Wie lange auf einen Heiratsantrag warten?

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Halo Vaeckki,

ich rede jetzt von mir, und ich merke immer, wenn Leute von Anträgen erzählen, dass ich in einer ganz anderen Welt lebe.

Heiratsantrag des Mannes - möglichst noch zuerst beim Vater der Braut - das kommt ja historisch gesehen daher, dass eine Frau allein eine sehr schwache rechtliche Stellung hatte und immer in Obhut eines Mannes sein musste.

Also der Künftige machte beim Vater einen Antrag und zeigte damit auch: Ja, ich kann eine Frau / Familie ernähren - in der Zeit war das enorm wichtig; logischerweise auch für die Frau, dass sie "in guten Händen" landete.

Später wurde das ganze "romantisiert". Ich kenne viele Paare, die dann wirklich wunderschöne, originelle, augenzwinkernde, herzliche, rührende Anträge erlebt haben.

Trotzdem steht für mich ein Geschlechterrollenbild im Hintergrund, das ich einfach nicht begreifen und v.a. nicht teilen kann. Bei sowas wichtigem wi der Frage, ob geheiratet werden soll, sehe ich mich selbst auch in der Verantwortung, aktiv meine Gedanken und Wünsche einzubringen.

Wieso sollte nicht einfach die Frau den Antrag machen dürfen?

Oder wieso - das ist mir persönlich am nächsten - sollte man nicht einfach beim Plaudern, vielleicht über Zukunftspläne, gemeinsam drauf kommen: "Hey, wollen wir heiraten?"

Ich kenne auch einige Paare, bei denen es so gelaufen ist; das ist mir persönlich viel näher als ein formeller Antrag.

Also meine persönliche Antwort: Ich würde gar nicht warten; ich würde das Thema selbst einbringen.

Klar, gibt es Männer, die das dann extrem unanständig fänden. Da kann frau sich jetzt Winkelzüge und Tricks ausdenken, den Cousin auf ihn ansetzen usw. - meine Sache wäre es aber nicht; ich mag Gespräche mit meinem Partner, die wesentlich sind.

Also alles Gute Dir!

LG Wiyana

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Wie du schon sagst, da gibt es keine Regel für. Ich kenne auch Paare, die leben seit 25 Jahren zusammen und haben Kinder, aber sind nicht verheiratet. Mein Vater hat z.B. nach der Scheidung von meiner Mutter 18 Jahre lang mit seiner neuen Frau zusammen gelebt, bis er sie geheiratet hat. Es ist einfach ein anderes Gefühl, wenn man weiß, dass man freiwillig bei seiner Partnerin bleibt und nicht, weil man durch die Ehe dazu gezwungen ist.

Ich muss dir auch ehrlich sagen: Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich sechs war. Das war für alle nicht leicht. Meine Mutter war davor noch mit einem anderen Mann verheiratet, also hat sie sogar zwei Scheidungen hinter sich. Mein Bruder war fünf Jahre lang in einer glücklichen Beziehung, hat die Frau dann geheiratet und ab da ging es mit der Beziehung so rapide bergab, dass sie nach einem Jahr in getrennte Wohnungen gezogen sind und nun auch wieder geschieden sind. Meine Frau hat ganz schön viel Überzeugungsarbeit gebraucht und es gab viel Streit und Tränen, weil sie unbedingt heiraten wollte, aber ich damit nur negative Erfahrungen gemacht hab und auf keinen Fall heiraten wollte. Schlussendlich haben wir dann nach über sieben Jahren doch noch geheiratet, aber sie meckert trotzdem bei jedem romantischen Film, dass ich ihr nie einen Antrag oder ein Ehegelübte gemacht hab.

Wenn du also deinen Partner heiraten willst, musst du selbst das Thema mit ihm ansprechen. Es kann gut sein, dass er von sich aus nie auf die Idee kommen würde, zu heiraten.

Ich habe meinem Partner gleich gesagt, ich mache das nicht bevor 4 Jahre rum sind (eigentlich will ich gar nicht, aber was man nicht alles tut, wenn man sich liebt). Nach 4 Jahren ist der Hormonspiegel im Gehirn, der durch das verliebt-sein angestiegen ist, wieder auf normalem Level zurück. Dann kann man ohne ein verwirrtes Gehirn ordentlich entscheiden

Das habe ich zumindest mal in der Zeitung gelesen. Selbst wenn das nicht stimmen sollte, ich finde 4 Jahre okay als Zeit in der man sich klar wird, ob man das auch wirklich will

Das hängt stark von den Lebensumständen ab.

