Wie kann man am besten Ordner / Dokumente mit Wasserschaden retten?
Hallo zusammen,
ich hab in unserem Keller eine Kiste mit ca 10 - 15 Ordnern mit "emotional wichtigen" Dokumenten gelagert, die so leider nicht mehr zu beschaffen sind. (Alte technische Dokumentationen, Handbücher etc.)
Jetzt haben wir nur leider festgestellt, dass die Kiste undicht ist und die Ordner samt Unterlagen noch Wochen nach dem wir das Wasser im Keller hatten immer noch nass sind -.- . Außerdem sind sie zum Teil stark mit Schimmel belastet.
Haben jetzt erstmal die schlimmsten Ordner entfernt und versuchen die einzelnen Blätter / Seiten auf dem Balkon zu trocknen. Immerhin lassen sich die Seiten (momentan noch ?) voneinander trennen.
Danach hatte ich überlegt, die schimmeligen Kanten mit einer Papierschneidemaschine abzuschneiden und ggf. in einer Mikrowelle (keine Sorge, die wird sonst nicht für Lebensmittel verwendet) zu trocknen, weil das eventuell den Schimmel bzw die Mikroorganismen abtötet?
Oder doch lieber einfrieren und danach die Gefriertruhe gegen eine neue ersetzen?
Ansonsten müssten wir die Dokumente wohl soweit möglich Seite für Seite einscannen / abfotografieren um wenigstens den Inhalt zu retten. Allerdings wäre das aufgrund der Menge der Seiten (sind mindestens 3000 Seiten) ein enormer Arbeitsaufwand und durch die Sporen gesundheitlich bedenklich bzw. nur mit Maske Handschuhen etc....
Kennt sich jemand damit aus und hat einen guten Ratschlag?
Was für Hilfsmittel / Spezialwerkzeug könnte man sich ggf. ausleihen?
Oder weiß zufällig jemand was professionelle Aktenrettung ungefähr kostet?
Ich hoffe jemand kennt sich aus. Vielen Dank schon mal für's Lesen & die hoffentlich guten Tipps. Ich hoffe da ist noch was zu retten.
Mfg
1 Antwort
Die schonenste Methode ist wohl immer noch das Gefriertrocknen. So wird die Schimmelbildung gestoppt und das Eis dünstet nach und nach aus, bis das Papier trocken ist.
Die Aktenrettung selber dürfte in den Bereich eines Restaurators gehören - für den Ottonormalverbraucher eher ein unbezahlbares Vergnügen.
Aber was sind schon 3000 Seiten? Wenn Du pro Tag 100 Seiten einscannst, dann bist Du nach einem Monat damit fertig.
Ich habe selber noch keine Erfahrungen damit gemacht, allenfalls die negativen nach einem abgesoffenen Keller. Da habe ich einfach zu spät gehandelt.
Vielleicht findest Du ja Infos über die Rettung des Kölner Stadtarchives oder die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar, wo Unmengen an Material nass und bis zur Restauration in Kühlhäusern eingelagert wurden.
Danke für die schnelle Antwort. Ich hab allerdings natürlich noch ergänzende Fragen dazu ^^
Empfiehlt es sich denn die Dokumente direkt einzufrieren oder sollte man die erst Lufttrocknen lassen?
Kann man Blätter "gestapelt" wie sie vorher eingeheftet waren reinlegen und danach die einzelnen Seiten noch voneinander trennen oder müssen die getrennt voneinander gefriergetrocknet werden?
Hab gerade mit dem Laserthermometer in der Gefriertruhe -23°C gemessen - die Temperatur sollte an für sich in Ordnung sein, oder? Bleibt nur die Frage wie lange die Kältebehandlung andauern sollte...