Wie lange wirklich lernen - Acht Stunden am Stück?

5 Antworten

Ich halte das eher für unproduktiv, jedenfalls für die meisten.

Pomodoro geht davon aus, dass man eine Küchenuhr auf 25 aufzieht und die dann an einem Stück lernt. Dann aber mindestens eine Pause von 5 min. macht.

Nur, erstmal würde mich das Geticke total stören, müsste schon eine elektrische Küchenuhr sein und zum anderen ist die Idee gar nicht so schlecht, da z.B. im Radio meist auch genau nur 25 min. Literatur vorgelesen wird.

 Das Ganze aber 16 mal hintereinander ist doch Wahnsinn ! Beim Lesen anspruchsvoller Texte, wie z.B. Philosophische Werke, kann ich mich allerhöchstens 2 x 25 min voll konzentrieren. Danach fällt die Effektivität schon ab. Man kann sich doch nicht z.B. ein Buch von Heidegger 8 Std. lang in die Birne ziehen und auch noch alles verstehen wollen. 

Die moderne Hirnforschung hat z.B. herausgefunden, dass es für Jugendliche am effektivsten ist maximal 2 mal zu wiederholen. Das 1. mal nach 2 bis 3 Tagen und das 2. mal nach weiteren 8 Tagen.

Für ein Modul z.B. Controlling Hauptstudium BWL Fernuni, ist z.B. ein Workload von 240 Std. zur Bearbeitung veranschlagt. (hatte mal sowas für meine Weiterbildung !). Da ist aber wohl das Lesen von Sekundärliteratur sowie die Prüfungsvorbereitung schon mit drin. Ich habe zum konzentrierten Durchabeiten aber höchstens 80 Std. gebraucht. Brauchte natürlich keine Klausur mehr mitschreiben. Hätte aber vermutlich aber auch dafür noch gereicht.

BF112 
Fragesteller
 08.08.2017, 10:53

Ich finde solche langen Pomodoro-Einheiten auch sinnlos, da man sich einfach nicht mehr konzentrieren kann. Und vor allem Philosophische Werke sind z.T. schwer zu verstehen und somit ausgeschlossen für das achtstündige lernen.

Aber wie verhält es sich mit einfacheren Lerneinheiten, indem man "nur" verstehen und dann "auswendig" lernen muss?

Wie hast du innerhalb der 80 Stunden gelernt, in kleineren Lerneinheiten in Tagen aufgeteilt, oder doch intensiver und länger? 

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Joshua18  08.08.2017, 12:29
@BF112

Höchstens mal 2 Std. am Stück. Da ist immerhin ein Modul aus dem Masterstudiengang !

Das kann man natürlich nicht lesen wie einen Roman von Fontane. Da muss man schon mal Begriffe nachschauen, mathematische Modelle noch mal rekapitulieren usw. Man kann das eben nicht vergleichen z.B. mit Arbeit im Stundenlohn, denn wenn man überhaupt keine Lust mehr hat oder sich nicht mehr konzentrieren kann, bringt das letztlich auch keinen "geistigen" Ertrag.

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Aalen1987  26.07.2020, 14:33

Wie hast du gelernt in den 80 Stunden welche Technik?

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Also zu meiner Prüfungszeit, vor paar Monaten, habe ich sogar 11 Stunden am Tag mit einmal einer halbstündigen Pause gelernt. Es wird zwar zum Abend hin echt anstrengend und die letzten 20 Minuten waren echte Qual Für mich, aber dann hatte ich wenigstens ein gutes Gefühl bei der Prüfung 🙊🙈 ich glaub es ist bei jedem anders, was "gesund" fürs lernen ist, es gibt Leute die können den ganzen Tag etwas neues aufnehmen und Leute die mehr Pausen brauchen und mit weniger lernen auskommen, aber was gesund ist... Die Frage muss lauten, ob so lange sitzen gesund ist, aber es lernen ja nicht immer alle Leute im Sitzen, oder? 🙊

BF112 
Fragesteller
 08.08.2017, 10:17

Elf Stunden am Tag? Wow! Erst einmal Respekt für dein Durchhaltungsvermögen!

