in Richtung Dünger, Pestizide, Saatgut, etc etc. Also mache dir bewusst welche riesenindustrie dahintersteht. Irgendwoher kommt alles was der Bauer nutzt zwischen Kalb und Schlachtung, bzw dem Fleisch im Supermarkt. Zwischen sähen und deinem Brot im Supermarkt. Konzerne wie zb Bayer haben auch stellen, edeka auch. Mal so als Beispiel.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich war in der Schule sauschlecht wegen Mathe und Physik (und Chemie und Latein und Musik etc.). Richtig schlecht! So, daß ich fast gar nicht zum Abi zugelassen wurde.

Im Studium war ich zunächst schockiert über das Niveau. Aber ich habe mich dann richtig reingehängt (man wußte ja auch, wozu!) und hätte die vierte Matheklausur eigentlich gar nicht mehr mitschreiben müssen weil ich in der zweiten und dritten schon so viele Punkte gesammelt hatte.

Phsik habe ich auch geschafft. Chemie sogar sehr gut. Manwächst mit seinen Aufgaben.

Statistik und Ökonometrie waren allerdings der Hammer! Da habe ich nicht ein Wort verstanden. Mein Nachbar konnte es aber sehr gut und die Aufsicht in der Klausur war unaufmerksam. Naja, gebraucht habe ich das sowieso nie wieder...

Die Jobaussichten als studierter Agrarwissenschafler waren mal ziemlich gut. Heute mag es vielleicht etwas schlechter sein, ich weiß es nicht mit Sicherheit. Bauern können halt alles, aber nichts richtig. Du kannst im Prinzip fast alles werden mit dem Beruf, außer Pfarrer, Arzt oder Anwalt und Richter. Bauern gelten als flexibel und leistungsbereit.