Blickwechsel 18. Januar 2024
Deine Fragen an einen Misophoniker 🔊
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Wie kommt man damit klar?

1 Antwort

Hi,

Aufgefallen ist mir meine Misophonie das erste mal, als ich vor ein paar Jahren auf einem Schiffsurlaub mit meiner Familie war. Wir hatten einen kleinen Yachtcharter gemietet, um damit eine Woche durch die Niederlande zu fahren.

Wir saßen also gemeinsam am Esstisch in der engen Kajüte. Viel Platz gab es nicht und daher saßen wir alle eng aneinander. (Perfekt für Misophoniebildung).

Da fiel mir das erst mal auf, dass ich mich unwohl fühlte und immer mehr die Essgeräusche meiner Familie wahrnahm. Mehr Reaktion gab es aber bis dahin noch nicht.

Zu diesem Zeitpunkt war die Misophonie schon da, nur ich bemerkte sie das erst mal. Sie bildet sich nicht wegen einem Erlebnis.

Neugierig, wie ich so war setzte ich mich an mein Telefon und recherchierte. Da kam ich glücklicherweise relativ schnell auf den Begriff Misophonie. Aber viel war darüber nicht bekannt.

In nächster Zeit gingen wir also vermehrt davon aus, dass ich Misophoniker war und nahmen Rücksicht in der Familie drauf. So begann ich, mit Kopfhörer am Esstisch zu sitzen.

Einige Monate später war es dann auch schon beim HNO Arzt (einer, der sich damit auskannte) diagnostiziert.

Umgehen tue ich damit so, dass ich versuche alle Trigger zu vermeiden.

Und meine Familie respektiert es natürlich. Wir arbeiten zusammen daran, Lösungen zu finden um gut miteinander auszukommen. Sie unterstützen mich dabei.

Liebe Grüße,

Eric

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Experte + Misophoniker