Hast du in den gesamten elf Stunden einmal eine halbe Stunde Pause gemacht, oder öfters? Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es in den letzten 20 Minuten sehr anstrengen gewesen sein muss. Wie ich gelesen habe, kann das Gehirn 6-8 Stunden am Tag neue Informationen aufnehmen und verarbeiten - dies ist allerdings von Mensch zu Mensch anders. Und wie du schon sagtest, das Sitzen ist nicht unbedingt gesund... :D

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annazehetmeier  09.08.2017, 02:17
@BF112

haha, danke XD

die Pause war einmalig, weil es wegen Prüfungen war. 
Aber sonst hat sich lernen bei mir unterm Schuljahr immer auf eine halbe Stunde begrenzt XD

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Ist kontraproduktiv, wenn keine Pausen dazwischen sind.
Was du machen kannst, diese acht Stunden in Abschnitte aufzuteilen, die aber nicht länger sein sollten als 2 Stunden. Dazwischen mind. 15 Min. Pause.

Pomodoro - Lernmethode sagt mir gar nix, halte ich aber nicht für sinnvoll, wenn es um so lange Lernzeiten "am Stück" geht.

Grüße von Schnuffel

BF112 
Fragesteller
 08.08.2017, 10:26

Die Pomodoro Lernmethode, wie es Joshua18 bereits erwähnte, bezieht sich auf das Lernen in kleineren Blöcken. Wie du schon sagtest teilt am seine Lernzeit so auf, dass man im Optimal-Fall jede 25 Minuten fünf Minuten Pause macht, nach vier Pomodoro-Einheiten macht man eine ca. 30 minütige Pause. 

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Im Studium arbeitet man daran, ein derart intensives Lernen zu lernen. Wenn man das gelernt hat bis zur Examensarbeit, hat man gute Chancen, eine sehr gute Examensarbeit verfassen zu können, etwa so: täglich sechs Stunden lesen und dann zwei Stunden schreiben. Natrürlich müssen auch mal Pausen drin sein für eine Tasse Tee.

BF112 
Fragesteller
 08.08.2017, 10:30

Wenn ich es also richtig verstanden habe, trainiert man so ein intensives Lernen nur durch lesen (ich denke Scripts) und schreiben?

Ich gehe im kommenden Schuljahr in die zwölfte Klasse und möchte nach meinem Abitur auch Studieren - hast du vielleicht Tipps, wie ich das intensive lernen, lernen kann? Wir haben immerhin keine Scripts, oder täglich Schreibarbeiten.

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Ottavio  08.08.2017, 10:51
@BF112

Nur durch lesen - nein, das hängt doch ganz vom Studienfach ab. In Philosophie muss man in der Tat sehr viel lesen. In Mathe ist das ganz anders, da kann man wohl kaum sechs Stunden hintereinander lesen. 

Der Schulunterricht ist wenig darauf ausgerichtet, dies intensive Lernen zu trainieren, obwohl ich durchaus Geschichtslehrer-innen kenne, die ihre Schüler-innen regelrecht mit Texten vollwerfen.

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Meine Erfahrung ist - das Hirn schaltet irgendwann ab und man denkt an andere Dinge. Ich tu mich schwer, lange am Stück zu lernen, schiebe es vor mir her bis auf den letzten Drücker, wenn es fünf vor zwölf ist, und presse mir dann alles in einem Tag/Abend rein. Es ist die Hölle, aber ich kann mich nie zwingen, es anders zu machen.

BF112 
Fragesteller
 08.08.2017, 10:20

Ja, da erkenne ich mich auch ab und zu wieder. Bei Themen, die mich interessieren habe ich zwar kein Problem auch mal länger zu lernen, bei wiederum anderen Themen, die mich gar nicht interessieren prokrastiniere ich das Lernen nur vor mich herum. 

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TonsOfFun  09.08.2017, 08:37
@BF112

Prokrastinieren - so ein schönes Wort. Latein gehabt in der Schule? ;-)

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