wie lernt man schnellsten den Rückläufer(Billiard)

8 Antworten

Ein Rückläufer ist es, wenn die Spielkugel nach dem Auftreffen auf ein andere Kugel entgegen der Laufrichtung zurückrollt, also "zurückläuft".

Hierzu sollte man sich zuerst einmal bewußt werden, was passiert, wenn ein Queue die Spielkugel trifft.

Die Spielkugel ist z.B. beim Poolbillard eine träge Maße von 170g mit einem urchmesser von 57,2 cm, die nur mit einem kleinen Punkt der Kugeloberfläche auf den Billardtisch aufliegt.

Wenn jetzt diese Kugel seitlich in der Mitte von einem Queue getroffen wird, rutscht sie einen kurzen Augenblick in Stoßrichtung und fängt dann an zu rollen. Das Rollen entsteht, weil die Kugel mit der unteren Fläche auf dem Tisch durch Reibung vom dem Tuch gebremst wird, während die restliche Masse durch die Stoßkraft sich weiter in die Stoßrichtung bewegt.

Dies gilt für einen Stoß, der die Spielkugel genau seitlich in der Mitte trifft.

Wenn jetzt die Spielkugel statt in der Mitte unterhalb der Mitte getroffen wird, passiert Folgendes. Die Spielkugel wird durch die Trägheit der Masse im unteren Teil stärker in die Stoßrichtung beschleunigt, als der Rest des Kugelkörpers. Das führt zu einer Drehbewegung der Kugel, die dem Rollen genau entgegengesetzt ist. Dadurch rutscht die Spielkugel sich rückwärtsdrehend in die Stoßrichtung, bis durch die Reibung des Tuches diese Drehbewegung wieder ausgeglichen wird. Dann rollt sie ganz normal weiter.

Trifft die Spielkugel aber in dem Zeitraum der Rückwärtsdrehung auf eine andere Kugel, überträgt sie die Stoßenergie auf diese. Durch die in der Spielkugel verbliebene Rückwärtsdrehung und die Reibung auf dem Tuch entsteht jetzt eine Rollbewegung zurück in Richtung aus der die Spielkugel herkam, das heißt sie läuft zurück. Daher der Name "Rückläufer".

Der Rücklauf ist um so größer, je größer die Rückwärtsdrehung der Spielkugel im Augenblick des Auftreffens auf eine andere Kugel ist.

Die Qualität dieser Rückwärtsdrehung der Spielkugel erreicht man dadurch, das man die Spielkugel ausreichend tief trifft und, ganz besonders wichtig, beim Stoß weit genug durch die Spielkugel hindurchstößt. Das Ganze mit einer leichten, schnellen Bewegung.

Man darf die Spiekugel aber auch nicht zu tief treffen, oder gleichzeitig zu schnell stoßen, weil sonst die Trägheit der Kugelmasse dazu führt, das das Queue beim Auftreffen nach unten wegrutscht und die Spielkugel nach oben wegspringt.

Wie tief und mit welcher Geschwindigkeit man die Spielkugel treffen kann und darf, ohne das sie springt, bekommt man durch entsprechendes Training heraus.

Dieses Wirkungsprinzip ist auf allen Billardtischen gleich, egal wie groß.

(Lernhinweise folgen im Kommentar.)


Neben dem Rückläufer gibt es auch noch den Nachläufer. Bei diesem rollt die Spielkugel nach dem Auftreffen auf eine andere Kugel deutlich weiter in die Stoßrichtung.

Das Wirkungsprinzip ist das gleiche wie beim Rückläufer, nur, das in diesem Fall die Spielkugel oberhalb der Mitte getroffen wird.

Dadurch erhält sie zusätzlich zu der natürlich entstehenden Rollbewegung eine Drehung in die gleiche Richtung wie der Stoß. Das heißt, wenn im Augenblick des Auftreffens auf eine andere Kugel die Stoßenergie auf diese übertragen wurde, entsteht durch die enthaltene Drehbewegung und die Tischreibung eine Vorwärtsbewegung und die Spielkugel roll der anderen Kugel nach. Daher der Name Nachläufer.

Hierzu noch eine Besonderheit. Wenn nach einem leicht seitlichen Auftreffen auf eine andere Kugel die Spiekugel gleich danach gegen eine Bande rollt, kann es bei ausreichend vorhandener Nachlaufwirkung vorkommen, das die Spielkugel kurz von dieser Bande abprallt und gleich wieder in die Richtung Bande rollt und auf diese Weise sogar mehrfach die Bande berührt.

Gut erkennbar sind diese Wirkungen z.B. in diesem Video einer Billard-Artistique-Trainingssession. Der Rückläufer ist gleich als Erstes zu sehen und der Nachläufer bei ca. 5:50 Min. Hier der Link:

http://www.youtube.com/watch?v=SMbwoBNc_xs

DerPMS  13.04.2011, 15:17

Um einen Rückläufer zu üben, kann man sich die Kugeln wie folgt aufbauen.

Eine Kugel wird ca. 1m von der Bande entfernt mitten auf dem Tisch aufgesetzt. Die Spielkugel wird ca. 25 cm davor in Richtung Bande aufgesetzt. So kann man gut und ohne Behinderungen einen Rückläuferstoß ausführen.