Ich und mein Partner sind 6 Jahre zusammen, aber erst seit einem Jahr aus der Ausbildung/Studium raus. Das ist eine andere Situation als Leute, die sich erst später kennenlernen und schon mitten im Leben stehen.

Bei der Frage ob man heiratet oder nicht geht es ja nicht nur darum, wie gut man den anderen kennt oder ob man sich das Leben mit der Person vorstellen kann.

Mein Freund kommt aus einer Familie mit 3 gescheiterten Ehen, inklusive Rosenkrieg, Lügen und Intrigen. Diese haben dazu geführt, dass er 20 Jahre keinen Kontakt zu seinem leiblichen Vater hatte und er selbst jetzt trotz Kontakt ein gefühlt komplett fremder Mensch ohne Bindung ist. Auch im näheren Umfeld sind viele Ehen zerbrochen bei Freunden oder Verwandten. Entsprechend negativ ist er Ehen gegenüber eingestellt.

Ich hingegen komme aus einer Familie, wo es kaum Scheidungen gibt.

Rechtlich kann die ehe Vor-, aber auch Nachteile haben, besonders wenn man keinen Ehevertrag möchte.

Der richtige Zeitpunkt ist dann, wenn BEIDE sich sicher sind.

Ich möchte sehr gerne heiraten, mein Freund nicht. Wenn er mich fragt freut er sich, wenn nicht ist das so. Ihn nur deswegen verlassen würde ich ihn nicht, man müsste höchstens bei Vermögen (Haus) usw. gucken, wie man was ggf. gut über Verträge abdecken kann. Alleine ja schon wegen dem Erbrecht. Aber da ein Haus eh noch Jahre in der Ferne liegt, drängt auch dieses Thema nicht.

Obwohl er nicht heiraten will liebt er mich und will mit mir zusammen sein. Nur die Ehe macht ihm Angst, da er sie ausschließlich negativ assoziiert.

Für mich ist es positiv belegt und auch der Punkt kirchliche Hochzeit (der ihm als Atheist total egal ist), spielt eine Rolle. Da gerade viele Freunde (besonders die nur mit Ausbildung) gerade heiraten, ist das Thema immer mal wieder existent. Aber eben nicht zwanghaft, ich kann auch warten...

Mein Onkel und meine Tante haben auch erst nach fast 34 Jahren geheiratet...

In meinem Bekanntenkreis sind viele Paare die früh zusammen gekommen sind, die heiraten alle erst jetzt nach 5/6/7 Jahren Beziehung. Die anderen die noch nicht heiraten also auch zwangsweise erst später, außer sie trennen sich noch und heiraten wen anderes...

Tatsächlich wurden alle früh geschlossenen Ehen (weniger als 3 Jahre) in meinem Bekannten/Verwandtenkreis am Ende geschieden bzw. sind gerade total am Ende und kurz vor der Scheidung...

Man muss als Frau gar nicht warten, man kann auch selbst fragen ;)

Wenn man das nicht möchte, okay. Aber vielleicht wartet man dann eben 11 Jahre oder länger. In so einer langen Beziehung sollte man das Thema Ehe auch einfach miteinander besprechen können - für viele gibt es einfach gar keinen Grund zu heiraten, wenn doch alles so passt.

Häufig ist dann zum Beispiel das erste Kind ein passender Anlass, um doch zu heiraten.

odshka  29.12.2020, 12:33

Wenn man nach dem ersten Kind heiratet, ist das nicht mehr Liebe sondern Berechnung. Also für den Mann: damit er mehr Rechte hat und keine Alimente zahlt, sondern nur wiviel er möchte . Oder bei der Frau: wenn es mit dem Kind klarkommt, lohnt es sich, ihn zu heiraten. Manche Frauen bleiben absichtlich schwanger um geheiratet zu werden und das klappt auch oft. Nur oft geht dann der Mann auch fremd da er nur wegen den Vorteilen geheiratet hat

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