Wie mit Existenzangst/Druck umgehen?

hi1its1me  23.05.2023, 09:54

An welcher Hochschule studierst du denn genau?

MeinCtutW88 
Fragesteller
 23.05.2023, 11:08

Ich kann dir Fragen dazu gerne via Privatnachricht beantworten. Mein Arbeitgeber ist äußerst sensibel, wenn es um Beiträge im Internet darum geht.

5 Antworten

Von Experte AriZona04 bestätigt

Wenn du das nicht schaffst hast du "nur" Abitur?

Da HAST Abitur. Für fast jeden Beruf gibts alternative Wege. Auch wenn sie länger dauern. Und da du ein Abitur hast wirst du auf jeden Fall weiterkommen.

Ich kann mir zB keine Ausbildung leisten. Aber wenn ich 5 Jahre im Einzelhandel arbeite könnte ich die Abschlussprüfung einfach so machen und habe noch halbwegs Einnahmen (Geringverdiener durch Krankheit).

Du kannst auch wenn du es jetzt nicht schaffst einen Alternativen weg gehen. Das Ziel bleibt das gleiche man muss sich nur über Alternativen informieren und sich erlauben das auch dieser Weg in Ordnung wäre.

Bist du dir wirklich ganz sicher, dass du nur einen Fehlversuch hast?

Vielleicht ist die Prüfungsordnung deiner Hochschule ja etwas seltsam formuliert.

Aber angenommen es stimmt wirklich und du wirst von der Hochschule geworfen, wenn du zwei mal durchfällst, dann kann ich dir folgenden Rat geben:

Lerne einfach so gut du kannst und so viel du kannst. Ich glaube es gibt nichts, was hier jemand sagen kann, was dir deine Angst nimmt. Vermutlich wird dich die Angst fertig machen, bis du das Prüfungsergebnis erhälst. Und vermutlich hast du bis dahin viele Sorgen und viel Stress. Aber dann wirst du die Prüfung bestehen und alles wird gut.
Ich bin mir sehr sehr sicher, dass du die Prüfung bestehen wirst, weil aus deiner Frage hervorgeht, dass du gewissenhaft bist. Du scheinst die Sache ernst zu nehmen und du scheinst bestehen zu wollen. Deshalb bin ich mir sicher, dass du es auch schaffst.
Außerdem hast du ja schon vor dem ersten Versuch darauf gelernt. Das war zwar zu wenig. Aber dein Vorwissen ist größer als 0. Dann hast du zwei Wochen Zeit zum lernen. Das sind alles gute Voraussetzungen.

Und natürlich kann ich dir nicht garantieren, dass es bei dir auch so ist: Aber die meisten Professoren/Dozenten sind wohlwollend. Damit meine ich, dass die meisten gar nicht wollen, dass die Studenten exmatrikuliert werden. Das heißt nicht, dass die Professoren Studenten einfach so bestehen lassen. Aber die meisten Dozenten lassen Studenten gerne mal durchfallen, wenn die Leistung grenzwertig ist. Wenn es aber ums exmatrikuliert-werden geht und es ist erneut grenzwertig, dann suchen die meisten Dozenten die Punkte zusammen, so dass sie dir doch noch die 4 geben können. Ganz besonders dann, wenn sie merken, dass du eigentlich schon gelernt haben musst und vielleicht nur vor Aufregung so schlecht warst, dann versuchen die sehr oft die Punkte zusammen zu kratzen, damit du es schaffst.

Achja: Und wenn du wirklich dein Studium beenden musst, dann findest du schon noch was anderes was du studieren kannst. Davon geht die Welt auch nicht unter.

MeinCtutW88 
Fragesteller
 23.05.2023, 11:07

Danke für die liebe Antwort.

Bei meiner Hochschule wird man wirklich nach dem zweiten durchfallen rausgeworfen und einem damit auch der Job gekündigt. Ich studiere an einer Hochschule, an welcher das Land NRW die zukünftigen Mitarbeiter heranzieht.

Wir werden für Studenten recht gut bezahlt (rund 1.400€ netto monatlich) und daher wollen die natürlich auch Leistung sehen, ein Fehltritt wird einem kaum verziehen.

Ich würde mich selber auch als gewissenhaft bezeichnen. Bis jetzt habe ich jede Klausur ohne Probleme und mit guten Noten bestanden, jetzt hat es sich eben geändert.

Ich hoffe auch darauf, dass der Dozent im Zweifel ein Auge zudrückt. Darauf will ich mich aber nicht verlassen müssen :-)

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hi1its1me  23.05.2023, 11:16
@MeinCtutW88

Natürlich solltest du dich niemals darauf verlassen, dass der Dozent im Zweifel ein Auge zu drückt. Aber vielleicht beruhigt dich der Gedanke daran ein wenig.

Ich denke, dass du ganz sicher bestehen wirst, wenn du dich rein hängst und viel lernst. Beim zweiten Versuch weiß man ja auch schon eher was auf einen zu kommt.

