Wie lösten die Genossenschaften die soziale Frage?

2 Antworten

Genossenschaften können wohl dazu beitragen soziale Probleme zu mindern. Das Hauptproblem, dass die Menschen zu wenig Geld haben, lösen sie aber nicht. Durch Einkaufsgenossenschaften etwa können Einkaufspreise für

Waren reduziert werden. In ihnen kauft nicht mehr jedes Mitglied ein, sondern es wird eine große Bestellung ausgelöst. Diese große Bestellung ist weit günstiger als kleine Bestellungen. Dadurch können sich die Mitglieder für Ihr Geld mehr Waren leisten.

Das Prinzip funktioniert aber auch im Wohnungsbau. Mieten in Genossenschaftswohnungen sind meistens erheblich günstiger als in Wohnungen anderer Trägerschaft.

So tun sich in Genossenschaften Menschen zusammen, um gemeinsam einen Vorteil durch die Anzahl der Mitgleider zu erhalten.

Die soziale Frage ist nicht von Genossenschaften zu lösen. Es müssen immer Menschen dahinter stehen, die bereit sind, das Wohl anderer Menschen höher zu stellen als das eigene Wohl. Auch das finanzielle. Es müssen Menschen sein die sich zur Minderung des Elends einsetzen. Und es müssen Menschen sein, die das umsetzen. Solidarität mit anderen, Hilfsbereitschaft, Verzicht auf eigene Vorteile, eben einfach Menschlichkeit. Was einer nicht schafft, das schaffen viele, hat Friedrich Wilhelm Raiffeisen gesagt. Damit meinte er aber nicht die Genossenschaften selbst sondern die Menschen, die sich diese Solidarität auf die Fahne schreiben und auch danach leben und handeln. Wenn sich dann mehrere zusammenschließen dann kann man das eine Genossenschaft nennen, muss aber nicht.

Erst durch Gründung einer "eingetragenen Genossenschaft (eG)" wird es eine offizielle eG. Die Regularien dazu schreibt das Genossenschaftsgesetz vor. Zwingende gesetzliche Hauptaufgabe dieser eG ist immer, und eigentlich ausschließlich, die Förderung der Mitglieder, egal ob im wirtschaftlichen/finanziellen Bereich (Genossenschaftsbanken usw.) oder im sozialen/kulturellen Bereich. Doch auch da müssen es immer Menschen sein, die dieses Prinzip leben. Wenn nicht die Menschen, also die Mitglieder der eG, im Vordergrund stehen sondern der Gewinn für das Unternehmen, dann erfüllen solche Unternehmen nicht mehr den Gedanken der gegenseitigen Solidarität sondern dienen nur noch dem Eigennutz einiger weniger. Beispiele dazu gibt es genug.

Ergebnis: Die Lösung der soziale Frage kann nicht von Genossenschaften kommen sondern nur von den Menschen, die bereit sind zu helfen, die dahinter stehen und dies verwirklichen.

Wenn man will kann man neben F.W. Raiffeisen auch Menschen wie z.B. Albert Schweizer, Mutter Theresa und viele viele andere nennen, die sich selbst einbrachten um selbstlos die Not und das Elend anderer zu verringern.

Also denkt darüber nach, was ihr selbst tun könnt um zu helfen, egal ob gemeinsam oder alleine, ob als Einzelpersonen, als Gruppe, als Verein oder durch Gründung einer (mit Kosten und jährlichen Beiträgen und Prüfungskosten verbundenen) Genossenschaft.

nittwitt  21.03.2016, 21:29

ich habe im  Blog  www.genotalk.de , unter Arbeitsgruppen einen interessanten Beitrag  gefunden. Da geht es um die Förderung der Mitglieder bzw. Förderung der Region durch die Genossenschaften, ganz spannend. Allerdings ist der Blog etwas unübersichtlich und Du musst Dich über das Hauptmenü  durcharbeiten und landest dann plötzlich bei 

www.wir-sind-die-volksbank.org 

fand ich trotzdem ganz schön hilfreich

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