Wie kann man die Vor- und Nachteile des Wasserstoff als Speichermedium beurteilen, und haben Autos mit Brennstoffzellen eine Zukunft?

3 Antworten

Vor- und Nachteile gegenüber was, und Speichermedium für was?

Soll allgemein Sonnenenergie gespeichert werden (die kann man auch als Wärme speichern - sofern man Verwendung für die Wärme hat), oder soll elektrische Energie gespeichert werden?

Vorteil ist, dass man H2 in geringen Mengen ins Erdgasnetz einspeisen kann. Nachteil, dass man ihn in einem Tank nur mit Aufwand lagern kann.

Ich denke, dass andere Produkte, beispielsweise Methanol (für Brennstoffzellen) oder Propan (für Verbrennungsmotoren), als Speichermedium besser geeignet sind. Aber sie herzustellen ist etwas aufwendiger.

> haben Autos mit Brennstoffzellen eine Zukunft?

Das ist keine Frage der Technik, sondern eine politische. Momentan fahren die Politiker voll auf batteriebetriebene Elektroautos ab, deshalb sehe ich derzeit keine Zukunft für andere Wege.

Kann sich aber ändern, nur weiß keiner, in welche Richtung. Politik ist keine Frage der besseren Argumente, sondern der finanzkräftigeren Interessenvertreter.

Bevarian  12.06.2016, 00:30

Politik ist keine Frage der besseren Argumente, sondern der finanzkräftigeren Interessenvertreter.

Oh wie wahr - leider...   ;(((

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Ontario  24.05.2020, 09:30

Da kann ich dir nur zustimmen. Da tritt eine Frau Merkel auf und sagt, sie erwartet im Jahr 2020 1 Million E-Autos auf unseren Strassen.

Dass Brennzellen aus Wasserstoff weitaus wirtschaftlicher sind, spielt bei den Politkern keine Rolle.

Das ökologische Desaster der Batterieentsorgung findet keinerlei Berücksichtigung. Die hohen Kosten eines E-Autos und die verhältnismässig geringe Reichweite interessiert auch nicht.

Es müssen Milliarden investiert werden, um ein flächendeckendes Ladesystem für E-Autos einzurichten. Dann die lange Ladedauer bis eine Batterie voll geladen ist.

Tankstellen könnten für Brennstoffzellenfahrzeuge mit geringem Aufwand umgerüstet werden. Die Ladedauer einer Wasserstoffbrennzelle würde etwa 3 Minuten dauern. Reichweite von 800 Kilometern und mehr wären kein Problem.

Während unseren Politikern der Blick über den Tellerrand fehlt, forscht man in Japan schon sehr intensiv in Richtung Brennstoffzellen mit Wasserstoff.

Eines Tages werden uns die Japaner ein Auto vorstellen, welches mit Brennzellen aus Wasserstoff betrieben wird.

Spätestens dann werden wir merken, dass die Politik den falschen Weg eingeschlagen hat. Dann wurden Milliarden investiert , quasi für die Katz.

Man sollte weiterhin Verbrennungsmotoren bauen und Filteranlagen entwickeln, welche den CO 2 Ausstoß stark minimieren. Während dieser Zeit sich sehr intensiv mit der Forschung für mit Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugen beschäftigen. Denn dies sind die Zukunft und nicht die E-Autos.

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TomRichter  24.05.2020, 17:29
@Ontario

Ganz so schwarz/weiß ist die Sachlage nicht. Dank mobiler Geräte wurde viel Forschungsaufwand in Li-Akkus gesteckt, so dass die einen gewaltigen Vorteil im Wirkungsgrad haben. Während Methanol-Brennstoffzellen nicht viel besser sind als Verbrennungsmotoren. Wasserstoff zwar besser, dafür schwer zu speichern.

Hätten wir ein besseres Verhältnis zu den Staaten der Sahara, wäre der Wirkungsgrad zweitrangig - dort gibt es Sonnenenergie im Überfluss. Hierzulande ist sie knapp, das ist ein Argument für die Lösung mit maximalem Wirkungsgrad.

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Eine  Option der Zukunft ist ein Wasserstoffnetz wie das heutige Gasnetz. Die Autos werden mit Wasserstoff betankt und wandeln die Energie in Brennstoffzellen, die Elektromotore versorgt. Elektromotore sind bezüglich Drehzahl-Drehmomentverhalten günstiger als Verbrennungsmotoren.

Der Wasserstoff kann mit Solarenergie und Elektrolyse erzeugt werden (nicht dezentral auf deutschen Dächern sondern in Südspanien oder den Wüsten Afrikas.) Transportiert wird der flüssige Wasserstoff in Pipelines oder mit Tankschiffen. Sonst kann man auch HGÜ-Übertragung der Energie als Option nehmen. Dann Elektroauto mit Akku.

Über die Prinzipien der Wasserstoffversorgung siehe die Bücher von Justi (https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Justi bzw. bei Amazon:

"Bockris / Justi, Wasserstoff. Energie für alle Zeiten" )


Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – ca. 40 Jahre Arbeit als Leiter eines Applikationslabors

Wasserstoff verbrennt mit Sauerstoff zu reinem Wasser, so weit so gut. Um den Wasserstoff zu erzeugen, muss man aber mindestens diese Energie aufwenden. Sinn macht das also nur, wenn man den Wasserstoff durch regenerative Energien wie Wind und Photovoltaik erzeugt, und genau hier liegt auch das große Potential. Schon heute müssen (durch grandiose politische Versäumnisse) Windräder oft ausgekoppelt werden, weil die Stromnetze die produzierte Energie nicht aufnehmen können. Würde man in solchen Fällen Wasserstoff produzieren, dann könnte man einerseits die komplette Jahresleistung der erneuerbaren nutzen und andereseits die Vorteile von gespeichertem Wasserstoff nutzen.

Ontario  24.05.2020, 09:39

Sehr gute Idee und auch nachvollziehbar. Problem ist aber, dies unseren Politikern als die bessere Variante als E-Autos, verständlich zu machen.

Merkel hat sich auf E-Autos eingestellt und ist diesbezüglich beratungsresistent.

In einigen Jahren, wenn uns die Japaner ihre mit Brennstoffzellen aus Wasserstoff angetriebenen Autos vorstellen, werden wir erkennen müssen, dass unsere Politiker aufs falsche Pferd gesetzt haben.

Dann aber wurden schon Milliarden in flächendeckende Ladestationen investiert.

Tankstellen könnten mit wenig Aufwand und weitaus kostengünstiger umgerüstet werden. Die Ladezeit einer Brennstoffzelle würde etwa 3 Minuten dauern.

Die Ladezeit einer E- Autobatterie mehrere Stunden bis diese voll geladen ist.

Reichweiten mit 800 Kilometern und mehr bei mit Brennzellen aus Wasserstoff angetriebenen Autos, sind kein Problem.

Bei einem E-Auto schon. Denn jedes elektrische Gerät das in einem E-Auto eigeschaltet wird, reduziert die Reichweite. Doch davon spricht keiner.

Hinzu kommt das ökologische Desaster der Batterieentsorgung der E-Autos.

Im Grunde spricht vieles gegen das E-Auto. Mehr jedoch für eine mit Brennstoffzellen aus Wasserstoff angetriebenen Fahrzeugs.

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