Wie kommt man schnell aus einer geschlossenen Psychatrie raus?

Da gab's mal einen Versuch dazu. Bericht aus Oliver Sacks, 'Drachen, Doppelgänger und Dämonen':

1973 erschien in der Zeitschrift Seine ein Artikel, der augenblicklich grosses Aufsehen verursachte. Er trug den Titel 'On Being San in Insasse Places' ("Gesund in kranker Umgebung") und beschrieb wie im Rahmen eines Experiments acht 'Pseudopatienten' ohne psychiatrische Vorgeschichte überall in den Vereinigten Staaten eine Vielzahl von Kliniken aufsuchten. Als einzige Beschwerde gaben sie an, 'Stimmen zu hören'. Weiter berichteten sie den Ärzten, sie könnten den Inhalt dessen, was die Stimmen sagten nicht in allen Einzelheiten verstehen, hätten aber einzelne Wörter gehört, so z. B. 'leer', 'hohl' und 'Schlag'. Abgesehen von dieser Erfindung verhielten sie sich normal und berichteten über ihre eigene (normale) Lebens- und Krankengeschichte. Trotzdem wurden alle als schizophren diagnostiziert (abgesehen von einem Teilnehmer, dem man eine 'manisch-depressive Psychose' bescheinigte), bis zu zwei Monate stationär untergebracht und mit Antipsychotika behandelt (die sie nicht nahmen). Af den psychiatrischen Stationen verhielten sie sich auch weiterhin normal; sie berichteten dem medizinischen Personal, ihre halluzinierten Stimmen seien verschwunden und es gehe ihnen wieder gut. Sie machten sich sogar ganz offen Notizen über ihr Experiment (was im Pflegebericht eines Pseudopatienten als 'pathologisches Schreibverhalten' vermerkt wurde), doch keiner der Versuchsteilnehmer wurde vom Pflegepersonal als Pseudopatient erkannt. (Fussnote: Die echten Patienten waren jedoch hellsichtiger. "Sie sind nicht verrückt", sagte einer "Sie sind Journalist oder Professor.")

Es ist zu hoffen, dass dies seither anders läuft.