Viel Glück!

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Es ist immer gut, einen Plan B zu haben. Denn vor dieser Situation könntest du, auch wenn ich es dir nicht wünsche, noch öfter stehen.

Trotzdem solltest du wenn es wie hier noch was zu retten gibt, dein bestes geben und versuchen es zu schaffen, wenn du eine Chance siehst.

Ich habe selber ein duales Studium gemacht und ja, bin auch mal durchgefallen, ich kann dich un deine Sorgen daher verstehen. Aber sieh es positiv, hier hast du eine zweite Chance, oft genug hat man sie im Leben nicht.

Mein Tipp, da es hier Fristen gibt: Beantrage Klausureinsicht, demit du nicht nur siehst wo es keine Punkte gab und was du daher noch besonders üben musst, sondern auch was du konntest und wo es wofür wie viele Teilpunkte gab. Denn auch daraus kann man lernen, was man schon gut konnte und worauf man bei der nächsten achten sollte.

Ansonsten viel und frühzeitig die Themen wiederholen, immer wieder Probeaufgaben lösen und wenn es z.B. Lösungsschemata für gewisse Fragen gibt, schauen ob man die auf erlaubtem Weg irgendwie mit in die Prüfung nehmen darf.

Bei uns war in Rechtsklausuren verboten Schemata mit rein zu nehmen, ebenso im Gesetzestext Dinge zu schreiben. Aber: Es war erlaubt Dinge mit Post-its zu makieren und mit Textmarker Dinge farblich zu markieren. Also habe ich bei Dingen wo es feste einzuhaltende Reihenfolgen gab einfach für jedes Thema eine Farbe genommen. Die z.B. 10 gelben Klebis habe ich dann mit Hilfe des Textmarkers sortiert, also beim ersten ein a, beim zweiten ein b auf der Seite usw. denn DAS war erlaubt. Bei Dingen wie natürliche Person die man öfter braucht, habe ich dann auch mal mehrere dran gehabt und sofern Nummer im Schema unterschiedlich dann immer den Post it direkt auf Höhe des dafür geltenden Buchstaben geklebt. Im Folgesemester habe ich dann die dafür geltenden Dinge markiert in dem ich nicht nur z.B. das a sondern noch zwei Buchstaben (einer war zu fein und klein zum unterscheiden) mit markiert habe, im darauf folgenden dann aund die 4 folgenden und danach in einer anderen Farbe, um es unterscheiden zu können. Oder bei Dingen wo bis Schritt 8 alles gleich war aber dann nach Privatkunden und Firmenkunden unterschieden werden musste, einfach zum eigentlichen Buchstaben noch ein p oder k makiert.

Das hat mich vielleicht jeweils einen Tag gekostet wenn man es ordentlich und durchdacht macht, aber das hat mir viel geholfen. Zumal ich es frühzeitig beim lernen gemacht habe, um mich an den Umgang damit direkt zu gewöhnen.

Wenn ihr auf die Post-its immerhin Zahlen oder sogar Wörter schreiben dürft, ist es nocheinfacher. Hier muss man einfach schauen was an der eigenen Uni erlaubt ist, damit man es entsprechend macht.

Pläne sind dazu da, um geändert zu werden. Wenn Du kein abgeschlossenes Studium hast, wird die Welt nicht untergehen.

Mach mal diesen Test hier und gib einfach ein, dass Du eine Ausbildung machen wollen würdest.

https://www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/welche-berufe-passen

Der Test gibt Dir den Beruf, für den Du geeignet bist. Nur, weil Du Abi hast, muss es nicht zwangsläufig bedeuten, dass Du studieren musst. Du wirst auch mit einer Ausbildung überleben. Wenn Du mehr willst als nur ein Arbeiter sein, musst Du eben auch kontinuierlich Leistung bringen. Das hast Du nicht. Die Gründe sind unerheblich.

Im Leben geht es primär um Nahrung. Wenn Du nicht isst, stirbst Du. Fakt. Für Nahrung wirst Du immer Geld haben - und sei es über Bürgergeld. Da wird niemand in DE fallen gelassen. Mit einem guten Job - per Ausbildung - wirst Du Dir sogar mehr leisten können als Nahrung. Gut: Der dritte Pool hinter Deiner Villa wird nicht mehr finanzierbar sein. Aber wer braucht auch schon 3 Pools? Mach Dir eben klar, was man im Leben wirklich braucht. Dann musst Du auch keine Existenzangst haben.

Zufriedenheit kann man sich übrigens nicht kaufen.

Du kannst das bisherige oftmals weitestgehend anrechnen lassen und an einer Universität ähnlich oder anderweitig weiterführen, den Platz fürs Duale würdest du verlieren und damit den anschließen Job. Wäre schade aber ist kein Beinbruch.

Ich würde dir empfehlen, dass du etwas änderst an deinen Gewohnheiten, dass du deine Freizeit dann auch wirklich ins Lernen investierst.