Die stärkste Rücklaufwirkung erzielt man, wenn man eine andere Kugel mit der Spielkugel genau in der gerade Mitte trifft. Dadurch wird die Stoßenergie im vollen Umfang an die andere Kugel weitergegeben und die Rückwärtsdrehung kann sich optimal entfalten.

Dann rollt aber die Spielkugel auf dem gleichen Weg wieder zurück, das heißt bei einem kurzen Abstand zwischen den beiden Kugeln, kann es passieren, das die Spielkugel gleich wieder gegen das Queue zurückläuft.

Um dies zu vermeiden und die sehr wichtige durchgehende Stoßausführung zu üben, zielt man mit der Spielkugel auf einen Punkt an der anderen Kugel ca. 1 cm rechts, bzw. links von der Mitte.

Jetzt kann man mit dem Queue einfach nach vorn stoßen, durch die Spielkugel hindurch und die Queuespitze dort vorn auf dem Tisch ablegen. Die Spielkugel rollt dann seitlich neben dem Queue zurück.

Für den Anfang ist es sehr wichtig, dieses Eindringen in die Spielkugel zu üben.

Die Bewegung ist eine lockere, leichte schwungvolle.

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DerPMS  13.04.2011, 15:18
@DerPMS

Wichtig ist, beim Stoß darauf zu achten, das die Spielkugel auch tatsächlich mit der Queuespitze deutlich unterhalb der Mitte getroffen wird.

Je tiefer man trifft um so weniger schnell muß der Stoß ausgeführt werden. Stößt man allerdings zu langsam, tritt die Rückwärtsdrehung nicht ein und die Spielkugel gerät gleich ins natürliche Rollen.

Also tief und mit ausreichender Geschwindigkeit stoßen sind die wichtigen Faktoren für einen Rückläufer.

 

Fortgeschrittene Spieler können dann auch den Stoß gerade auf die andere Kugel üben. Dazu beginnt man erst einmal mit einer Mindestentfernung von 40 cm, damit man genügend Zeit hat, das Queue vor der rücklaufenden Spielkugel zu entfernen.

Je besser man das Durchgehen beim Stoß beherrscht um so kürzer kann der Abstand beim Üben werden.

Viel Spaß beim Üben.

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Absolut falsch! Keinen kurzen Stoss machen!

Also, zuerst einmal entsteht ein Zugball so:

Durch niedriges treffen der Weissen und den durchgehen durch die weissen gibts du ihr eine Wirkung, die sogenannte Rücklaufwirkung.

Das heisst, du triffst die Weiss so weit wie möglich unten. Dann Stösst du ung gehst mit dem Queue beim Stoss durch die Weisse durch! Nicht zurück ziehen! So weit durch wie möglich! Du solltest auch nicht kräftiger spielen als nötig. Die Wirkung kommt nämlich nur duch das durchgehen und die Geschwindigkeit des durchgehens!

So...nun die Übung:

Lege einen Objektball vor eine Tasche. Die Weisse in gerader Linie so ca. 30 cm davor. Also es muss ein absolut gerader Ball werden! Nun schiesst du den Objektball rein und übst somit das durchgehen, tiefe spielem der Weissen etc.

Wichtig ist auf jedenfall deine Stossqualität! Ist dein Stoss nicht gerade, dann wirds auch mit dem Zugball etc. nichts.

Gruss

Martin

Das Queue nicht zurückziehen, sondern falls die Weiße in Richtung Deines Queues zurückrollen sollte und droht das Queue zu berühen, das Queue auf die Seite nehmen.

DerPMS  13.04.2011, 13:18

Erfahrungsgemäß führt aber eine solche seitliche Bewegung zu eine Veränderung der Richtung der Spielkugel, bzw. zu einer ungewollten Effetwirkung, denn fast immer findet diese seitliche Bewegung des Queues schon viel zu früh statt.

Es ist immer richtig, das Queue gerade wieder zurückzubewegen! Die Stoßrichtung sollte niemals irgendwie verändert werden, damit die Spielkugel auch genau die gewünschte Richtung einhält.

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du musst mit dem Que unterhalb der Mitte den Ball ( Weiße) treffen und versuchen den Arm in einer waagrechten Position zur weißen deinen Stoß durchzuziehen,ist übungssache ,dürfte nach ein paar Stößen sitzen.Man kann natürlich auch den Que etwas steiler halten usw. um die fast gleiche Wirkung zu erzielen, aber ist für ungeübte etwas schwieriger.

DerPMS  15.04.2011, 17:04

Es ist ganz wichtig, beim Billard das Queue beim Stoß möglichst immer so waagerecht wie möglich zu halten und zu bewegen!

Nur dann kann man eine konstante und berechenbare Stoßwirkung erzielen. Bei einem schräg oder gar steil gehaltenen Queue verändert sich die Wirkung enorm, das die Stoßkraft nicht mehr in Stoßrichtung wirkt sondern nach unten, umso mehr, je steiler das Queue gehalten wird.

Solche Stoßhaltungen sind nur in besonderen Situationen oder für bestimmte Trickstöße nötig.

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Geht auf jedem Tisch... Nur eine Sache des Timings und der Präzision... Etwas unter dem Mittelpunkt ansetzen und bei Berührung auch sofort zurückziehen, da sonst Queue im Weg. ;)